Kettner Edelmetalle
27.06.2025
15:20 Uhr

Trumps Iran-Schlag: Senator Graham zweifelt an Erfolg der Militäraktion

Die Euphorie im Weißen Haus über die angeblich erfolgreichen B-2-Bomberangriffe auf iranische Atomanlagen erhält einen herben Dämpfer. Ausgerechnet der republikanische Senator Lindsey Graham, normalerweise ein treuer Trump-Unterstützer, äußerte nach einer geheimen Senatssitzung erhebliche Zweifel an der Wirksamkeit der Militäraktion. Seine Worte dürften im Oval Office für Verstimmung sorgen.

Vernichtende Bilanz trotz zerstörter Anlagen

Graham ließ nach dem Briefing keine Zweifel daran, dass die physischen Ziele schwer getroffen wurden. Die Anreicherungsanlagen seien "schwer beschädigt oder vernichtet" worden, räumte er ein. Doch dann folgte das große Aber: "Ich möchte nicht, dass die Menschen denken, das Problem sei vorbei, denn das ist es nicht." Eine Aussage, die wie ein Schlag ins Gesicht der Trump-Administration wirken muss, die den Angriff als durchschlagenden Erfolg verkauft hatte.

Besonders brisant ist Grahams Eingeständnis bezüglich des angereicherten Urans: "Ich weiß nicht, wo die 900 Pfund angereichertes Uran existieren, aber es war seit mehreren Jahren nicht Teil des Zielspektrums." Diese Offenbarung wirft fundamentale Fragen über die Sinnhaftigkeit der gesamten Operation auf. Was nützt es, Gebäude zu zerstören, wenn das spaltbare Material längst an anderen Orten lagert?

Demokraten und Republikaner vereint in der Kritik

Graham steht mit seiner Skepsis keineswegs allein da. Senator Chris Murphy aus Connecticut formulierte es noch deutlicher: "Der Präsident hat die Öffentlichkeit bewusst in die Irre geführt, als er sagte, das Programm sei vernichtet." Murphy wies darauf hin, dass man "Wissen nicht aus der Existenz bomben" könne. Solange der Iran über angereichertes Uran und die Fähigkeit zur Zentrifugennutzung verfüge, setze man das Programm nicht um Jahre, sondern lediglich um Monate zurück.

"Es gibt immer noch Menschen im Iran, die wissen, wie man Zentrifugen bedient. Und wenn sie immer noch angereichertes Uran haben und immer noch die Fähigkeit besitzen, Zentrifugen zu nutzen, dann setzt man das Programm nicht um Jahre zurück. Man setzt das Programm um Monate zurück."

Selbst der demokratische Mehrheitsführer Chuck Schumer ließ kein gutes Haar an der Aktion: Es gebe "keine kohärente Strategie, kein Endspiel, keinen Plan" dafür, wie der Iran davon abgehalten werden solle, eine Atomwaffe zu erlangen. Diese parteiübergreifende Kritik zeigt, wie isoliert die Trump-Administration mit ihrer Erfolgsmeldung dasteht.

Das Rätsel um den Verbleib des Urans

Die Verwirrung über den Aufenthaltsort des angereicherten Materials offenbart ein erschreckendes Geheimdienstversagen. Während Trump behauptete, es befinde sich in Fordo, vermuteten andere Natanz als Lagerort. Die Internationale Atomenergiebehörde hingegen ging davon aus, dass der Großteil in Isfahan lagere. Experten spekulieren sogar, der Iran habe das Material längst über das ganze Land verteilt - eine Möglichkeit, die die gesamte Bombardierung zur teuren Symbolpolitik degradieren würde.

Israel behauptet zwar, während der fast zweiwöchigen Bombardierungen und Sabotageaktionen mindestens 14 iranische Atomwissenschaftler getötet zu haben. Doch wie Senator Murphy richtig anmerkte: Das Wissen bleibt bestehen, neue Wissenschaftler können ausgebildet werden.

Trumps Warnung an Graham

Pikant ist Grahams öffentliche Kritik auch vor dem Hintergrund einer kürzlich erfolgten Warnung Trumps. Erst vor einer Woche hatte der Präsident in Bezug auf Graham und dessen Ukraine-Aktivitäten gemahnt: "Die Leute müssen sehr vorsichtig sein mit dem, was sie sagen, denn ihr Mund kann sie in große Schwierigkeiten bringen." Diese kaum verhüllte Drohung scheint Graham nicht davon abgehalten zu haben, seine ehrliche Einschätzung zu äußern.

Die Tatsache, dass sogar konservative Medien wie Fox News skeptisch über die Erfolgsmeldungen berichten, zeigt, wie dünn das Eis ist, auf dem sich die Trump-Administration mit ihrer Iran-Politik bewegt. Die Bombardierung mag spektakulär gewesen sein, doch ohne das angereicherte Uran zu treffen und ohne eine langfristige Strategie bleibt sie ein teures Feuerwerk ohne nachhaltige Wirkung.

Ein gefährliches Spiel mit ungewissem Ausgang

Was bleibt, ist die beunruhigende Erkenntnis, dass die USA möglicherweise Milliarden für eine Militäraktion ausgegeben haben, die das iranische Atomprogramm bestenfalls verlangsamt, aber keineswegs stoppt. Schlimmer noch: Der Iran könnte die Angriffe als Rechtfertigung nutzen, sein Programm zu beschleunigen und endgültig den Weg zur Bombe einzuschlagen. Die parteiübergreifende Kritik im Senat zeigt, dass selbst in Washington Zweifel an der Weisheit dieser Politik wachsen.

In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr die Bedeutung von physischen Edelmetallen als krisensichere Anlage. Während geopolitische Spannungen die Märkte erschüttern und militärische Abenteuer Unsicherheit schaffen, bieten Gold und Silber einen bewährten Schutz vor den Unwägbarkeiten der Weltpolitik.

Wissenswertes zum Thema

Magazin
05.11.2024
26 Min.

Wer ist Trumps Vize, JD Vance?

Wird JD Vance als Vizepräsidentschaftskandidat die konservative Basis stärken und neue Wählergruppen erreichen? Mit ihm könnte sich die politische Landschaft verändern. – Lesen Sie hier!