Kettner Edelmetalle
03.06.2025
12:26 Uhr

Bevormundung im Hochsommer: Wenn der Staat das Grillverbot durchsetzt

Die neueste Schnapsidee aus dem Hause des Bundesgesundheitsministeriums lässt einem das Blut in den Adern gefrieren – trotz sommerlicher Temperaturen. Ein sogenannter "Musterhitzeschutzplan" soll künftig regeln, wie Sportvereine und Verbände mit heißen Tagen umzugehen haben. Was sich zunächst nach fürsorglicher Vorsorge anhört, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als weiterer Schritt in Richtung totaler Bevormundung.

Der Nanny-Staat greift durch

Gesundheitsministerin Nina Warken präsentiert gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund einen 13-seitigen Maßnahmenkatalog, der es in sich hat. Die Empfehlungen lesen sich wie eine Anleitung zur systematischen Entmündigung erwachsener Menschen. Kein Bier nach dem Fußballspiel, keine Bratwurst vom Grill beim Vereinsfest – stattdessen sollen die Bürger mit kostenlosen Sonnenbrillen und Sonnencreme beglückt werden. Als ob die Deutschen nicht selbst wüssten, wie man sich vor der Sonne schützt!

Besonders pikant: Der Plan empfiehlt explizit den Verzicht auf "alkoholische, stark zuckerhaltige, koffein- oder taurinhaltige Getränke" bei Sportveranstaltungen im Sommer. Auch das traditionelle Grillen soll vermieden werden – offenes Feuer sei bei Hitze zu gefährlich. Man fragt sich unwillkürlich, ob die Verfasser dieses Papiers jemals an einem deutschen Vereinsfest teilgenommen haben. Die Bratwurst vom Grill und das kühle Bier danach gehören zur deutschen Vereinskultur wie das Amen in der Kirche.

Klimahysterie als Vorwand für Verbote

Natürlich wird das Ganze unter dem Deckmantel des Klimaschutzes verkauft. Die WHO habe Sportler als "besonders betroffene Risikogruppe für klimabedingte Gesundheitsrisiken" identifiziert, heißt es. Dabei vergisst man geflissentlich zu erwähnen, dass Menschen seit Jahrtausenden Sport bei hohen Temperaturen treiben – man denke nur an die antiken Olympischen Spiele im heißen Griechenland.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen gehen weit über vernünftige Vorsichtsmaßnahmen hinaus. "Gemeinsame Pulskontrollen" während des Trainings, die Verlängerung von Sommerpausen und sogar die komplette Schließung von Sportstätten bei Hitzewellen – all das klingt mehr nach Überwachungsstaat als nach Gesundheitsvorsorge. Sollen demnächst staatliche Kontrolleure mit Thermometer und Pulsmesser über die Sportplätze patrouillieren?

Die schleichende Entmündigung des Bürgers

Was hier unter dem Vorwand des Gesundheitsschutzes geschieht, ist nichts anderes als die weitere Infantilisierung der Gesellschaft. Erwachsene Menschen, die jahrzehntelang eigenverantwortlich mit sommerlichen Temperaturen umgegangen sind, sollen plötzlich nicht mehr in der Lage sein, selbst zu entscheiden, ob sie bei 30 Grad ein Bier trinken oder eine Bratwurst essen möchten.

Diese Entwicklung reiht sich nahtlos ein in die lange Liste staatlicher Bevormundungen der letzten Jahre. Ob Energiesparlampen-Zwang, Staubsauger-Verordnung oder Plastiktüten-Verbot – der Staat maßt sich immer mehr an, in die privatesten Lebensbereiche seiner Bürger einzugreifen. Und immer wird es mit dem "Schutz" der Menschen oder der Umwelt begründet.

Tradition und Lebensfreude auf dem Altar der Regulierungswut

Besonders bitter: Mit solchen Maßnahmen wird ein weiteres Stück deutscher Vereinskultur und Tradition zerstört. Das gemeinsame Grillen nach dem Sport, das gesellige Beisammensein bei einem kühlen Getränk – all das soll der vermeintlichen Sicherheit geopfert werden. Dabei sind es gerade diese Traditionen, die den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken und die Menschen zusammenbringen.

Man kann nur hoffen, dass die Sportvereine und ihre Mitglieder diesem Unsinn eine klare Absage erteilen. Es ist höchste Zeit, dass sich die Bürger gegen diese fortschreitende Entmündigung zur Wehr setzen. Wir brauchen keine staatlichen Vorgaben darüber, was wir bei Vereinsfesten essen und trinken dürfen. Was wir brauchen, sind Politiker, die den Menschen wieder vertrauen und sie nicht wie unmündige Kinder behandeln.

Die Ironie dabei: Während man dem Bürger das Bier nach dem Sport verbieten will, fließt der Alkohol bei politischen Empfängen und Sommerfesten der Regierung weiterhin in Strömen. Aber das ist natürlich etwas ganz anderes – schließlich wissen Politiker ja, wie man verantwortungsvoll mit Hitze und Alkohol umgeht. Nur dem gemeinen Volk traut man das offenbar nicht zu.

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