Kettner Edelmetalle
28.05.2025
11:34 Uhr

Chinas Gegenschlag: Neuer Wirtschaftsriese soll Trumps Handelskrieg kontern

Während Donald Trump mit immer schärferen Zöllen und Sanktionen versucht, das Reich der Mitte in die Knie zu zwingen, schmiedet Peking bereits an einer gewaltigen Allianz. Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang hat bei einem historischen Gipfeltreffen in Kuala Lumpur nichts weniger als die Schaffung eines neuen Wirtschaftsgiganten angekündigt – ein Bündnis aus ASEAN-Staaten, Golfmonarchien und China, das mit einem kombinierten BIP von satten 24 Billionen US-Dollar den amerikanischen Eindämmungsversuchen trotzen soll.

Die neue Seidenstraße der Macht

„Wir sollten die regionale Öffnung entschlossen vorantreiben und einen großen Markt entwickeln", verkündete Li Qiang vor den versammelten Staats- und Regierungschefs. Was nach diplomatischer Höflichkeit klingt, ist in Wahrheit eine kaum verhüllte Kampfansage an Washington. Denn während die USA verzweifelt versuchen, ihre Verbündeten mit Zuckerbrot und Peitsche auf Linie zu bringen, bietet China eine verlockende Alternative: wirtschaftliche Zusammenarbeit ohne politische Bevormundung.

Die Timing könnte kaum besser sein. Trumps Zollkeule hat bereits Anfang des Jahres Südostasien getroffen, wo Washington den Ländern vorwirft, als Umschlagplatz für chinesische Waren zu dienen. Doch statt sich einschüchtern zu lassen, rücken die betroffenen Staaten nun noch enger zusammen. Der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim brachte es auf den Punkt: Die ASEAN werde sich nicht auf ein bestimmtes Land festlegen, sondern mit allen zusammenarbeiten, die zum Wohlstand der Region beitragen.

Washingtons verzweifelte Gegenoffensive

Die Nervosität in Washington ist mit Händen zu greifen. Trumps Blitzbesuch im Nahen Osten Anfang des Monats glich mehr einer Panikreaktion als einer durchdachten Strategie. Mit hastigen Versprechen über die Lieferung von möglicherweise über einer Million hochmoderner Nvidia- und AMD-Chips an die Emirate und Saudi-Arabien versucht man, die Golfstaaten bei der Stange zu halten. Doch die Message ist klar: Wer mit China Geschäfte macht, bekommt keine amerikanische KI-Hardware.

Diese plumpe Erpressungstaktik könnte nach hinten losgehen. Denn während Washington mit der Peitsche wedelt, lockt Peking mit konkreten Investitionen. Die chinesische Staatsfonds China Investment Corporation unterzeichnete bereits Investitionsvereinbarungen mit Indonesien, und die Zentralbanken beider Länder vereinbarten einen Rahmen für bilaterale Transaktionen in lokalen Währungen – ein direkter Angriff auf die Dollar-Hegemonie.

Der Preis der amerikanischen Arroganz

Was wir hier erleben, ist nichts weniger als die Geburtsstunde einer neuen Weltordnung. Während die USA mit ihrer „America First"-Politik immer mehr Verbündete vor den Kopf stoßen, nutzt China geschickt die entstehenden Risse. Li Qiangs Aufruf, „Differenzen im Geiste des gegenseitigen Verständnisses" zu bewältigen, steht in krassem Gegensatz zur amerikanischen „Mit uns oder gegen uns"-Mentalität.

Besonders pikant: Malaysia, das Land, in dem dieser historische Gipfel stattfand, steht selbst im Fadenkreuz amerikanischer Ermittlungen. Trump-Beamte übten massiven Druck auf die malaysischen Behörden aus, gegen den angeblichen Umschlag von Halbleitern nach China vorzugehen. Ein Gerichtsverfahren in Singapur, bei dem drei Männer wegen angeblicher Verschleierung von KI-Server-Lieferungen angeklagt sind, zeigt, wie verzweifelt Washington versucht, jeden noch so kleinen Handelskanal nach China zu blockieren.

Die Ironie der Geschichte

Es ist schon eine bittere Ironie: Ausgerechnet die USA, die jahrzehntelang den freien Welthandel predigten, greifen nun zu protektionistischen Maßnahmen, die selbst die härtesten Merkantilisten des 18. Jahrhunderts erröten lassen würden. Und ausgerechnet das kommunistische China präsentiert sich als Verfechter offener Märkte und internationaler Zusammenarbeit.

Doch die Realität ist noch komplexer. Während Trump mit seinen Zöllen die amerikanische Wirtschaft selbst schwächt – wie aktuelle Umfragen zeigen, sehen US-Unternehmen sich als die größten Verlierer im Handelskrieg –, baut China systematisch neue Handelsrouten auf. Die „Belt and Road Initiative" war nur der Anfang. Jetzt folgt die Schaffung eines integrierten asiatisch-arabischen Wirtschaftsraums, der perspektivisch sogar den amerikanischen Markt in den Schatten stellen könnte.

Gold glänzt in unsicheren Zeiten

In diesem geopolitischen Schachspiel zeigt sich einmal mehr: Papierwährungen und digitale Assets mögen kommen und gehen, doch physisches Gold und Silber bleiben die ultimativen Wertspeicher in Zeiten globaler Umbrüche. Während sich Supermächte einen erbitterten Wirtschaftskrieg liefern und Währungen als Waffen einsetzen, bieten Edelmetalle einen sicheren Hafen. Sie kennen keine Grenzen, unterliegen keinen Sanktionen und bewahren ihren Wert unabhängig davon, welche Macht gerade die Oberhand gewinnt.

Die Geschichte lehrt uns: Wann immer sich die tektonischen Platten der Weltordnung verschieben, ist es klug, einen Teil seines Vermögens in echten, greifbaren Werten anzulegen. Gold und Silber haben schon den Untergang des Römischen Reiches überdauert – sie werden auch den aktuellen Handelskrieg überstehen.

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