Kettner Edelmetalle
03.06.2025
18:28 Uhr

Deutschlands gefährliche Rohstoff-Abhängigkeit: Wenn rheinische Gelassenheit zur Falle wird

„Et hätt noch immer jot jejange" – dieser rheinische Spruch, der jahrzehntelang als inoffizielles Motto deutscher Unternehmen bei der Rohstoffversorgung galt, könnte sich als verhängnisvolle Fehleinschätzung erweisen. Während sich die geopolitischen Machtverhältnisse dramatisch verschieben, klammert sich die deutsche Industrie an eine Strategie, die zunehmend an ihre Grenzen stößt.

Die trügerische Sicherheit der Vergangenheit

Was in der Nachkriegszeit funktionierte – sich auf globale Lieferketten zu verlassen und darauf zu vertrauen, dass der Markt schon alles regeln werde – entpuppt sich heute als gefährliche Naivität. Die deutsche Wirtschaft hängt am Tropf ausländischer Rohstofflieferanten, allen voran China. Ob Seltene Erden für die Elektromobilität, Lithium für Batterien oder andere kritische Industrierohstoffe – ohne diese Materialien würden viele deutsche Fabriken tatsächlich stillstehen.

Die Ampelregierung, die sich gerne als Vorreiter einer „grünen Transformation" inszeniert, hat es versäumt, eine kohärente Rohstoffstrategie zu entwickeln. Stattdessen verlässt man sich weiterhin auf die alte rheinische Weisheit – eine Haltung, die angesichts der aktuellen geopolitischen Verwerfungen geradezu fahrlässig erscheint.

China als strategischer Gegenspieler

Während Deutschland träumt, handelt China. Das Reich der Mitte hat längst verstanden, dass Rohstoffe im 21. Jahrhundert das sind, was Öl im 20. Jahrhundert war: ein Instrument der Macht. Systematisch sichert sich Peking den Zugriff auf kritische Rohstoffe weltweit – von Afrika über Lateinamerika bis nach Australien. Deutsche Unternehmen schauen dabei meist nur zu.

Die jüngsten Entwicklungen in der Mongolei, wo die Regierung im Machtkampf um Bodenschätze zerbrach, zeigen exemplarisch, wie hart der Kampf um Ressourcen geworden ist. Während andere Nationen ihre strategischen Interessen mit allen Mitteln durchsetzen, diskutiert man hierzulande lieber über Gendersternchen und Klimaneutralität.

Das Versagen der deutschen Politik

Es ist bezeichnend, dass die Bundesregierung mehr Energie darauf verwendet, ideologische Projekte voranzutreiben, als sich um die Grundlagen unseres Wohlstands zu kümmern. Die Grünen träumen von einer Welt ohne fossile Brennstoffe, vergessen dabei aber, dass auch ihre geliebten Windräder und Solarpanels ohne Seltene Erden nicht funktionieren.

Robert Habeck mag sich als Wirtschaftsminister inszenieren, doch seine Politik gleicht eher einem Blindflug. Statt strategische Partnerschaften aufzubauen und die heimische Rohstoffgewinnung zu fördern, setzt man auf moralische Appelle und hofft, dass es schon irgendwie gut gehen werde. Diese Naivität könnte Deutschland teuer zu stehen kommen.

Die Alternative: Zurück zu bewährten Werten

In Zeiten wachsender Unsicherheit zeigt sich einmal mehr der Wert physischer Edelmetalle. Gold und Silber mögen keine Industrierohstoffe sein, aber sie bieten etwas, was in der heutigen Zeit immer wichtiger wird: Unabhängigkeit und Wertbeständigkeit. Während Lieferketten reißen und geopolitische Spannungen zunehmen, bleiben Edelmetalle ein Anker der Stabilität.

Es wäre an der Zeit, dass Deutschland seine romantische Vorstellung von einer regelbasierten Weltordnung überdenkt und zu einer realistischeren Einschätzung der globalen Machtverhältnisse kommt. Dazu gehört auch, die eigene Verwundbarkeit anzuerkennen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Zeit für einen Kurswechsel

Die rheinische Gelassenheit mag ihre Berechtigung haben, wenn es um alltägliche Widrigkeiten geht. Bei der Sicherung unserer industriellen Zukunft ist sie jedoch fehl am Platz. Deutschland braucht eine Rohstoffstrategie, die diesen Namen verdient – keine ideologischen Luftschlösser, sondern konkrete Maßnahmen zur Sicherung unserer Versorgung.

Dazu gehört die Diversifizierung der Lieferquellen ebenso wie die Förderung heimischer Rohstoffgewinnung, wo immer dies möglich ist. Vor allem aber braucht es den politischen Willen, deutsche Interessen auch gegen Widerstände durchzusetzen. Die Alternative wäre ein schleichender Abstieg in die industrielle Bedeutungslosigkeit – und dann würde aus dem rheinischen „Et hätt noch immer jot jejange" ein bitteres „Et es nimmer jot jejange".

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