
Unsterblichkeitsträume der Mächtigen: Putin und Xi philosophieren über ewiges Leben
Was passiert, wenn die mächtigsten Autokraten der Welt zusammenkommen? Sie philosophieren über Unsterblichkeit und ewige Jugend. Ein zufällig aufgezeichnetes Gespräch zwischen Wladimir Putin und Xi Jinping während der pompösen Militärparade in Peking offenbart die bizarren Zukunftsvisionen der beiden Machthaber.
Mikrofon enthüllt dystopische Fantasien
Während die beiden Präsidenten am Mittwoch Schulter an Schulter zum Podium des Himmlischen Friedens schritten, fing ein Mikrofon ihre vertrauliche Unterhaltung ein. Was folgte, könnte direkt aus einem Science-Fiction-Roman stammen: Die beiden diskutierten allen Ernstes über endlose Organtransplantationen und die Möglichkeit, 150 Jahre alt zu werden.
Xi Jinpings Übersetzer eröffnete das Gespräch mit der Bemerkung: "Früher lebten die Leute bis zu einem Alter von 70 Jahren, heute ist man mit 70 noch ein Kind." Putin, offenbar fasziniert von der Thematik, ließ durch seinen Übersetzer antworten: "Die Biotechnologie entwickelt sich ständig weiter. Menschliche Organe können kontinuierlich transplantiert werden. Je länger man lebt, desto jünger wird man und man kann sogar Unsterblichkeit erlangen."
Machtdemonstration mit makabrem Beigeschmack
Die Militärparade selbst, die den 80. Jahrestag der japanischen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg zelebrierte, wurde zur perfekten Kulisse für diese surreale Unterhaltung. Während Tausende Soldaten im Gleichschritt marschierten und modernste Waffen zur Schau gestellt wurden, träumten die Anführer von ihrer eigenen Unsterblichkeit.
Besonders pikant: Nordkoreas Diktator Kim Jong-un stand lächelnd daneben, während seine beiden Verbündeten über ewiges Leben philosophierten. Ob er die Unterhaltung verstand, bleibt unklar – sein Lächeln wirkte jedoch, als würde er die Absurdität der Situation durchaus erfassen.
Die unheilige Allianz festigt sich
Diese Episode wirft ein grelles Licht auf die Mentalität der autokratischen Herrscher, die sich immer enger zusammenschließen. Während der Westen mit seinen demokratischen Werten und der Achtung vor Menschenrechten ringt, träumen Putin und Xi von einer Zukunft, in der sie möglicherweise ewig herrschen könnten.
Die Parade selbst war eine eindrucksvolle Machtdemonstration: Über zwei Dutzend ausländische Staatschefs nahmen teil, die chinesische Berichterstattung erreichte angeblich 1,9 Milliarden Online-Aufrufe und wurde von mehr als 400 Millionen Menschen im Fernsehen verfolgt. Eine Propagandashow der Superlative, die den wachsenden Einfluss der autoritären Achse unterstreicht.
Europas fatale Passivität
Während Putin und Xi ihre dystopischen Zukunftsvisionen austauschen und ihre militärische Stärke zur Schau stellen, glänzt Europa durch Abwesenheit. Die westlichen Demokratien haben es versäumt, dieser gefährlichen Allianz entschieden entgegenzutreten. Stattdessen überlässt man das Feld den Autokraten, die ungeniert über eine Welt fantasieren, in der sie möglicherweise für immer an der Macht bleiben könnten.
Die Unterstützung Chinas für Russland im Ukraine-Krieg – trotz aller Neutralitätsbeteuerungen – zeigt sich nicht nur in mutmaßlichen Lieferungen von Dual-Use-Gütern und massiven Öl- und Gaskäufen. Sie manifestiert sich auch in solchen symbolträchtigen Auftritten, bei denen die Machthaber ihre Verbundenheit demonstrieren.
Ein Weckruf für den Westen
Das aufgeschnappte Gespräch über Unsterblichkeit mag auf den ersten Blick skurril wirken. Doch es offenbart die gefährliche Denkweise von Herrschern, die sich offenbar für unersetzlich halten. Wenn Machthaber ernsthaft über ewiges Leben diskutieren, während sie gleichzeitig Kriege führen und Menschenrechte mit Füßen treten, sollten bei uns alle Alarmglocken läuten.
Die Frage ist nicht, ob Putin und Xi tatsächlich 150 Jahre alt werden können. Die Frage ist, wie lange wir noch zusehen wollen, wie diese Allianz der Autokraten die Weltordnung nach ihren Vorstellungen umgestaltet. Es wird höchste Zeit, dass der Westen aus seiner Lethargie erwacht und dieser bedrohlichen Entwicklung entschieden entgegentritt. Denn eines ist sicher: In einer Welt, in der Diktatoren von Unsterblichkeit träumen, ist die Freiheit sterblicher denn je.
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