
Chinas Aktienmärkte verlieren trotz Rekordhochs an Anziehungskraft für ausländische Investoren
Die Euphorie internationaler Anleger für chinesische Aktien scheint sich abzukühlen. Während der Shanghai Composite Index auf ein 10-Jahres-Hoch kletterte, flossen im August nur noch magere 900 Millionen US-Dollar an ausländischen Geldern in den 12,3 Billionen Dollar schweren chinesischen Aktienmarkt – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 2,7 Milliarden Dollar im Juli. Diese Zahlen sollten Anleger aufhorchen lassen.
Passive Fonds halten die Stellung, aktive Investoren flüchten
Besonders bemerkenswert sei die Diskrepanz zwischen passiven und aktiven Fonds, wie Morgan Stanley in einem aktuellen Bericht feststellt. Während passive Fonds noch 1,4 Milliarden Dollar in chinesische Aktien pumpten, zogen aktive Fondsmanager 500 Millionen Dollar ab – der niedrigste Stand seit Mitte 2023. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass professionelle Anleger zunehmend skeptisch gegenüber den Perspektiven des chinesischen Marktes werden.
Die kumulierten Zuflüsse seit Jahresbeginn belaufen sich auf lediglich eine Milliarde Dollar – ein krasser Gegensatz zu den Abflüssen von 17 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Das Vertrauen in Chinas Wirtschaftswunder bröckelt.
Vermögende Privatanleger zeigen verstärktes Interesse
Interessanterweise beobachte Morgan Stanley eine stärkere Beteiligung vermögender Privatinvestoren in lokalen Private-Equity-Fonds. Auch gebe es erste Anzeichen einer Umschichtung von Geldmarktfonds in Aktienfonds. Die Aktivität von Kleinanlegern habe zwar leicht zugenommen, bleibe aber weit unter früheren Höchstständen.
Globale Fonds reduzieren ihre Untergewichtung – ein schwacher Trost
Globale und Schwellenländerfonds hätten ihre Untergewichtung in China reduziert, während asiatische Fonds (ohne Japan) sogar von einer Unter- zu einer Übergewichtung gewechselt seien. Doch diese technischen Anpassungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die große Begeisterung für chinesische Aktien verflogen ist.
Zu den Gewinnern im dritten Quartal zählten der Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology, der Spielzeughersteller Pop Mart und das Bergbauunternehmen Zijin Mining. Verlierer waren hingegen der Dienstleistungsriese Meituan, PetroChina und die China Construction Bank.
Was bedeutet das für deutsche Anleger?
Die nachlassenden Kapitalflüsse trotz Rekordhochs sollten als Warnsignal verstanden werden. Während die chinesische Regierung verzweifelt versucht, ihre Wirtschaft anzukurbeln, scheinen internationale Investoren zunehmend die Risiken zu erkennen. Die geopolitischen Spannungen, regulatorische Unsicherheiten und die schwächelnde Wirtschaft machen China zu einem unsicheren Pflaster für westliche Anleger.
In Zeiten solcher Unsicherheiten zeigt sich einmal mehr der Wert von physischen Edelmetallen als stabilisierendes Element im Portfolio. Gold und Silber bieten einen bewährten Schutz vor geopolitischen Risiken und Währungsturbulenzen – Eigenschaften, die angesichts der aktuellen Entwicklungen in China besonders wertvoll erscheinen.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.