Kettner Edelmetalle
21.10.2024
06:41 Uhr

Voestalpine schließt Werk in Deutschland: Autokrise trifft Stahlkonzern hart

Voestalpine schließt Werk in Deutschland: Autokrise trifft Stahlkonzern hart

Inmitten der anhaltenden Krise der Automobilindustrie hat der österreichische Stahlkonzern Voestalpine die Schließung seines Werks in Birkenfeld, Rheinland-Pfalz, angekündigt. Rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von dieser Maßnahme betroffen. Der Rückgang der Nachfrage nach Fahrzeugteilen zwingt das Unternehmen zu drastischen Maßnahmen, die weitreichende Konsequenzen für die deutsche Belegschaft haben könnten.

Reorganisation und Personalabbau

Voestalpine plant, sich auf seine Kerntechnologien zu konzentrieren und hat daher eine umfassende Reorganisation seiner fünf Fahrzeugteile-Standorte in Deutschland beschlossen. Insgesamt sind rund 2.000 Arbeitsplätze betroffen. Neben der Schließung des Werks in Birkenfeld könnten auch am Standort Dettingen in Baden-Württemberg erhebliche Personalkürzungen erfolgen. Dort sollen künftig vorwiegend Baugruppen für Automobilhersteller produziert werden, was ein Drittel der 650 Mitarbeiter betreffen könnte.

Negatives Geschäftsergebnis führt zu drastischen Maßnahmen

Das Werk in Birkenfeld, das einbaufertige Stahl- und Aluminiumteile für die Autoproduktion herstellt, erzielte im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro. Dennoch blieben die Ergebnisse in den letzten Jahren negativ, was letztlich zur Schließung führte. Auch in Dettingen wird es Veränderungen geben, da dort derzeit Metallteile und Sicherheitskomponenten für Fahrzeuge produziert werden.

Gespräche mit Gewerkschaften und Betriebsräten

Voestalpine hat angekündigt, Gespräche mit der IG Metall und den Betriebsräten zu führen, um sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter in Birkenfeld und Dettingen zu finden. Diese Gespräche sind von entscheidender Bedeutung, um den Übergang für die Belegschaft so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Gewinnprognose nach unten korrigiert

Die Maßnahmen zur Reorganisation und die Abwertung der deutschen Tochter Buderus Edelstahl in Wetzlar, die Voestalpine verkaufen will, haben auch finanzielle Auswirkungen. Der Konzern hat seine Prognose für den Jahresgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 1,7 auf 1,4 Milliarden Euro gesenkt. Diese Entwicklung zeigt, wie stark die Krise der Automobilindustrie den Konzern belastet.

Ein Blick auf die deutsche Wirtschaft

Die Schließung des Werks in Birkenfeld und die möglichen Personalkürzungen in Dettingen sind ein weiteres Zeichen für die tiefgreifenden Probleme, mit denen die deutsche Wirtschaft derzeit konfrontiert ist. Die Automobilindustrie, einst das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, steht vor enormen Herausforderungen. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf über die Zukunft der Industrie und die Fähigkeit Deutschlands, seine wirtschaftliche Stärke in einem sich wandelnden globalen Markt zu behaupten.

Während Voestalpine versucht, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Die Schließung des Werks in Birkenfeld ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass tiefgreifende strukturelle Veränderungen notwendig sind, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

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