Kettner Edelmetalle
14.01.2025
06:31 Uhr

US-Nachkriegsplan für Gaza: Blinken präsentiert brisante Vorschläge zur Neuordnung des Krisengebiets

US-Nachkriegsplan für Gaza: Blinken präsentiert brisante Vorschläge zur Neuordnung des Krisengebiets

In einer Zeit, in der der Nahe Osten am Scheideweg steht, kündigt die US-Regierung einen weitreichenden Plan für die Zukunft des Gaza-Streifens an. US-Außenminister Antony Blinken würde noch heute bei der Denkfabrik Atlantic Council in Washington seine Vision für die Zeit nach dem verheerenden Konflikt präsentieren.

Waffenstillstand in greifbarer Nähe

Die diplomatischen Bemühungen um eine Beendigung der Kampfhandlungen scheinen erste Früchte zu tragen. Der designierte US-Präsident Donald Trump, der sich mit markigen Worten zu Wort meldet, spricht von einem möglichen Durchbruch noch in dieser Woche. Die Verhandlungen in Doha, bei denen auch Trumps Gesandter Steve Witkoff zugegen ist, könnten tatsächlich den lang ersehnten Wendepunkt markieren.

Internationale Kontrolle statt Hamas-Herrschaft

Der von Blinken ausgearbeitete Plan sieht eine komplexe Verwaltungsstruktur vor, die den Gazastreifen aus den Fängen der Terror-Organisation Hamas befreien soll. Dabei setzt Washington auf ein Konzept, das internationale Akteure und arabische Staaten einbindet - ein deutliches Signal gegen die bisherige Isolation des Gebiets.

Streitpunkt Palästinensische Autonomiebehörde

Besonders brisant erscheint die geplante Einbindung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Diese wurde 2007 von der Hamas gewaltsam aus dem Gazastreifen vertrieben - ein historischer Gewaltakt, dessen Schatten bis heute nachwirkt. Die USA fordern nun eine Reform der PA als Voraussetzung für deren Beteiligung an der künftigen Verwaltung.

Die Vorstellung, dass ausgerechnet die PA, die im Westjordanland kaum Erfolge vorweisen kann, nun den Gazastreifen mitverwalten soll, stößt bei vielen Beobachtern auf Skepsis.

Netanjahus Widerstand und internationale Ambitionen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigt sich bislang reserviert gegenüber einer Beteiligung der PA. Während er der Einbindung arabischer Staaten grundsätzlich positiv gegenübersteht, lehnt er eine Rolle der Autonomiebehörde kategorisch ab - eine Haltung, die die Umsetzung des US-Plans erheblich erschweren könnte.

Sicherheitspolitische Dimension

Ein besonders heikler Aspekt des Plans ist die mögliche Entsendung internationaler Truppen in den Gazastreifen. Diese sollen nicht nur die Sicherheit gewährleisten, sondern auch die Verteilung humanitärer Hilfe überwachen - eine Aufgabe, die angesichts der komplexen Situation vor Ort erhebliche Risiken birgt.

Die kommenden Tage werden zeigen, ob der amerikanische Plan tatsächlich den erhofften Durchbruch bringen kann, oder ob er das Schicksal so vieler vorheriger Friedensinitiativen teilen wird. Die Chancen stehen diesmal möglicherweise besser als je zuvor - vorausgesetzt, alle Beteiligten sind bereit, über ihren ideologischen Schatten zu springen.

Wissenswertes zum Thema