
BMW-Chef Zipse wettert gegen Verbrenner-Aus – doch die wahre Katastrophe liegt woanders
Wenn der Vorstandsvorsitzende eines deutschen Premiumherstellers das geplante Verbrenner-Verbot als „Desaster" bezeichnet, sollte man genauer hinhören. Oliver Zipse, Chef des bayerischen Autobauers BMW, hat bei einer Veranstaltung in München kräftig ausgeteilt. Das faktische Ende des Verbrennungsmotors nach 2034 werde keinen Bestand haben, prophezeite er. Das derzeitige System zerstöre nicht nur die Industrie, sondern auch die Möglichkeit, innovativ zu sein.
Starke Worte eines Mannes, der offenbar die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Oder sie bewusst ignoriert, um die eigenen Versäumnisse zu kaschieren. Denn während Zipse von Wasserstoff und E-Fuels träumt, haben chinesische Hersteller wie BYD längst Fakten geschaffen. Sie dominieren den Elektroautomarkt mit Technologien, die deutsche Ingenieure vor Jahren hätten entwickeln können – wenn sie denn gewollt hätten.
Die unbequeme Wahrheit über deutsche Autobauer
Volker Quaschning, Professor für erneuerbare Energiesysteme an der HTW Berlin, findet deutliche Worte für Zipses Auftritt. Der BMW-Chef schüre Ängste und verbreite Verunsicherung. Die physikalischen Gesetze sprächen eindeutig für die Elektromobilität. Wasserstoffautos und E-Fuels seien technologisch unterlegen – eine Tatsache, die man nicht durch Wunschdenken ändern könne.
Besonders pikant wird Quaschnings Analyse, wenn er auf den wahren Kern des Problems zu sprechen kommt. Für BMW sei der Umstieg auf Elektroautos tatsächlich ein Desaster – aber nicht wegen der Technologie, sondern wegen eigener Fehlentscheidungen. Man habe die Elektromobilität zu unambitioniert angegangen und klammere sich nun an Technologien von vorgestern. Ein vernichtendes Urteil, das die Frage aufwirft: Werden alle deutschen Autohersteller die nächsten zehn Jahre überleben?
Das politische Chaos als willkommene Ausrede
Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research bestätigt, dass die Mobilitätswende bislang ein „reines Chaos" gewesen sei. Doch die Schuld liege nicht bei der Technologie, sondern bei der wechselhaften Politik. Erst habe man die Hersteller zum Umstieg auf Elektroautos gedrängt, dann den Mut verloren und das Kind in den Brunnen fallen lassen.
Diese Kritik an der politischen Führung ist berechtigt. Die Ampel-Koalition hat mit ihrer ideologiegetriebenen Klimapolitik mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Doch auch die neue Große Koalition unter Friedrich Merz scheint den Kurs nicht grundlegend zu ändern. Das 500 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für Infrastruktur und die im Grundgesetz verankerte Klimaneutralität bis 2045 werden die Inflation weiter anheizen – trotz Merz' Versprechen, keine neuen Schulden zu machen.
Die deutsche Autoindustrie am Scheideweg
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während der Umsatz der Branche seit 2018 leicht gestiegen ist, hat die Zahl der Beschäftigten in Deutschland deutlich abgenommen. VW, Audi und Mercedes kämpfen mit Stellenabbau und Produktionskürzungen. Die einst stolze deutsche Automobilindustrie steht vor ihrer größten Herausforderung.
Wulf Schlachter von DXBe Management bringt es auf den Punkt: BMW solle sich besser dem Wettbewerb mit chinesischen Anbietern stellen, statt erneut über Technologieoffenheit zu diskutieren. Der Verband der Automobilindustrie habe zu lange auf diese Karte gesetzt und dabei den internationalen Markt völlig aus den Augen verloren.
„Man klammert sich an Technologien von vorgestern. Das ist doch kein Plan für die Zukunft." – so die vernichtende Einschätzung eines Experten über die Strategie deutscher Autobauer.
Was bedeutet das für Anleger?
Die Krise der deutschen Automobilindustrie wirft fundamentale Fragen auf. Während die Politik mit immer neuen Regulierungen und Verboten die Wirtschaft gängelt, suchen kluge Anleger nach krisensicheren Alternativen. In Zeiten, in denen selbst Traditionsunternehmen wie BMW um ihre Zukunft bangen müssen, gewinnen physische Edelmetalle als Vermögenssicherung an Bedeutung. Gold und Silber haben schon viele Wirtschaftskrisen überstanden – im Gegensatz zu mancher Aktie eines einst stolzen Autobauers.
Die deutsche Automobilindustrie steht am Scheideweg. Entweder sie akzeptiert die neue Realität und stellt sich dem Wettbewerb, oder sie wird von innovativeren Konkurrenten überrollt. Zipses Klage über das „Desaster" des Verbrenner-Aus klingt dabei wie das Pfeifen im Walde. Die wahre Katastrophe ist nicht das Ende einer Technologie, sondern die Unfähigkeit, sich rechtzeitig anzupassen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Die hier geäußerten Meinungen entsprechen der Einschätzung unserer Redaktion basierend auf den uns vorliegenden Informationen.