Kettner Edelmetalle
16.04.2025
16:10 Uhr

Chinesischer E-Auto-Riese BYD: Die schleichende Übernahme der europäischen Automobilindustrie

Mit einer aggressiven Expansionsstrategie und massiver Unterstützung durch den chinesischen Staat bereitet der E-Auto-Gigant BYD seinen Feldzug nach Europa vor. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit 4,2 Millionen produzierten Fahrzeugen im Jahr 2024, davon 1,7 Millionen reine Elektrofahrzeuge, hat das Unternehmen selbst Tesla überflügelt. Zum Vergleich: Die deutschen Premiumhersteller VW, BMW, Mercedes, Audi und Porsche brachten es zusammen gerade einmal auf 1,6 Millionen E-Autos.

Mit Kampfpreisen und Werksneubauten gegen die deutsche Autoindustrie

Die Strategie des chinesischen Konzerns ist so simpel wie effektiv: Massive Investitionen in europäische Produktionsstandorte, um die derzeit noch geltenden EU-Strafzölle von 27 Prozent zu umgehen. In Ungarn und der Türkei entstehen bereits die ersten Brückenköpfe. Ab 2025 sollen in Szeged der Kompaktwagen Dolphin und der SUV Atto 3 vom Band laufen. Die geplante Produktionskapazität von anfänglich 150.000 Fahrzeugen soll bis Ende 2026 auf eine halbe Million Einheiten ausgebaut werden.

Die wahre Macht hinter BYD

Was die etablierten europäischen Hersteller besonders beunruhigen dürfte: BYD agiert nicht als normales Wirtschaftsunternehmen, sondern als verlängerter Arm der chinesischen Staatsführung. Allein im Jahr 2022 flossen staatliche Subventionen in Höhe von 2,1 Milliarden Euro. Hinzu kommen indirekte Förderungen durch bevorzugte Kreditvergabe und politische Unterstützung bei der internationalen Expansion.

Technologischer Vorsprung durch vertikale Integration

Anders als die europäische Konkurrenz kontrolliert BYD nahezu die gesamte Wertschöpfungskette - von der Batterieproduktion über Elektromotoren bis hin zur Fahrzeugelektronik. Selbst eigene Frachtschiffe für den Automobiltransport gehören mittlerweile zum Portfolio. Diese Unabhängigkeit verschafft dem Konzern massive Kostenvorteile gegenüber der Konkurrenz.

Ein Weckruf für Europas Autoindustrie

Die Expansion von BYD nach Europa ist mehr als nur ein weiterer Wettbewerber am Markt - sie markiert einen fundamentalen Wandel in der globalen Automobilindustrie. Während sich die deutschen Hersteller noch in Diskussionen um Technologieoffenheit verlieren, setzt BYD konsequent auf Elektromobilität und nutzt dabei geschickt die Unterstützung des chinesischen Staates.

Die Frage ist nicht mehr, ob die europäische Automobilindustrie unter Druck gerät, sondern wie lange sie dem chinesischen Ansturm noch standhalten kann. Die aktuelle Bundesregierung scheint die Tragweite dieser Entwicklung noch nicht erkannt zu haben. Statt die heimische Industrie zu stärken, werden ihr durch überbordende Bürokratie und ideologiegetriebene Klimapolitik weitere Steine in den Weg gelegt.

Die schleichende Übernahme der europäischen Automobilindustrie durch chinesische Staatskonzerne könnte weitreichende Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland haben. Tausende gut bezahlte Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Leser ist für seine Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich und sollte eine sorgfältige eigene Recherche durchführen.

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