
Fed vor wichtiger Zinsentscheidung: Märkte erwarten Stillstand trotz globaler Spannungen
Die Spannung steigt an den internationalen Finanzmärkten: Am kommenden Mittwoch wird die US-Notenbank Federal Reserve ihre nächste Zinsentscheidung bekannt geben. Doch wer auf eine Zinssenkung hofft, dürfte bitter enttäuscht werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Reduzierung der Leitzinsen um 25 Basispunkte liegt derzeit bei mageren zwei Prozent - ein deutliches Signal dafür, dass die Fed ihre restriktive Geldpolitik zunächst fortsetzen wird.
Arbeitsmarktdaten durchkreuzen Hoffnungen auf Zinssenkung
Der überraschend robuste US-Arbeitsmarktbericht für April hat die Erwartungen an eine baldige geldpolitische Lockerung zunichte gemacht. Die Federal Reserve dürfte den Leitzins daher in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Fed-Chef Jerome Powell wird sich in der anschließenden Pressekonferenz den kritischen Fragen der Journalisten stellen müssen - vor allem zur Frage, wie lange die straffe Geldpolitik noch fortgesetzt werden soll.
China geht in die monetäre Offensive
Während die Fed stillhält, öffnet die chinesische Zentralbank PBOC die Schleusen. Mit einer Zinssenkung und massiven Liquiditätsspritzen versucht Peking, sich für die anstehenden Handelsgespräche mit den USA zu wappnen. Ein geschickter Schachzug, der die unterschiedlichen geldpolitischen Ansätze der beiden größten Volkswirtschaften deutlich macht.
Märkte rechnen mit Zinswende zum Jahresende
Trotz der aktuellen Zurückhaltung der Fed: Die Finanzmärkte gehen davon aus, dass die US-Notenbank im weiteren Jahresverlauf den Leitzins senken wird. Aktuell sind Zinssenkungen im Umfang von 72 Basispunkten bis zum Jahresende eingepreist. Ob diese Erwartungen realistisch sind, bleibt allerdings fraglich - zu robust präsentiert sich derzeit die US-Wirtschaft.
Ausblick erst im Juni
Interessant wird es wieder bei der Juni-Sitzung der Fed. Dann werden die aktualisierten Wirtschaftsprognosen der Notenbank vorgelegt. Diese dürften einen besseren Einblick in die weiteren geldpolitischen Absichten geben. Bis dahin heißt es für Anleger: Abwarten und in sichere Häfen wie Gold ausweichen.
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