
Gesundheitschaos vorprogrammiert: Wie die Ampel-Nachfolger das deutsche Arztsystem an die Wand fahren
Die neue schwarz-rote Bundesregierung plant einen radikalen Umbau des deutschen Gesundheitssystems, der Millionen Patienten direkt treffen würde. Das sogenannte Primärarztsystem soll Hausärzte zur Pflichtstation für jeden Arztbesuch machen – ein Vorhaben, das angesichts des dramatischen Ärztemangels wie blanker Hohn klingt. Während die neue Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) von Kostensenkungen träumt, warnt selbst der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt vor einem "ungebremsten Versorgungsnotstand".
Der große Irrtum der Gesundheitspolitik
Was sich die Regierung da ausgedacht hat, grenzt an Realitätsverweigerung. Mit durchschnittlich 9,6 Arztkontakten pro Jahr liege Deutschland angeblich zu weit vorne in der EU-Statistik. Die Lösung? Zwangsweise erst zum Hausarzt, dann vielleicht zum Spezialisten. Dass dies die freie Arztwahl massiv einschränkt und Patienten bevormundet, scheint in Berlin niemanden zu stören.
Dabei offenbart ein Blick auf die Zahlen das wahre Dilemma: Von den 45.373 praktizierenden Hausärzten sind sage und schreibe 40 Prozent älter als 60 Jahre. In den kommenden Jahren droht eine Rentenwelle biblischen Ausmaßes. Gleichzeitig arbeiten in der Altersgruppe unter 34 Jahren gerade einmal 756 Hausärzte – das sind mickrige 1,7 Prozent.
Die verfehlte Ausbildungspolitik rächt sich
Das Versagen beginnt schon an den Universitäten. Während sich fast 47.000 junge Menschen für ein Medizinstudium bewerben, stehen nur 12.000 Studienplätze zur Verfügung. Deutschland bildet damit deutlich weniger Ärzte aus als der EU-Durchschnitt. Stattdessen verlässt man sich lieber auf ausländische Fachkräfte – deren Zahl hat sich in den letzten zehn Jahren auf über 68.000 verdoppelt.
Der ehemalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nannte diese Praxis zu Recht "unethisch". Deutschland lagere die teure Ausbildung in ärmere Länder aus, anstatt selbst in die Zukunft zu investieren. Doch von seiner Nachfolgerin Warken ist bislang nichts zu hören, was auf eine Kehrtwende hindeutet.
Warum niemand mehr Hausarzt werden will
Die Gründe für die Misere sind vielfältig und hausgemacht. Ein Radiologe verdiene "leichter viel mehr Geld als ein Hausarzt", bringt es Professor Ferdinand M. Gerlach von der Universität Frankfurt auf den Punkt. Hinzu kommt das finanzielle Risiko: Die Übernahme einer Hausarztpraxis kostet im Schnitt 180.000 Euro, eine Neugründung sogar über 200.000 Euro. Welcher junge Mediziner will sich mit solchen Schulden belasten?
Als wäre das nicht genug, ersticken Hausärzte in Bürokratie. Rund 60 Stunden pro Monat – das sind 30 Prozent ihrer ohnehin schon überlangen Arbeitszeit – verbringen sie mit Verwaltungsaufgaben. Rezepte schreiben, Bescheinigungen ausstellen, mit Krankenkassen abrechnen – der Papierkram frisst die Zeit, die eigentlich den Patienten gehören sollte.
Das Landarzt-Dilemma verschärft die Krise
Besonders dramatisch ist die Lage auf dem Land. Während Großstädte oft überversorgt sind, fehlen in ländlichen Regionen flächendeckend Hausärzte. Verschiedene Bundesländer haben zwar eine "Landarztquote" eingeführt, doch die Bedingungen schrecken ab: Wer sich in Bayern verpflichtet, zehn Jahre als Landarzt zu arbeiten und dann doch abbricht, muss 250.000 Euro Strafe zahlen. Das ist keine Förderung, das ist Zwangsarbeit mit anderen Mitteln.
Die Politik versagt auf ganzer Linie
Markus Beier, Vorsitzender des Hausärzteverbandes, hat recht, wenn er sagt: "Es reicht längst nicht mehr, nur an einzelnen Zahnrädchen zu drehen." Was Deutschland braucht, ist eine grundlegende Reform des Gesundheitswesens – keine ideologischen Experimente wie das Primärarztsystem, die an der Realität vorbeigehen.
Die neue Bundesregierung täte gut daran, erst einmal die Hausaufgaben zu machen: Mehr Studienplätze schaffen, Bürokratie abbauen, finanzielle Anreize setzen und die Arbeitsbedingungen verbessern. Stattdessen plant man lieber Zwangssysteme, die das Problem nur verschärfen werden. Es ist, als würde man ein brennendes Haus mit Benzin löschen wollen.
Wenn diese Politik so weitergeht, werden wir bald nicht nur einen Ärztemangel haben – wir werden ein Gesundheitssystem haben, das diesen Namen nicht mehr verdient. Die Leidtragenden sind wie immer die Bürger, die für immer höhere Krankenkassenbeiträge immer schlechtere Leistungen bekommen. Es wird Zeit, dass Deutschland wieder Politiker bekommt, die für das Land arbeiten und nicht gegen seine Bürger.