Kettner Edelmetalle
03.09.2025
09:45 Uhr

Chinas Silberstrategie am Wendepunkt: Das Ende der Preismanipulation?

Jahrzehntelang konnte China seine gewaltigen Silberkäufe im Verborgenen abwickeln und dabei die Weltmarktpreise geschickt kontrollieren. Diese Ära scheint nun zu Ende zu gehen – mit möglicherweise dramatischen Folgen für Anleger und den globalen Edelmetallmarkt.

Die verborgene Hand der chinesischen Zentralbank

Was viele Marktbeobachter nicht wissen: Die Volksbank von China (PBOC) spielt seit 1983 eine zentrale Rolle bei der Verwaltung der chinesischen Silberreserven. Als fünftgrößter Halter von Silberreserven weltweit hat das Reich der Mitte nicht nur jährlich 3.500 bis 4.000 Tonnen des Edelmetalls selbst abgebaut, sondern auch enorme Mengen Silber-Doré zur Weiterveredelung importiert.

Besonders pikant: Für viele Chinesen fällt Silber noch immer in die Kategorie "Geldmetall". Kein Wunder, galt doch noch vor 90 Jahren in China ein Silberstandard. Während heute Gold als das wichtigste Währungsmetall gilt und Silber im Westen weithin nur als Industriemetall betrachtet wird, verfolgte China eine ganz andere Strategie.

JPMorgan: Marionette oder Manipulator?

Die Enthüllungen des Edelmetallexperten Alasdair Macleod werfen ein neues Licht auf die vieldiskutierte Rolle von JPMorgan am Silbermarkt. Vor etwa zwölf Jahren sorgte Blythe Masters, damalige Leiterin des Bereichs Global Commodities bei JPMorgan, mit einem bemerkenswerten CNBC-Interview für Aufsehen. Sie stellte klar: "Unser Geschäft ist ein kundenorientiertes Geschäft, in dem wir im Auftrag unserer Kunden handeln."

"Wir haben gegenlaufende Positionen. Es ist uns egal, ob die Preise steigen oder fallen. Vielmehr halten wir eine flache oder relativ neutrale Position."

Was Masters damals verschwieg: Wer diese mysteriösen "Kunden" waren. Macleods Recherchen legen nun nahe, dass es sich dabei um niemand Geringeren als die chinesische Zentralbank handelte.

Das perfide System der Preiskontrolle

Die Mechanik dieser Preismanipulation war so einfach wie genial: Bergbauunternehmen weltweit verkauften ihr Silber-Doré an spezialisierte Gutachter wie Glencore. Diese verschifften das Material – meist nach China. Die Bezahlung erfolgte über Großbanken wie JPMorgan, die gleichzeitig im Auftrag der chinesischen Käufer den Silberpreis an den Terminmärkten drückten.

Ein perfektes System: China konnte riesige Mengen physisches Silber akkumulieren, während es gleichzeitig über Derivate-Geschäfte die Preise niedrig hielt. Die westlichen Bergbauunternehmen wussten nicht einmal, wohin ihr Silber letztendlich ging – sie erhielten ihr Geld und stellten keine Fragen.

Warum diese Strategie jetzt zusammenbricht

Mehrere Faktoren deuten darauf hin, dass China seine bisherige Strategie nicht mehr aufrechterhalten kann. Die geopolitischen Spannungen mit dem Westen nehmen zu, die Transparenzanforderungen an den Märkten steigen, und immer mehr Marktteilnehmer durchschauen das Spiel. Zudem scheint China seine Silberreserven mittlerweile als ausreichend zu betrachten und richtet seinen Fokus verstärkt auf Gold.

Was bedeutet das für Anleger? Wenn der größte versteckte Käufer und gleichzeitige Preisdrücker vom Markt verschwindet, könnte dies zu einer explosiven Preisbewegung nach oben führen. Die künstliche Unterdrückung des Silberpreises könnte sich als eine der größten Marktverzerrungen der Geschichte erweisen.

Silber als unterschätztes Investment der Zukunft

Während die Ampel-Koalition mit ihrer desaströsen Wirtschaftspolitik Deutschland in die Rezession getrieben hat und die neue Große Koalition unter Friedrich Merz trotz gegenteiliger Versprechen ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen plant, suchen kluge Anleger nach Alternativen zum schwindenden Papiergeld.

Die Enthüllungen über Chinas Silberstrategie zeigen einmal mehr: Physische Edelmetalle sind der einzige wirkliche Schutz vor den Manipulationen der Zentralbanken und der unverantwortlichen Schuldenpolitik der Regierungen. Während Aktien, ETFs und andere Papieranlagen den Launen der Märkte und der Politik ausgesetzt sind, bewahren Gold und Silber seit Jahrtausenden ihren Wert.

Besonders Silber könnte sich als die Überraschung der kommenden Jahre erweisen. Wenn die künstliche Preisdrückung wegfällt und gleichzeitig die industrielle Nachfrage durch Zukunftstechnologien weiter steigt, sind Preisexplosionen möglich, von denen heutige Anleger nur träumen können.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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