Kettner Edelmetalle
28.08.2025
14:20 Uhr

Deutschlands Rüstungsrekord: Wenn Moral und Milliarden sich die Klinke in die Hand geben

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit 12,83 Milliarden Euro an genehmigten Rüstungsexporten hat Deutschland 2024 einen neuen Rekord aufgestellt. Was für die einen ein Zeichen wirtschaftlicher Stärke sein mag, offenbart für kritische Beobachter die moralische Bankrotterklärung einer Politik, die sich längst von ihren eigenen Grundsätzen verabschiedet hat.

Die Ukraine als Hauptprofiteur – oder doch Deutschland selbst?

Mit stolzen 8,15 Milliarden Euro führt die Ukraine die Liste der Empfängerländer an. Doch wer hier von einem "Abnehmer" spricht, verschleiert die bittere Wahrheit: Diese Waffen werden nicht gekauft, sie werden verschenkt. Finanziert vom deutschen Steuerzahler, der gleichzeitig mit steigenden Energiepreisen, maroder Infrastruktur und einem kollabierenden Sozialsystem zu kämpfen hat. Ein perfides Spiel, bei dem die Rüstungsindustrie gewinnt und der Bürger die Zeche zahlt.

Besonders pikant: Während die neue Große Koalition unter Friedrich Merz vollmundig versprach, keine neuen Schulden zu machen, plant sie gleichzeitig ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastruktur. Die Rechnung werden kommende Generationen begleichen müssen – mit Zinsen und Zinseszinsen, versteht sich.

Das Ende der pazifistischen Illusion

Erinnern wir uns: Noch vor wenigen Jahren skandierten grüne Politiker "Keine Waffen in Krisengebiete". Heute sind es genau diese politischen Kräfte, die Waffenlieferungen als alternativlos darstellen. Die moralische Wende um 180 Grad könnte kaum deutlicher ausfallen. Was einst als ethischer Imperativ galt, wurde auf dem Altar der Realpolitik geopfert.

Die Zahlen des aktuellen Rüstungsexportberichts zeigen auch: Lieferungen an NATO- und EU-Partner gingen deutlich zurück – sie machen nur noch 12 Prozent aller Genehmigungen aus. Stattdessen verdoppelte sich das Volumen für sogenannte Drittländer nahezu. Ein Trend, der Fragen aufwirft: Wohin steuert die deutsche Außenpolitik?

Die wahren Profiteure des Konflikts

306 gepanzerte Fahrzeuge, 316 Raketen und Raketensysteme, 78 Kampfpanzer und elf Artilleriesysteme – die Einkaufsliste der Ukraine liest sich wie das Inventar einer Großmacht. Doch wer profitiert wirklich? Die Aktionäre der Rüstungskonzerne reiben sich die Hände, während auf den Schlachtfeldern Menschen sterben. Ein zynisches Geschäft, das mit deutschen Steuergeldern befeuert wird.

Besonders bemerkenswert: Während Deutschland Milliarden in Waffen investiert, verfällt die eigene Infrastruktur. Schulen bröckeln, Brücken sind marode, die Bahn kommt chronisch zu spät. Aber für Panzer und Raketen ist offenbar immer Geld da. Eine Prioritätensetzung, die Bände spricht über den Zustand unserer politischen Führung.

Merz und die Israel-Frage

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz zeigt sich flexibel in seinen moralischen Grundsätzen. Seine Entscheidung, Teile der Waffenlieferungen an Israel auszusetzen, mag manchen als Zeichen der Besonnenheit erscheinen. Kritiker sehen darin jedoch opportunistische Symbolpolitik, die weder den Menschen in Gaza noch in Israel wirklich hilft.

Die Ablehnung von 62 Exportanträgen – hauptsächlich aus Pakistan, Thailand und Malaysia – wirkt angesichts der Milliardengeschäfte mit anderen Ländern wie ein Feigenblatt. Man gibt sich selektiv moralisch, während das große Geschäft ungehindert weiterläuft.

Ein Blick in die Zukunft

Was bedeutet dieser Rüstungsrekord für Deutschlands Zukunft? Die Signale sind eindeutig: Wir befinden uns auf einem gefährlichen Pfad. Die Militarisierung der Außenpolitik schreitet voran, während diplomatische Lösungen in den Hintergrund treten. Die Geschichte lehrt uns, wohin eine solche Entwicklung führen kann.

Es ist höchste Zeit, dass die Bürger dieses Landes aufwachen und die richtigen Fragen stellen: Wollen wir wirklich eine Nation sein, die ihren Wohlstand auf Waffenexporten aufbaut? Sind wir bereit, die moralischen Kosten dieser Politik zu tragen? Und vor allem: Wie lange noch werden wir zusehen, wie unsere Steuergelder für Zerstörung statt für Aufbau verwendet werden?

Die Antworten auf diese Fragen werden darüber entscheiden, in was für einem Land unsere Kinder und Enkel leben werden. Es ist Zeit für eine grundlegende Kurskorrektur – bevor es zu spät ist.

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