Kettner Edelmetalle
31.07.2025
18:59 Uhr

Weltordnung am Abgrund: Ökonom warnt vor drohendem Dritten Weltkrieg durch westliche Arroganz

Die Welt taumelt gefährlich nahe am Abgrund eines globalen Konflikts – diese düstere Warnung kommt vom renommierten Ökonomen Jeffrey Sachs. In einer brisanten Analyse zeichnet der Politikberater ein erschreckendes Bild einer Weltordnung, die durch westliche Überheblichkeit, gescheiterte Diplomatie und eine beispiellose Führungskrise in eine katastrophale Eskalation zu schlittern droht.

Europa als Spielball amerikanischer Machtpolitik

Besonders vernichtend fällt Sachs' Urteil über die europäische Politik aus. Der Kontinent habe seine Eigenständigkeit vollständig aufgegeben und agiere nur noch als verlängerter Arm Washingtons. „Europa ist ein Vasall der USA geworden", konstatiert der Ökonom schonungslos. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnet er gar als „Schande" – eine Führungsfigur, die europäische Interessen bereitwillig amerikanischen Zielen opfere.

Diese Unterwerfung zeige sich besonders deutlich im jüngsten Handelsabkommen zwischen der EU und den USA. Trotz einer Bevölkerung von 450 Millionen Menschen – mehr als die USA – habe Europa alles aufgegeben. Deutsche Kanzler von Merkel bis Scholz hätten sich den US-Interessen gebeugt, während Parteien, die eine eigenständige Friedenspolitik forderten, systematisch diffamiert würden.

Die gefährliche Illusion amerikanischer Allmacht

Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 lebten die USA in der Wahnvorstellung, als einzige Supermacht die Welt nach ihrem Gutdünken gestalten zu können. Diese neokonservative Hybris, befeuert von Akteuren des „tiefen Staates", treibe die Welt immer näher an den Rand eines nuklearen Abgrunds.

Präsident Trump setze diese gefährliche Politik mit seinen Ultimaten fort – sei es die Drohung mit Sanktionen gegen Russland oder seine unrealistischen Forderungen bezüglich der Ukraine. „Ultimaten sind der Weg in den Krieg", warnt Sachs eindringlich und erinnert an die fatalen Fehlentscheidungen vor dem Ersten Weltkrieg.

NATO-Erweiterung als Brandbeschleuniger

Als Wendepunkt identifiziert Sachs den NATO-Gipfel 2008 in Bukarest, bei dem die Aufnahme der Ukraine und Georgiens beschlossen wurde. Diese Provokation gegenüber Russland habe eine Kettenreaktion ausgelöst, die Europa heute teuer zu stehen komme. Die westliche Politik sei von einer „wahnhaften Russophobie" geprägt, die jede rationale Diskussion unmöglich mache.

Wer die NATO-Erweiterung oder das Scheitern der Minsker Abkommen kritisch hinterfrage, werde sofort als „Putin-Apologet" gebrandmarkt. Diese ideologische Verblendung habe Europa in eine aussichtslose Lage manövriert: wirtschaftlich von den USA abhängig, die Beziehungen zu Russland und China zerstört, stehe der Kontinent nun isoliert da.

Nahost-Politik als moralischer Bankrott

Besonders scharf kritisiert Sachs die amerikanische Unterstützung für Israels Vorgehen in Gaza. Die USA seien mitschuldig an dem, was er als „Völkermord" bezeichnet. Er fordert ein sofortiges Ende der US-Waffenlieferungen an Israel und die Schaffung eines palästinensischen Staates – Forderungen, die im aktuellen politischen Klima Washingtons auf taube Ohren stoßen dürften.

Die tickende Zeitbombe einer multipolaren Welt

Mit neun nuklear bewaffneten Staaten gleiche die Welt einem „multipolaren Pulverfass". Die Doomsday Clock zeige 89 Sekunden vor Mitternacht – näher am Abgrund sei die Menschheit noch nie gewesen. Sachs teilt die düstere Einschätzung von Steve Bannon und Papst Franziskus, dass wir uns bereits in einer Art Drittem Weltkrieg befinden könnten.

Der einzige Ausweg: Echte Diplomatie statt Konfrontation

Um die drohende Katastrophe abzuwenden, fordert Sachs eine radikale Kehrtwende. Große Mächte müssten einander wieder auf Augenhöhe begegnen und respektieren. Europa müsse seine Unabhängigkeit zurückgewinnen und eigenständig mit Russland und China verhandeln, statt blind amerikanischen Vorgaben zu folgen.

In der Ukraine brauche es eine Friedenslösung, die die wahren Ursachen des Konflikts – insbesondere die NATO-Erweiterung – adressiere. Ein bloßer Waffenstillstand ohne Lösung der Grundprobleme werde nur zu einer Fortsetzung des Konflikts mit anderen Mitteln führen.

„Die Welt steht an einem Scheideweg. Die derzeitige Arroganz und das Fehlen echter Diplomatie führen in eine gefährliche Richtung. Wir müssen eine neue Weltordnung schaffen, die Kooperation statt Konfrontation fördert."

Sachs' Analyse ist ein dringender Weckruf an eine Politik, die sich in ideologischen Grabenkämpfen verloren hat. Während technologische Fortschritte und wirtschaftliche Entwicklungen in Asien Hoffnung geben könnten, drohen westliche Überheblichkeit und die Unfähigkeit zur Selbstkritik diese Chancen zunichte zu machen.

Die deutsche Politik täte gut daran, diese Warnungen ernst zu nehmen. Ein Land, das seine außenpolitische Souveränität aufgegeben hat und sich in transatlantischer Nibelungentreue gefällt, während die eigene Wirtschaft unter den Folgen gescheiterter Sanktionspolitik ächzt, braucht dringend einen Kurswechsel. Die Alternative könnte eine Eskalation sein, deren Ausmaß sich niemand wirklich vorstellen möchte.

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