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05.10.2024
16:15 Uhr

Pro-palästinensische Aktivisten begehen tausende Straftaten - Nur 20 Verurteilungen

Pro-palästinensische Aktivisten begehen tausende Straftaten - Nur 20 Verurteilungen

Die jüngsten Ereignisse in Berlin werfen ein bezeichnendes Licht auf die deutsche Justiz und die gesellschaftlichen Spannungen im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt. Laut Berichten der Berliner Staatsanwaltschaft und Polizei sind im Zuge des Gaza-Kriegs tausende Straftaten begangen worden, doch die Zahl der rechtskräftigen Verurteilungen bleibt erschreckend gering.

Über 8.500 Verfahren wegen Gaza-Konflikt

Wie die Welt berichtet, liegen derzeit etwa 8.500 Verfahren wegen Straftaten im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg bei der Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft vor. Davon wurden bisher nur 20 Personen rechtskräftig verurteilt. Allein bei der Staatsanwaltschaft sind 3.200 Fälle anhängig, während die Polizei 5.300 weitere Fälle bearbeitet, die wahrscheinlich an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden.

Vielfältige Straftaten bei Demonstrationen

Von den 3.200 Fällen bei der Staatsanwaltschaft beziehen sich 1.070 auf Straftaten, die bei Demonstrationen mit Nahost-Bezug verübt wurden. In 1.642 Fällen sind die Täter namentlich bekannt, wobei viele mehrfach straffällig wurden und Verfahren daher zusammengelegt werden. Die Ermittlungen umfassen häufig Volksverhetzung, Sachbeschädigung durch antisemitische Schmierereien und Widerstandshandlungen gegen Polizisten. Besonders alarmierend ist, dass 103 dieser Fälle als antisemitische Hasskriminalität eingestuft wurden.

Der Fall Lahav Shapira

Ein besonders erschütternder Fall ist der von Lahav Shapira, einem jüdischen Studenten der Freien Universität Berlin, der im Februar dieses Jahres von einem pro-palästinensischen Kommilitonen brutal zusammengeschlagen wurde. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben und sieht einen klaren Zusammenhang zum Nahost-Konflikt.

Antisemitische Straftaten auf dem Vormarsch

Laut dem Bundesinnenministerium sind seit Jahresbeginn 3.200 antisemitische Straftaten in Deutschland erfasst worden, eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bis Oktober 2023 wurden 1.600 antisemitische Straftaten registriert. Die Polizei hat bis zum 4. Oktober 2024 insgesamt 3.464 politisch motivierte Straftaten als antisemitisch eingestuft.

Reaktionen der Politik und Polizei

Angesichts dieser alarmierenden Zahlen äußerte sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) anlässlich des bevorstehenden Jahrestages des Hamas-Massakers vom 7. Oktober. Sie betonte die Notwendigkeit eines schnellen und harten Einschreitens der Polizei bei antisemitischen Vorfällen und islamistischer Terrorpropaganda. Gleichzeitig müsse es Raum für Trauer geben für die Opfer der Gewalt im Nahen Osten.

Warnungen vor weiteren Ausschreitungen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt vor einem möglichen Ausnahmezustand rund um den Jahrestag des Massakers. Insbesondere in Berlin werden gewaltsame Ausschreitungen erwartet. Der GdP-Sprecher Benjamin Jendro betonte, dass man für die bevorstehenden Großeinsätze alle verfügbaren Kräfte mobilisieren müsse.

Diese Entwicklungen werfen ein beunruhigendes Licht auf die aktuelle Lage in Deutschland und die Herausforderungen, denen sich die Justiz und Sicherheitsbehörden gegenübersehen. Es bleibt abzuwarten, ob die politischen Verantwortlichen und die Justiz den notwendigen Willen und die Mittel aufbringen werden, um dieser besorgniserregenden Entwicklung Einhalt zu gebieten.

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