Kettner Edelmetalle
29.08.2025
15:09 Uhr

USA erweitern Liste kritischer Mineralien: Ein verzweifelter Versuch, sich von China zu lösen?

Die Vereinigten Staaten haben ihre Liste der als "kritisch" eingestuften Mineralien drastisch erweitert - ein Schachzug, der die wachsende Nervosität Washingtons im globalen Rohstoffpoker offenbart. Das US-Innenministerium präsentierte am Dienstag einen Entwurf, der sage und schreibe 51 weitere Rohstoffe wie Kupfer, Blei, Pottasche, Silizium und Silber in den exklusiven Club der strategisch wichtigen Mineralien aufnimmt.

Zwischen Panik und Pragmatismus

Sarah Ryker, amtierende Direktorin des US Geological Survey (USGS), bemühte sich, die Erweiterung als vorausschauende Maßnahme zu verkaufen. Man wolle potenzielle "Lieferkettenstörungen" antizipieren, erklärte sie. Doch zwischen den Zeilen liest sich die Botschaft anders: Die USA fürchten ihre Abhängigkeit von China wie der Teufel das Weihwasser.

Die neue Liste soll als Kompass für staatliche Strategien dienen - von Steuervergünstigungen bis hin zu beschleunigten Genehmigungsverfahren für Bergbauprojekte. Das erklärte Ziel: "Die für die US-Wirtschaft notwendigen Mineralien sichern und die nationale Sicherheit schützen", so das USGS in seiner Stellungnahme.

Der wahre Grund: Chinas Rohstoff-Dominanz

Was die Amerikaner besonders umtreibt, ist Chinas eiserner Griff um die globalen Rohstoffmärkte. Ob bei der Produktion von Halbleiterchips, Automobilsystemen oder Solarpanels - überall führen die Lieferketten nach Peking. Diese Abhängigkeit empfindet Washington zunehmend als strategische Achillesferse.

"Wir identifizieren Industrien, die am stärksten von Versorgungsunterbrechungen betroffen wären", erklärte Ryker die neue Methodik.

Als mögliche Störungsquellen nennt das USGS Kriege, geopolitische Streitigkeiten oder Engpässe in der Schifffahrt. Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, auf welches Szenario sich die USA hier vorbereiten: einen möglichen Konflikt mit China, sei es wirtschaftlich oder - Gott bewahre - militärisch.

Die Ironie der Geschichte

Es ist schon bemerkenswert, wie die selbsternannte Supermacht USA nun hektisch versucht, ihre Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte zu korrigieren. Während man sich auf den Lorbeeren der Globalisierung ausruhte und die eigene Industrie verfallen ließ, baute China systematisch seine Rohstoffmacht aus. Jetzt, wo das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, soll es die erweiterte Mineralienliste richten.

Besonders pikant: Unter den neu aufgenommenen Rohstoffen findet sich auch Silber - ein Metall, das nicht nur für die Industrie, sondern auch als Wertanlage von enormer Bedeutung ist. Während die USA ihre Abhängigkeiten neu sortieren, könnten kluge Anleger die Zeichen der Zeit erkennen.

Was bedeutet das für deutsche Anleger?

Die amerikanische Rohstoffstrategie sendet ein deutliches Signal: Die Zeiten billiger und unbegrenzt verfügbarer Rohstoffe neigen sich dem Ende zu. Der Kampf um kritische Mineralien wird sich verschärfen, und mit ihm dürften die Preise steigen. Gerade Edelmetalle wie Silber, die sowohl industriell als auch monetär genutzt werden, könnten von dieser Entwicklung profitieren.

In einer Welt zunehmender geopolitischer Spannungen und Lieferkettenrisiken gewinnen physische Edelmetalle als Vermögenssicherung an Bedeutung. Sie sind nicht nur ein Schutz gegen Inflation und Währungsturbulenzen, sondern auch eine strategische Reserve in unsicheren Zeiten. Ein ausgewogenes Portfolio sollte daher durchaus eine Beimischung physischer Edelmetalle enthalten - als Anker in stürmischen Gewässern.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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