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13.11.2023
10:23 Uhr

Schuldenkrise der USA: Expertenwarnung vor "unhaltbarer Entwicklung"

Schuldenkrise der USA: Expertenwarnung vor "unhaltbarer Entwicklung"

Die finanzielle Situation der Vereinigten Staaten ist laut dem geldpolitischen Experten Bill Dudley auf einem "unhaltbaren Weg". Ein abrupter Anstieg der staatlichen Kreditkosten aufgrund der stark gestiegenen Zinsen der Federal Reserve (Fed) hat die hohe Verschuldung der USA in den Fokus gerückt. Investoren verlangen nun eine deutlich höhere Rendite, was die Kosten der Schulden weiter in die Höhe treibt und das Land tiefer in eine Schuldenkrise führt.

US-Staatsanleihen in der Krise

Normalerweise flüchtet das Kapital in Zeiten steigender geopolitischer Risiken in sichere Häfen wie US-Staatsanleihen. Aber diesmal ist genau das Gegenteil der Fall. Die US-Staatsanleihen sind eingebrochen und die Renditen haben Niveaus erreicht, die zuletzt vor 16 Jahren gesehen wurden. Diese Entwicklung ist alarmierend und eine Besserung scheint nicht in Sicht. Im vierten Quartal werden die USA voraussichtlich neue Schulden in Höhe von 776 Milliarden Dollar aufnehmen - ein neuer Rekord.

Politische Unfähigkeit und steigende Schuldenkosten

Bill Dudley, ehemaliger Präsident der Federal Reserve Bank of New York, warnt vor einem "unhaltbaren Pfad" der US-Finanzlage. Er kritisiert den fehlenden politischen Willen zur Lösung der Schuldenkrise, während die Schuldenkosten rapide steigen. "Die Situation wird sich verschlimmern, weil die Staatsschulden zu viel höheren Zinssätzen als in den letzten 15 Jahren bewertet werden", sagte Dudley in einer Videokonferenz in Sydney.

Die Auswirkungen auf die Weltmärkte

Die anhaltenden Sorgen um die Finanzen der US-Regierung und ihren Bedarf an neuen Schulden haben die Stimmung an den Weltmärkten belastet. Vor kurzem fand eine der schlechtesten Auktionen 30-jähriger Anleihen seit zehn Jahren statt. Die Ratingagentur Moody's Investors Service warnte sogar, dass sie angesichts der wachsenden Haushaltsdefizite zu einer Herabstufung der US-Staatsanleihen neige.

Inflation und die Rolle der Fed

Trotz Zinserhöhungen von 5,25 Prozentpunkten diskutieren Entscheidungsträger weiterhin, ob die Zinsen restriktiv genug sind, um die Inflation zu senken. Die US-Notenbank hatte auf ihren letzten beiden Sitzungen eine Zinspause eingelegt, was die Finanzmärkte dazu veranlasste, Zinssenkungen ab Juni nächsten Jahres einzupreisen. Doch laut Dudley ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Fed die Zinsen so schnell senken wird, wie es die Märkte erwarten. Dies bedeutet, dass die Renditen und damit die Kosten der Schulden wahrscheinlich länger hoch bleiben werden.

Zusammenfassung

Die finanzielle Lage der USA ist alarmierend. Experten warnen vor einer unhaltbaren Entwicklung und kritisieren den fehlenden politischen Willen, die Schuldenkrise zu lösen. Die steigenden Zinsen und die hohe Verschuldung führen das Land immer tiefer in eine Schuldenkrise. Die Auswirkungen sind bereits auf den Weltmärkten spürbar und eine Besserung scheint nicht in Sicht.

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