Moody's droht mit Herabstufung Italiens auf Ramschniveau

Die renommierte Ratingagentur Moody's hat eine mögliche Herabstufung des Ratings von Italien, einer der führenden Volkswirtschaften der G7, ins Auge gefasst. Sollte diese Entscheidung getroffen werden, wäre dies ein beispielloses Ereignis mit potenziell gravierenden Auswirkungen. Bereits jetzt notiert das Land mit einem Baa3-Rating auf der niedrigsten Stufe des Investment-Grade-Ratings. Eine Abstufung unterhalb von „Baa3“ würde Italien in den Bereich der "Junk Bonds" oder "High Yield" führen, was als erhebliches Kreditrisiko angesehen wird.

Erstes Rating nach lockerem finanzpolitischen Kurs

Die Ankündigung der möglichen Abstufung wäre die erste seitdem die Koalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im September einen lockeren finanzpolitischen Kurs eingeschlagen hat. Dieser Kurs führte dazu, dass sich Italiens Renditespanne gegenüber Deutschland zum ersten Mal seit Januar auf 210 Basispunkte ausweitete. Experten wie Rohan Khanna, Leiter der Euro-Zinsstrategie bei Barclays Plc, warnen, dass eine Herabstufung auf Ramschniveau ein "Schock für einen bereits fragilen Markt" sein könnte.

Moody's hervorgehobene Problembereiche

Moody's hat zuletzt drei Problembereiche hervorgehoben. Die ersten beiden sind Strukturreformen und Herausforderungen bei der Energieversorgung, bei denen Melonis Regierung einige Fortschritte verzeichnen konnte. Größere Sorgen bereiten die öffentlichen Finanzen: Moody's nannte insbesondere "Risiken, dass Italiens fiskalische Stärke durch schleppendes Wachstum, höhere Finanzierungskosten und eine potenziell schwächere Haushaltsdisziplin weiter geschwächt wird".

Ein Vergleich zu anderen G-7-Ländern

Die mögliche Herabstufung Italiens könnte auch im Vergleich zu anderen G-7-Ländern ungünstig aussehen. Trotz einer Schuldenquote von über 140% zum BIP, liegt Italien noch weit unter den 255% des BIP von Japan, das von Moody's mehrere Stufen höher bewertet wird. Selbst das Vereinigte Königreich und Frankreich haben trotz Schuldenquoten von deutlich über 100% noch bessere Ratings.

Mögliche Auswirkungen einer Herabstufung

Die Auswirkungen einer Herabstufung könnten erheblich sein, insbesondere da nur wenige Anleger mit einer solchen Reaktion zu rechnen scheinen. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand erwartet, dass sie auf Ramschniveau herabgestuft werden", sagte David Zahn, Leiter des Bereichs European Fixed Income bei Franklin Templeton. Dies könnte die anschließende Volatilität noch verstärken und die Frage nach der Tragfähigkeit der Schulden erneut aufwerfen.

Angesichts der höchsten Kreditkosten seit mehr als einem Jahrzehnt würde eine Herabstufung unweigerlich zu einer erneuten Diskussion über die Fähigkeit Italiens führen, seine Schulden zu bedienen. "Dem Markt würde das nicht gefallen", warnte Messi von Julius Baer.

Fazit

Die mögliche Herabstufung Italiens auf Ramschniveau durch Moody's ist ein alarmierendes Zeichen, das die Schwächen der europäischen Wirtschaft und insbesondere der Eurozone unterstreicht. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die EZB ergreifen wird, um die Situation zu stabilisieren und ob Italien in der Lage sein wird, seinen finanzpolitischen Kurs zu korrigieren.