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18.07.2025
11:31 Uhr

Steuerjagd auf Influencer: Hamburgs Finanzamt greift durch – während die Politik weiter schläft

Die Hansestadt Hamburg hat ein neues Jagdrevier entdeckt: Influencer. Während die Ampel-Koalition jahrelang tatenlos zusah, wie sich eine ganze Branche in den sozialen Medien etablierte und Millionen verdiente, ohne einen Cent Steuern zu zahlen, müssen nun die Nachfolger den Scherbenhaufen aufräumen. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) verkündet vollmundig, dass "Steuergerechtigkeit auch im digitalen Raum" gelte. Eine späte Erkenntnis, möchte man meinen.

Das digitale Schlaraffenland hat ausgedient

Hamburg beherbergt nicht nur zahlreiche Influencer mit Millionen von Followern auf TikTok, Instagram und YouTube, sondern auch unzählige Marketingagenturen, die von diesem Geschäft profitieren. Jahrelang konnten diese digitalen Goldgräber unbehelligt ihre Geschäfte treiben, während der brave Arbeitnehmer jeden Monat pünktlich seine Steuern abführte. Die Ausrede, man habe von steuerlichen Pflichten nichts gewusst, zieht nun nicht mehr – ein Armutszeugnis für jeden, der professionell im Internet agiert.

Besonders pikant: Schon wenige Einzelfälle können zu enormen Steuerausfällen führen. In Nordrhein-Westfalen, wo man bereits länger gegen die digitalen Steuersünder vorgeht, zeigt sich das wahre Ausmaß des Problems. Während der Mittelstand unter der Steuerlast ächzt und traditionelle Unternehmen jeden Euro zweimal umdrehen müssen, haben sich einige Influencer offenbar ein Leben in Saus und Braus auf Kosten der Allgemeinheit gegönnt.

Die Vermischung von Geschäft und Vergnügen

Die Prüfungen gestalten sich kompliziert, heißt es aus der Finanzbehörde. Kein Wunder – wenn Luxusurlaube als "Geschäftsreisen" deklariert und teure Produkte als "Arbeitsutensilien" verbucht werden, verschwimmen die Grenzen zwischen Privatvergnügen und beruflicher Tätigkeit. Diese Generation von Selbstdarstellern hat es perfektioniert, ihr gesamtes Leben zu monetarisieren und dabei die Steuerpflicht elegant zu umgehen.

"Es muss klar sein, wer hier so professionell agiert, der kann sich auch nicht damit rausreden, dass er von den steuerlichen Pflichten entsprechend nichts wusste."

Senator Dressel erwartet erste Ergebnisse im kommenden Jahr, wenn etwa 140 Prüfungen abgeschlossen sein sollen. Man darf gespannt sein, welche Summen dabei ans Tageslicht kommen. Die Finanzbehörde hat sogar ein umfassendes Nachschlagewerk zur Besteuerung von Influencern erstellt – ein Zeichen dafür, wie komplex und undurchsichtig diese Branche geworden ist.

Ein Symptom unserer Zeit

Der Fall der Influencer-Besteuerung ist symptomatisch für die Versäumnisse der vergangenen Jahre. Während man sich in Berlin mit Gendersternchen und Klimakleber beschäftigte, entstanden digitale Parallelwelten, in denen eigene Regeln galten. Die Steuerfahndung muss nun mühsam aufarbeiten, was jahrelang versäumt wurde.

Es ist höchste Zeit, dass auch im digitalen Raum wieder Recht und Ordnung herrschen. Wer Millionen verdient, indem er Produkte bewirbt und seinen Lifestyle zur Schau stellt, muss auch seinen fairen Anteil zum Gemeinwohl beitragen. Alles andere wäre eine Verhöhnung all jener, die Tag für Tag ihrer ehrlichen Arbeit nachgehen und brav ihre Steuern zahlen.

Die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern und der regelmäßige Austausch mit der Steuerfahndung zeigen, dass man das Problem endlich ernst nimmt. Doch es bleibt die Frage: Warum erst jetzt? Und vor allem: Was wurde in all den Jahren versäumt, während eine ganze Generation glaubte, die Regeln des Zusammenlebens gälten für sie nicht?

Die Botschaft muss klar sein: Die Zeit der digitalen Narrenfreiheit ist vorbei. Wer in Deutschland Geld verdient – ob analog oder digital – muss auch seinen Beitrag leisten. Alles andere untergräbt nicht nur die Steuergerechtigkeit, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

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