Kettner Edelmetalle
25.06.2025
07:44 Uhr

Thailands Grenzschließung: Wenn politische Inkompetenz den Tourismus erdrosselt

Was passiert, wenn eine Regierungschefin ihre außenpolitischen Hausaufgaben nicht macht? Thailand liefert gerade ein Paradebeispiel dafür, wie man durch diplomatische Fehltritte eine ganze Branche in den Abgrund reißen kann. Die 38-jährige Ministerpräsidentin Paetongtarn Shinawatra hat es geschafft, mit einem einzigen Telefonat nicht nur eine Regierungskrise auszulösen, sondern auch den florierenden Tourismus ihres Landes zu gefährden.

Der Preis der Unterwürfigkeit

Die Grenzschließung zu Kambodscha in sechs Provinzen trifft vor allem eines: die Tourismusbranche, die sich gerade von den Corona-Jahren erholt hatte. Besonders bitter: Der beliebte Grenzübergang Aranyaprathet-Poipet, das Tor zu den weltberühmten Tempelanlagen von Angkor, ist dicht. Tausende Reisende müssten nun teure Umwege in Kauf nehmen – wenn sie denn überhaupt noch kommen.

Auslöser dieser Eskalation? Ein geleaktes Telefonat, in dem Shinawatra den 72-jährigen kambodschanischen Senatspräsidenten Hun Sen devot als "Onkel" ansprach und ihm versprach, alles zu tun, was er für nötig halte. Eine solche Unterwürfigkeit gegenüber dem ehemaligen Langzeitherrscher des Nachbarlandes musste in Thailand wie eine Ohrfeige wirken. Dass sie dabei auch noch einen hochrangigen thailändischen Militär als ihren "Gegner" bezeichnete, zeigt, wie wenig sie von Staatsführung versteht.

Ein Grenzkonflikt mit kolonialen Wurzeln

Der Streit um den genauen Verlauf der über 800 Kilometer langen Grenze schwelt seit der Kolonialzeit. Doch während frühere Regierungen es verstanden, diesen Konflikt auf kleiner Flamme zu halten, goss Shinawatra mit ihrer diplomatischen Ungeschicklichkeit Öl ins Feuer. Ein Schusswechsel Ende Mai, bei dem ein kambodschanischer Soldat getötet wurde, führte zu Importverboten für Lebensmittel, Treibstoff und Gas aus Thailand. Die wirtschaftlichen Folgen sind verheerend.

Die Angst vor dem nächsten Putsch

Besonders beunruhigend: In der Tourismusbranche wächst die Furcht vor einem neuen Militärputsch. Thailand hat eine lange Tradition von Staatsstreichen – seit 1932 gab es rund ein Dutzend davon. Der letzte unter General Prayut Chan-o-cha dauerte von 2014 bis 2023. Ratchaporn Poolsawadee vom Tourism Council of Thailand mahnt verzweifelt, politische Unruhen sollten "durch demokratische Mechanismen gelöst werden, nicht durch einen Putsch".

Doch die Zeichen stehen auf Sturm. Die zweitgrößte Koalitionspartei Bhumjaithai hat bereits das Regierungsbündnis verlassen. Demonstranten fordern Shinawatras Rücktritt und Neuwahlen. Das Militär schützt Regierungsgebäude vor wütenden Bürgern. Ein déjà-vu, das niemand erleben wollte.

Das Auswärtige Amt warnt – zu Recht

Wenn das deutsche Auswärtige Amt Reisende auffordert, die Grenzregion zu meiden und sich von Demonstrationen fernzuhalten, sollte man diese Warnung ernst nehmen. Thailand, einst das "Land des Lächelns", droht wieder in politisches Chaos abzugleiten. Für ein Land, dessen Wirtschaft maßgeblich vom Tourismus abhängt, könnte das katastrophale Folgen haben.

Die Ironie der Geschichte: Während Shinawatra sich bei Hun Sen anbiederte, um ihre Position zu festigen, hat sie genau das Gegenteil erreicht. Ihre Regierung wackelt, die Wirtschaft leidet, und das internationale Ansehen Thailands ist beschädigt. Ein Lehrstück dafür, wie man es nicht macht.

Was bedeutet das für Anleger?

Politische Instabilität in Südostasien hat schon oft zu Kapitalflucht und Währungsturbulenzen geführt. Die Asienkrise von 1997 sollte eine Warnung sein. In solchen unsicheren Zeiten suchen kluge Anleger nach stabilen Werten. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich historisch als krisenfeste Anlage bewährt. Sie sind unabhängig von politischen Wirren und bieten Schutz vor Währungsrisiken – eine sinnvolle Beimischung für jedes ausgewogene Portfolio.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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