Kettner Edelmetalle
29.08.2025
08:06 Uhr

Rheinmetall greift nach Lürssen: Deutschlands Rüstungsindustrie formiert sich neu

Die deutsche Rüstungslandschaft steht vor einem gewaltigen Umbruch. Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall plant offenbar die Übernahme des militärischen Bereichs der traditionsreichen Bremer Lürssen-Werft. Diese Nachricht dürfte in Berlin für Aufhorchen sorgen – zeigt sie doch, dass sich die deutsche Wehrindustrie endlich wieder auf ihre Kernkompetenzen besinnt, während die Politik noch immer in ideologischen Grabenkämpfen verharrt.

Ein strategischer Schachzug mit Signalwirkung

Nach Informationen von buten un binnen will sich die Lürssen-Familie von ihren Militärwerften in Hamburg, Wilhelmshaven und Wolgast trennen. Stattdessen soll sich das Bremer Traditionsunternehmen künftig auf die lukrative Produktion von Megajachten konzentrieren. Ein Schritt, der in Zeiten geopolitischer Spannungen durchaus überrascht – oder zeigt er vielleicht das mangelnde Vertrauen in die deutsche Verteidigungspolitik?

Rheinmetall-Chef Armin Papperger gab sich bei Nachfragen gewohnt zurückhaltend: "Wir sind immer interessiert, unser Produkt-Portfolio zu erweitern", ließ er verlauten. Doch hinter dieser diplomatischen Formulierung verbirgt sich weit mehr. Der Konzern, bislang vor allem für Panzer und Munition bekannt, würde mit diesem Zukauf zu einem der größten Produzenten von Marineschiffen in Deutschland aufsteigen.

2.000 Arbeitsplätze im Spiel

Naval Vessels Lürssen beschäftigt derzeit rund 2.000 Mitarbeiter weltweit, davon 1.700 in Deutschland. Diese Arbeitsplätze stehen nun zur Disposition – ein Umstand, der die Große Koalition unter Friedrich Merz eigentlich alarmieren sollte. Doch während in Berlin über Klimaneutralität und ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen debattiert wird, formiert sich die deutsche Rüstungsindustrie im Stillen neu.

"Wir reden erst darüber, wenn es Entscheidungen gibt", so Papperger weiter. Eine typisch deutsche Zurückhaltung, die in krassem Gegensatz zur aggressiven Industriepolitik anderer Nationen steht.

Die Marine als Stiefkind der deutschen Verteidigung

Dass ausgerechnet jetzt ein traditionsreicher Marineschiffbauer den Besitzer wechseln könnte, wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand der deutschen Seestreitkräfte. Während China seine Marine in atemberaubendem Tempo ausbaut und selbst kleinere Nationen ihre Flotten modernisieren, dümpelt die deutsche Marine vor sich hin. Die Verzögerungen beim Bau neuer Fregatten – ein fast 10 Milliarden Euro schweres Projekt – sprechen Bände über die Misere.

Es ist schon bemerkenswert: Da predigt die Bundesregierung ständig von der "Zeitenwende", doch wenn es konkret wird, überlässt man es privaten Konzernen, die Konsolidierung der Rüstungsindustrie voranzutreiben. Rheinmetall zeigt hier mehr strategischen Weitblick als so mancher Politiker in Berlin.

Ein Weckruf für die Politik?

Die geplante Übernahme sollte eigentlich ein Weckruf für die politische Führung sein. Während man sich in endlosen Debatten über Gendern und Klimaziele verliert, schaffen andere Fakten. Die Lürssen-Familie hat offenbar verstanden, dass mit Luxusjachten für Superreiche mehr Geld zu verdienen ist als mit Kriegsschiffen für eine unterfinanzierte Marine.

Der Aufsichtsrat von Rheinmetall wird sich in der kommenden Woche mit dem Kauf befassen. Man darf gespannt sein, ob die Politik bis dahin aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Die deutsche Rüstungsindustrie jedenfalls wartet nicht länger auf klare Signale aus Berlin – sie handelt.

Fazit: Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, dass private Unternehmen oft weitsichtiger agieren als die Politik. Während die Große Koalition noch über Details ihres Koalitionsvertrags "Verantwortung für Deutschland" streitet, übernehmen Konzerne wie Rheinmetall tatsächlich Verantwortung – für die Zukunft der deutschen Verteidigungsfähigkeit. In unsicheren Zeiten wie diesen sollten Anleger übrigens auch über krisensichere Investments nachdenken. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich historisch als verlässlicher Vermögensschutz bewährt und gehören in jedes ausgewogene Portfolio.

Wissenswertes zum Thema