
Ford-Werk Köln: Elektro-Transformation wird zum Desaster - Erstmals Streik in der Geschichte
Die gescheiterte Transformation hin zur Elektromobilität fordert nun ihren Tribut: In den traditionsreichen Kölner Ford-Werken kommt es erstmals in der fast hundertjährigen Geschichte zu einem Streik. Die dramatische Entwicklung zeigt einmal mehr, wie die überhastete und ideologisch getriebene Verkehrswende der deutschen Wirtschaft schadet.
Drastischer Stellenabbau trotz Milliardeninvestitionen
Erst vor zwei Jahren hatte Ford seinen Kölner Standort mit gewaltigen Investitionen auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt. Doch die hochfliegenden Erwartungen der Manager haben sich als Luftschloss erwiesen. Statt des erhofften Aufschwungs droht nun ein massiver Stellenabbau: Bis Ende 2027 sollen 2.900 der insgesamt 11.500 Arbeitsplätze wegfallen.
Belegschaft wehrt sich mit historischem Streik
Die Gewerkschaft IG Metall läuft gegen diese Pläne Sturm und wirft der Konzernführung vor, den Fortbestand des traditionsreichen Standorts zu gefährden. In einer Urabstimmung votierten sage und schreibe 93,5 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für Streikmaßnahmen. Der Ausstand soll von Mittwochmorgen bis zum Ende der Nachtschicht am Donnerstag dauern.
US-Konzernmutter zieht die Reißleine
Die Entwicklung kommt nicht von ungefähr: Während Ford in den USA mit klassischen Fahrzeugen wie Pick-ups und Transportern gute Geschäfte macht, erweist sich das europäische Autogeschäft seit Jahren als Verlustbringer. Der einstige Verkaufsschlager Fiesta wurde bereits 2023 eingestellt. Nun hat die US-Konzernmutter auch noch eine wichtige Bürgschaft aufgekündigt und erhöht damit den Druck auf die deutsche Tochtergesellschaft massiv.
Grüne Transformation führt in die Sackgasse
Der Fall Ford zeigt exemplarisch, wohin die von der Politik forcierte Transformation der Automobilindustrie führt: Statt Arbeitsplätze zu sichern, werden tausende Stellen vernichtet. Die Gewerkschaft fordert nun einen Sozialtarifvertrag mit hohen Abfindungen - ein teurer Ausweg, der die grundsätzlichen Probleme aber nicht löst.
Düstere Perspektiven für den Industriestandort Deutschland
Der Handlungsspielraum des deutschen Ford-Managements ist dabei äußerst begrenzt. Die Entscheidungen fallen längst in der US-Zentrale, wo man das defizitäre Europa-Geschäft zunehmend kritisch sieht. Für den Industriestandort Deutschland sind dies keine guten Nachrichten. Die ideologisch getriebene Verkehrswende der Ampel-Regierung könnte sich als fataler Irrweg erweisen, der noch weitere Arbeitsplätze kosten wird.
Betriebsratschef Benjamin Gruschka appelliert eindringlich an das Management: "Es ist Zeit für den Arbeitgeber, sich zu bewegen und eine Gesamtlösung für die Belegschaft in Köln hinzubekommen." Ob diese Hoffnung berechtigt ist, darf angesichts der wirtschaftlichen Realitäten bezweifelt werden.