Kettner Edelmetalle
16.06.2025
10:12 Uhr

Europas grüner Wasserstoff-Wahn: Afrika soll die Zeche zahlen

Die EU-Kommission hat wieder einmal bewiesen, dass sie Steuergelder mit vollen Händen zum Fenster hinauswirft. Diesmal sind es 27,4 Millionen Dollar für ein Wasserstoff-Pipeline-Projekt, das Nord-Afrika mit Europa verbinden soll. Das italienische H2 Backbone-Projekt, Teil des größenwahnsinnigen SoutH2-Korridors, soll ab 2030 jährlich bis zu 4 Millionen Tonnen Wasserstoff durch eine 3.300 Kilometer lange Pipeline unter dem Mittelmeer pumpen. Ein Projekt, das von vornherein zum Scheitern verurteilt scheint.

Luftschlösser statt Wasserstoff

Die Realität sieht ernüchternd aus: Algerien und Tunesien, die als Hauptlieferanten vorgesehen sind, haben nicht einmal ansatzweise eine Exportstrategie für grünen Wasserstoff entwickelt. Während die EU-Bürokraten von 40 Prozent ihrer Importziele träumen, können die nordafrikanischen Länder bis 2030 gerade einmal 330.000 Tonnen liefern – mickrige 8 Prozent der geplanten Pipeline-Kapazität. Man fragt sich unweigerlich: Wer hat dieses Projekt eigentlich durchgerechnet?

Die deutsche Beteiligung an diesem Vorhaben überrascht wenig. Gemeinsam mit österreichischen und italienischen Netzbetreibern treibt man ein Projekt voran, bei dem 60 Prozent der Strecke aus umgebauten Gaspipelines bestehen sollen. Eine Ironie der Geschichte: Während man hierzulande funktionierende Atomkraftwerke abschaltet und Gaspipelines kappt, investiert man Millionen in neue Energiekorridore, deren Wirtschaftlichkeit mehr als fragwürdig ist.

Afrika als Spielball europäischer Klimafantasien

Besonders perfide erscheint die Strategie, afrikanische Länder für die grünen Träume Europas einzuspannen. Ursula von der Leyen jettet durch den Kontinent und verteilt großzügig Millionenbeträge – 5,4 Millionen Dollar allein für Südafrika. Dabei wird verschwiegen, dass eine aktuelle Studie im renommierten Nature Journal die wirtschaftliche Tragfähigkeit des afrikanischen Wasserstoffexports grundsätzlich in Frage stellt.

Die Produktionskosten für grünen Wasserstoff aus Afrika lägen zwischen 4,2 und 4,9 Euro pro Kilogramm – ein Vielfaches der 1 bis 2 Euro für konventionell produzierten grauen Wasserstoff. Ohne massive Subventionen wäre das Projekt schlicht unwirtschaftlich.

Was die EU-Kommission als "Global Gateway Strategie" verkauft, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als neokoloniale Ausbeutung. Afrikanische Länder sollen ihre knappen Ressourcen für europäische Klimaziele opfern, während die eigene Bevölkerung oft noch nicht einmal Zugang zu grundlegender Stromversorgung hat. Südafrika verfügt zwar über 91 Prozent der weltweiten Platinreserven, die für Elektrolyseure benötigt werden, doch statt diese Ressourcen für die eigene Entwicklung zu nutzen, sollen sie Europas Energiehunger stillen.

Die Rechnung zahlt der Steuerzahler

Während in Deutschland Unternehmen unter explodierenden Energiekosten ächzen und Privathaushalte ihre Heizkosten kaum noch stemmen können, verpulvert Brüssel Millionen für Projekte, deren Erfolgsaussichten gegen Null tendieren. Die Entwicklung einer großflächigen Wasserstoffindustrie von Grund auf sei "extrem komplex" und könne "Jahrzehnte dauern", heißt es in dem Bericht. Jahrzehnte, in denen weiter Subventionen fließen werden – finanziert vom deutschen Steuerzahler.

Die grüne Wasserstoff-Euphorie offenbart einmal mehr die Realitätsferne der EU-Politik. Statt auf bewährte Technologien zu setzen und die heimische Energieproduktion zu stärken, jagt man ideologischen Hirngespinsten hinterher. Die Pipeline unter dem Mittelmeer könnte sich als das erweisen, was sie vermutlich ist: eine teure Luftnummer, die Milliarden verschlingt und am Ende nichts als heiße Luft transportiert.

Gold statt grüner Träume

Angesichts solcher politischen Fehlentscheidungen und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten gewinnen physische Edelmetalle als Vermögensschutz zunehmend an Bedeutung. Während Wasserstoff-Projekte auf wackeligen Beinen stehen und von politischen Launen abhängen, bieten Gold und Silber seit Jahrtausenden bewährten Schutz vor Inflation und politischen Experimenten. Eine sinnvolle Beimischung physischer Edelmetalle in einem breit gestreuten Portfolio erscheint gerade in Zeiten grüner Planwirtschaft als vernünftige Absicherung.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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