
Texas Instruments: Der verkannte Dividenden-Champion aus der Tech-Branche
In einer Zeit, in der Tech-Aktien vor allem durch spektakuläre Kurssprünge und KI-Fantasien von sich reden machen, sticht Texas Instruments (TI) als bodenständiger Dividendenzahler heraus. Während Nvidia und Co. mit astronomischen Bewertungen und minimalen Ausschüttungen glänzen, setzt der Halbleiter-Veteran aus Dallas auf solide Aktionärsrenditen und berechenbare Geschäftsmodelle.
Zwei Jahrzehnte kontinuierliches Dividendenwachstum
Die Erfolgsbilanz von Texas Instruments bei Dividendenzahlungen ist beeindruckend: Seit 2004 hat das Unternehmen seine Ausschüttungen jedes Jahr erhöht - mittlerweile 21 Jahre in Folge. Die aktuelle Quartalsdividende beträgt 1,36 US-Dollar je Aktie, was einer Jahresrendite von etwa 3,44 Prozent entspricht. Besonders bemerkenswert: Die Ausschüttungsquote liegt bei moderaten 50 Prozent des Free Cashflows, was weiteren Spielraum für Erhöhungen lässt.
Konservative Strategie zahlt sich aus
Anders als viele Tech-Konzerne, die ständig nach dem nächsten großen Trend jagen, konzentriert sich Texas Instruments auf sein Kerngeschäft: Analogchips für Industrie, Automotive und andere langlebige Anwendungen. Diese Märkte zeichnen sich durch stabile Margen und verlässliche Cashflows aus - ideale Voraussetzungen für nachhaltige Dividendenzahlungen.
Erfreuliche Geschäftsentwicklung trotz Marktschwäche
Die jüngsten Quartalszahlen unterstreichen die Stärke des Geschäftsmodells: Der Umsatz im Analogsegment stieg um 13 Prozent, die EBIT-Marge liegt bei beachtlichen 35 Prozent. Zum Vergleich: Der deutsche Wettbewerber Infineon kommt gerade einmal auf 27 Prozent. Die Prognosen für das laufende Quartal übertreffen deutlich die Analystenschätzungen.
Kapitaldisziplin statt Übernahme-Abenteuer
Während andere Tech-Unternehmen Milliarden für fragwürdige Übernahmen ausgeben, konzentriert sich Texas Instruments darauf, erwirtschaftetes Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. Allein 2024 wurden 5,72 Milliarden US-Dollar ausgeschüttet - der Löwenanteil davon als Dividenden. Diese konservative Strategie mag weniger spektakulär erscheinen, schafft aber langfristig verlässliche Werte für Anleger.
Kritischer Blick auf die Bewertung
Allerdings sollten Anleger die aktuelle Bewertung nicht außer Acht lassen. Mit einem KGV von über 29 ist die Aktie nicht günstig. Auch die Ausschüttung der Dividenden erfolgt derzeit teilweise aus der Substanz. Dennoch: Im Vergleich zu den astronomischen Bewertungen anderer Tech-Werte erscheint Texas Instruments noch moderat bewertet.
Für konservative Anleger, die Wert auf verlässliche Dividendenzahlungen legen, bleibt Texas Instruments ein interessanter Kandidat. In einem zunehmend nervösen Marktumfeld könnte sich die defensive Qualität des Unternehmens als wertvoller Stabilitätsanker erweisen.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Investitionen in Wertpapiere sind mit Risiken verbunden, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Anleger sollten ihre Entscheidungen nach sorgfältiger Prüfung und gegebenenfalls nach Konsultation eines qualifizierten Beraters treffen.
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