Kettner Edelmetalle
26.05.2025
11:49 Uhr

Dollar-Absturz beschleunigt sich: Trumps Zoll-Chaos treibt Anleger in die Flucht

Die Weltreservewährung wankt bedenklich. Der US-Dollar stürzt auf Mehrjahrestiefs ab, während die Märkte das Vertrauen in die amerikanische Wirtschaftspolitik verlieren. Was sich derzeit an den Devisenmärkten abspielt, gleicht einem Dammbruch – und die Verantwortung dafür trägt maßgeblich das erratische Verhalten der US-Regierung unter Donald Trump.

Der Bloomberg Dollar Spot Index rutschte heute um satte 0,4 Prozent ab und nähert sich einem Niveau, das zuletzt im Juli 2023 erreicht wurde. Noch dramatischer fällt die Jahresbilanz aus: Über sieben Prozent hat die US-Währung seit Jahresbeginn bereits eingebüßt. Die mühsam erkämpften Gewinne des Vorjahres? Wie Schnee in der Sonne dahingeschmolzen.

Zoll-Ping-Pong als Brandbeschleuniger

Was treibt diese beispiellose Flucht aus dem Dollar? Es ist das wirtschaftspolitische Chaos, das Trump mit seiner Zollpolitik anrichtet. Erst drohte er der EU mit pauschalen 50-Prozent-Zöllen zum 1. Juni, nur um dann die Frist auf den 9. Juli zu verschieben. Diese Art von Unberechenbarkeit mag in Reality-Shows funktionieren – in der Weltwirtschaft richtet sie verheerenden Schaden an.

Felix Ryan, Analyst bei der Australia and New Zealand Banking Group, bringt es auf den Punkt: Die Verzögerung der EU-Zölle habe zwar kurzfristig zu einer Erholung der Stimmung geführt, doch das grundlegende Problem bleibe bestehen. Die Märkte haben das Vertrauen in die Verlässlichkeit amerikanischer Wirtschaftspolitik verloren.

Gewinner der Dollar-Schwäche

Während der Greenback schwächelt, feiern andere Währungen ein regelrechtes Comeback. Der australische Dollar kletterte auf 65,37 US-Cent, der neuseeländische Dollar erreichte mit 60,32 US-Cent den höchsten Stand seit November. Selbst der Euro, der in den vergangenen Jahren oft unter Druck stand, legte um 0,5 Prozent zu und markierte den höchsten Stand seit April.

Besonders bemerkenswert: Auch Schwellenländerwährungen profitieren massiv. Der taiwanesische Dollar erreichte den höchsten Stand seit Anfang Mai, der philippinische Peso touchierte kurzzeitig sein Hoch seit 2023. Es scheint, als würden die Märkte systematisch nach Alternativen zum Dollar suchen.

Das Haushaltsdefizit als tickende Zeitbombe

Doch die Zollpolitik ist nur die Spitze des Eisbergs. Im Hintergrund lauert eine noch größere Gefahr: das explodierende US-Haushaltsdefizit. Trumps Pläne zur Verlängerung der Steuersenkungen aus seiner ersten Amtszeit könnten die ohnehin angespannte Haushaltslage weiter verschärfen. Die Anleger fragen sich zurecht: Wie lange können die USA noch auf Pump leben?

Die Reaktion der Anleihemärkte spricht Bände. Die Futures auf 10-jährige US-Staatsanleihen fielen so stark, dass dies einen Renditenanstieg von mehr als drei Basispunkten bedeuten würde. Ein klares Zeichen dafür, dass die Märkte höhere Risikoprämien für US-Schuldtitel verlangen.

Physische Edelmetalle als sicherer Hafen

In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr der wahre Wert physischer Edelmetalle. Während Papierwährungen durch politische Willkür und fiskalische Verantwortungslosigkeit entwertet werden können, behalten Gold und Silber ihren intrinsischen Wert. Sie sind niemandes Schuldversprechen und können nicht durch einen Federstrich entwertet werden.

Die aktuelle Dollar-Schwäche unterstreicht, warum kluge Anleger einen Teil ihres Vermögens in physischen Edelmetallen halten sollten. Sie bieten Schutz vor Währungsturbulenzen und politischen Unwägbarkeiten – Eigenschaften, die in der heutigen unsicheren Welt unbezahlbar sind.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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