Kettner Edelmetalle
02.09.2025
16:02 Uhr

Trumps Gaza-Plan: Luxusresorts statt Palästinenser – die nächste Stufe amerikanischer Größenwahn-Politik

Die Washington Post enthüllte kürzlich einen Plan aus dem Umfeld der Trump-Regierung, der in seiner Dreistigkeit selbst für amerikanische Verhältnisse neue Maßstäbe setzt. Der sogenannte "Gaza Reconstitution, Economic Acceleration and Transformation Trust" – kurz GREAT Trust – liest sich wie eine Blaupause kolonialer Allmachtsfantasien des 21. Jahrhunderts. Während im Gazastreifen noch immer Menschen unter katastrophalen Bedingungen ums Überleben kämpfen, träumt man in Washington bereits von Luxusresorts und Hochtechnologiezentren auf den Trümmern palästinensischer Existenzen.

Vertreibung mit digitalen Almosen

Das 38-seitige Dokument offenbart einen perfiden Plan: Eine zehnjährige US-Treuhandschaft über Gaza, während der die über zwei Millionen Einwohner entweder in "Sicherheitszonen" gepfercht oder durch finanzielle Köder zur "freiwilligen" Ausreise bewegt werden sollen. Als Trostpflaster winken digitale "Land-Token" – eine Art Kryptowährung für Enteignete, die später gegen Wohnungen in geplanten "Smart Cities" eingetauscht werden könnten. Man fragt sich unwillkürlich, ob die Planer dieses Konzepts jemals einen Geschichtskurs besucht haben.

Die Finanzierung dieses modernen Kolonialexperiments soll nicht etwa aus US-Staatsmitteln erfolgen – das wäre ja noch zu ehrlich. Stattdessen lockt man private Investoren mit dem Versprechen einer vierfachen Rendite auf ein 100-Milliarden-Dollar-Investment. Hinter dem Trust stehen israelische Unternehmer wie Michael Eisenberg und ein ehemaliger Geheimdienstoffizier – eine Konstellation, die Fragen nach den wahren Absichten aufwirft.

Historische Amnesie als Geschäftsmodell

Die Initianten verweisen dreist auf US-Verwaltungen nach dem Zweiten Weltkrieg als Vorbild. Doch während der Marshall-Plan tatsächlich dem Wiederaufbau zerstörter Länder diente, geht es hier um etwas fundamental anderes: die komplette Neugestaltung eines Gebiets unter Verdrängung seiner angestammten Bevölkerung. Trump selbst hatte Gaza bereits als "phänomenalen Standort" mit "dem besten Wetter" bezeichnet – eine Aussage, die angesichts der humanitären Katastrophe vor Ort an Zynismus kaum zu überbieten ist.

Besonders perfide erscheint die Behauptung, Palästinenser sollten "an einem besseren Ort" leben. Welcher Ort könnte besser sein als die eigene Heimat? Diese rhetorische Verdrehung erinnert fatal an dunkle Kapitel der Geschichte, in denen Vertreibung als Wohltat verkauft wurde.

Die Realität hinter der Fassade

Während in Washington von der "Riviera des Nahen Ostens" geträumt wird, sieht die Realität in Gaza anders aus: Zehntausende Tote, darunter unzählige Kinder, eine zerstörte Infrastruktur und eine traumatisierte Bevölkerung. Die Menschen sind auf zwölf Prozent der Fläche zusammengedrängt, leben in Zelten ohne sanitäre Versorgung und sind selbst dort nicht vor Angriffen sicher.

Es stellt sich die Frage, wer in Zukunft Urlaub an einem Ort machen möchte, der auf dem Blut und Leid einer vertriebenen Bevölkerung errichtet wurde. Die Geschichte lehrt uns, dass solche Orte niemals zur Ruhe kommen. Der Hass der Vertriebenen lässt sich durch keine Sicherheitsmaßnahme der Welt aufhalten.

Ein gefährlicher Präzedenzfall

Dieser Plan ist mehr als nur eine weitere Eskapade amerikanischer Außenpolitik. Er könnte einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen für die Neuordnung von Territorien unter dem Deckmantel wirtschaftlicher Entwicklung. Heute Gaza, morgen vielleicht andere "unterentwickelte" Gebiete, die das Pech haben, strategisch interessant zu liegen oder über Ressourcen zu verfügen?

Die multipolare Weltordnung, die sich derzeit herausbildet, scheint geprägt von einem neuen Imperialismus der Großmächte. Während Europa in seiner Kleinstaaterei und moralischen Selbstgefälligkeit verharrt, teilen USA, China und Russland die Welt unter sich auf. Die Leidtragenden sind wie immer die kleinen Völker, deren Schicksal in fernen Hauptstädten entschieden wird.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser Plan niemals Realität wird. Denn eines ist sicher: Frieden lässt sich nicht auf Gräbern bauen, und Wohlstand nicht auf Vertreibung gründen. Die Geschichte wird diejenigen richten, die glauben, mit Geld und Macht über das Schicksal ganzer Völker entscheiden zu können. Physische Edelmetalle mögen in unsicheren Zeiten Vermögen sichern – aber sie können niemals das ersetzen, was Menschen wirklich brauchen: eine Heimat, in der sie in Frieden und Würde leben können.

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