Öffentlich-Rechtliche unter Beschuss: SWR verteidigt umstrittene "Pascha"-Szene im Tatort
Der Südwestrundfunk (SWR) sieht sich nach der Ausstrahlung des jüngsten Tatorts "Verblendung" schweren Vorwürfen ausgesetzt. Der Sender bestreitet vehement, dass eine brisante Szene als gezielte Attacke gegen CDU-Chef Friedrich Merz gedacht gewesen sei. Doch die Indizien sprechen eine andere Sprache.
Verdächtige Parallelen zu Merz-Äußerung
Im Zentrum der Kontroverse steht eine Szene, in der eine rechtsextreme Geiselnehmerin den Begriff "kleine Paschas" verwendet - eine Formulierung, die in der öffentlichen Debatte untrennbar mit Friedrich Merz verbunden ist. Der CDU-Vorsitzende hatte diesen Begriff erstmals im Januar 2023 bei "Markus Lanz" verwendet, als er Probleme mit Kindern aus Migrantenfamilien an deutschen Schulen thematisierte.
SWR weicht Kritik aus
In einer bemerkenswert defensiven Stellungnahme gegenüber der Stuttgarter Zeitung beteuert der SWR, der Film bilde weder "existierende Parteien noch reale Politiker oder Politikerinnen" ab. Eine Wahlbeeinflussung sei keinesfalls beabsichtigt gewesen. Diese Rechtfertigung wirkt angesichts der frappierenden Ähnlichkeit der Formulierungen allerdings wenig überzeugend.
Fragwürdiges Narrativ im Tatort
Besonders pikant erscheint die Einbettung der umstrittenen Szene in einen Kontext, der konservative Positionen gezielt mit rechtsextremem Gedankengut zu vermischen scheint. Die Platzierung der "Pascha"-Äußerung im Mund einer Rechtsterroristin könnte als subtiler Versuch gewertet werden, legitime Kritik an Integrationsproblemen zu diskreditieren.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte sich auf seinen Bildungsauftrag konzentrieren, statt mit Gebührengeldern finanzierte Unterhaltungsformate für fragwürdige politische Botschaften zu instrumentalisieren.
Gebührenzahler finanzieren politische Agenda
Die Episode wirft erneut die Frage auf, inwieweit der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem Auftrag zur ausgewogenen Berichterstattung nachkommt. Die Vermischung von Unterhaltung und politischer Meinungsmache auf Kosten der Gebührenzahler erscheint dabei besonders problematisch.
Während der SWR beteuert, lediglich auf die Gefahren des Extremismus aufmerksam machen zu wollen, drängt sich der Eindruck auf, dass hier unter dem Deckmantel der Fiktion gezielt politische Positionen diskreditiert werden sollen. Die Tatsache, dass der Begriff "kleine Paschas" erst durch Merz' Äußerung bundesweit bekannt wurde, macht die Beteuerungen des Senders wenig glaubwürdig.
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