
Der moralische Abgrund: Wenn Menschlichkeit zur Verhandlungsmasse wird
Die jüngsten Entwicklungen um die gescheiterte Nominierung von Frauke Brosius-Gersdorf als Verfassungsrichterin offenbaren einen erschreckenden Blick in die ideologischen Abgründe unserer Zeit. Was als harmlose "zu liberale Haltung" zum Thema Abtreibung verniedlicht wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als nichts weniger als die Legitimierung von Kindstötung bis zum Moment der Geburt. Ein Skandal, der in seiner moralischen Verwerflichkeit kaum zu überbieten ist.
Die Maske der "Moral" fällt
Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Selbstverständlichkeit Vertreterinnen des linken Spektrums, die sonst bei jedem vermeintlich falschen Wort Zeter und Mordio schreien, plötzlich das fundamentalste aller Menschenrechte - das Recht auf Leben - zur Disposition stellen. Brosius-Gersdorf vertritt allen Ernstes die Position, dass die Menschenwürde erst nach der Geburt in Kraft trete. Eine Auffassung, die in ihrer Kaltblütigkeit selbst hartgesottene Beobachter erschaudern lässt.
Während man sich in diesen Kreisen echauffiert, wenn jemand statt "demographischer Wandel" das Wort "Umvolkung" verwendet oder "Remigration" sagt, scheint die Tötung eines lebensfähigen Kindes kurz vor der Geburt plötzlich eine diskutable Option zu sein. Diese perverse Doppelmoral entlarvt die wahre Natur dieser selbsternannten Moralwächter: Es geht nicht um Menschlichkeit, sondern um ideologische Machtspiele.
Der schleichende Werteverfall
Besonders perfide ist die systematische Vorbereitung dieser Entwicklung durch linke "Vordenkerinnen", die seit Jahren predigen, Babys seien klimaschädlich, weil sie CO2 ausatmen. Natürlich richtet sich dieser menschenverachtende Appell ausschließlich an westliche Frauen - ein weiterer Beleg für den selbstzerstörerischen Charakter dieser Ideologie.
Die Gesellschaft steuert darauf zu, subjektive "Befindlichkeiten" für schützenswerter zu halten als ihre eigenen Mitglieder.
Was hier geschieht, ist nichts anderes als die schrittweise Normalisierung des Undenkbaren. Erst legitimiert man Gewalt gegen vermeintliche "Nazis" - siehe die skandalöse Unterstützung für die Hammerbande um Maja T. durch Katrin Göring-Eckardt. Dann erklärt man ungeborene Kinder zu Klimaschädlingen. Und schließlich fordert man das Recht, sie bis zur letzten Sekunde vor der Geburt töten zu dürfen.
Das Versagen der CDU-Führung
Dass es überhaupt so weit kommen konnte, ist auch dem katastrophalen Versagen der CDU-Führung geschuldet. In ihrer Gier nach einer willfährigen Richterin, die beim geplanten AfD-Verbot mitspielen würde, übersah man geflissentlich alle roten Flaggen: Die radikale Abtreibungsposition, die autoritäre Haltung zur Impfpflicht, die Pläne zur Aufweichung des Neutralitätsgebots im öffentlichen Dienst.
Erst als Friedrich Merz auf die berechtigte Anfrage von Beatrix von Storch mit einem rotzfrechen "Ja!" antwortete, er könne diese Politik mittragen, zogen seine eigenen Abgeordneten die Notbremse. Ein seltener Moment, in dem die Basis der Union noch einmal zeigte, dass nicht alle konservativen Werte über Bord geworfen wurden.
Die historische Ironie
Welch bittere Ironie der Geschichte: Die ersten Feministinnen des 19. Jahrhunderts kämpften verzweifelt darum, ihre Kinder behalten zu dürfen. Sie wehrten sich gegen ein System, das geschiedenen Frauen ihre Kinder entriss und sie als Druckmittel gegen "aufmüpfige" Ehefrauen einsetzte. Heute fordern ihre selbsternannten Nachfolgerinnen das Recht, ihre Kinder bis zur letzten Sekunde töten zu dürfen.
Diese Entwicklung offenbart eine erschreckende moralische Bankrotterklärung. Ist der Wirkungskreis moderner Feministinnen tatsächlich so eingeschränkt, dass sie ihre vermeintliche Macht ausgerechnet an den Schwächsten der Schwachen - ungeborenen Kindern - demonstrieren müssen?
Die Grausamkeit hinter der Fassade
Man muss sich die medizinische Realität eines Schwangerschaftsabbruchs kurz vor der Geburt vor Augen führen, um die ganze Abscheulichkeit dieser Forderung zu begreifen. Zu diesem Zeitpunkt sprechen wir von einem vollständig entwickelten, lebensfähigen Kind. Die moderne Medizin kann heute selbst kleinste Frühchen durchbringen. Eine Frau, die ihr Kind nicht behalten möchte, könnte es problemlos zur Adoption freigeben und damit noch einem kinderlosen Paar Glück schenken.
Wer in dieser Situation trotzdem auf Tötung besteht, offenbart eine Skrupellosigkeit und einen Sadismus, die jeden zivilisatorischen Standard sprengen. Dass eine Juristin, die für das höchste deutsche Gericht nominiert wurde, solche Positionen vertritt, wirft ein erschreckendes Licht auf den Zustand unserer Eliten.
Der Gesellschaftsvertrag wankt
Unser Gesellschaftsvertrag basiert auf dem fundamentalen Prinzip, dass die Stärkeren die Schwächeren schützen. Dieses Prinzip ist nicht nur eine juristische Kategorie, sondern der Kitt, der unsere Zivilisation zusammenhält. Es bietet jedem die Gewissheit, dass er in Momenten der Schwäche auf den Schutz der Gemeinschaft zählen kann.
Wenn wir anfangen, dieses Prinzip aufzuweichen - sei es bei ungeborenen Kindern, bei Alten oder bei Kranken -, dann sägen wir an dem Ast, auf dem wir alle sitzen. Die Befürworter solcher Positionen mögen sich heute stark und unverwundbar fühlen. Doch die Geschichte lehrt uns, wie schnell sich das Blatt wenden kann.
Ein notwendiger Widerstand
Der Widerstand gegen Brosius-Gersdorfs Nominierung war daher kein Akt der "Frauenfeindlichkeit", wie SPD und Grüne reflexartig behaupten. Es war ein Aufbegehren gegen die schleichende Barbarisierung unserer Gesellschaft. Ein Zeichen dafür, dass es noch Menschen gibt, die nicht bereit sind, jeden moralischen Standard über Bord zu werfen.
Die Tatsache, dass diese Nominierung letztlich scheiterte, gibt einen Funken Hoffnung. Sie zeigt, dass der gesunde Menschenverstand und grundlegende ethische Prinzipien noch nicht vollständig der ideologischen Verblendung gewichen sind. Doch der Kampf ist noch lange nicht gewonnen. Die Kräfte, die unsere traditionellen Werte und unseren Gesellschaftsvertrag untergraben wollen, sind mächtig und gut organisiert.
Es liegt an uns allen, wachsam zu bleiben und uns diesem Wahnsinn entgegenzustellen. Denn wenn wir das Recht auf Leben der Schwächsten zur Disposition stellen, dann ist nichts mehr heilig. Dann öffnen wir Tür und Tor für eine Gesellschaft, in der Willkür und Barbarei regieren. Das dürfen wir niemals zulassen.