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22.05.2025
05:21 Uhr

SPD-Personalkarussell: Esken wechselt in Familienausschuss - Vom Parteivorsitz in die zweite Reihe

In der politischen Landschaft Deutschlands deutet sich erneut eine bemerkenswerte Personalrochade an. Die scheidende SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken wurde am Mittwoch zur Vorsitzenden des neu konstituierten Bundestagsausschusses für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gewählt. Ein Positionswechsel, der viele Fragen aufwirft und die internen Machtverhältnisse der SPD neu ordnet.

Vom Parteivorsitz in den Ausschuss - Ein politischer Abstieg?

Erst vor zwei Wochen hatte Esken ihren Rückzug vom SPD-Parteivorsitz angekündigt - eine Position, die sie seit 2019 innehatte, zuletzt an der Seite von Lars Klingbeil. Dieser steht mittlerweile als Vizekanzler und Finanzminister deutlich prominenter in der politischen Landschaft. Der Wechsel Eskens in den Ausschussvorsitz könnte als eleganter Rückzug aus der ersten Reihe interpretiert werden.

Bärbel Bas als Nachfolgerin - Neue Führung, alte Probleme?

Für Eskens Position als Parteivorsitzende bewirbt sich die ehemalige Bundestagspräsidentin und aktuelle Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas. Die Wahl soll Ende Juni auf dem Bundesparteitag stattfinden. Bezeichnenderweise nennt Esken ihre potenzielle Nachfolgerin eine "Freundin" - ein Statement, das in der oft von harten Machtkämpfen geprägten Politiklandschaft durchaus bemerkenswert erscheint.

Medialer Gegenwind und persönliche Befindlichkeiten

In einem bemerkenswerten Interview mit der taz beklagt Esken eine "öffentliche Jagd" auf ihre Person. Sie kritisiert, dass positive Stimmen zu ihrer Arbeit systematisch ignoriert würden. Diese Äußerungen werfen ein bezeichnendes Licht auf das angespannte Verhältnis zwischen Politik und Medien in Deutschland. Besonders pikant: Esken bezeichnet die neue Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) als "Glücksgriff" - eine überraschend positive Bewertung einer Politikerin der Opposition.

Fazit: Symptomatisch für den Zustand der SPD

Der Wechsel Eskens vom Parteivorsitz in den Ausschussvorsitz spiegelt exemplarisch die aktuelle Situation der SPD wider. Eine Partei, die sich zwischen traditionellen sozialdemokratischen Werten und modernem Politikverständnis neu zu orientieren versucht. Ob dieser Personalwechsel der richtige Schritt ist, um die drängenden Probleme in den Bereichen Familie, Bildung und Jugend anzugehen, wird sich erst noch zeigen müssen.

Eskens Abgang von der Parteispitze und ihr Wechsel in den Ausschussvorsitz markieren möglicherweise auch das Ende einer Ära in der SPD, in der versucht wurde, mit linkspopulistischen Ansätzen die Partei neu auszurichten - ein Versuch, der offensichtlich gescheitert ist.

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