
Meyer Burger am Ende: Wenn grüne Träume an deutscher Realität zerschellen
Die deutsche Solarindustrie stirbt einen weiteren Tod. Nach monatelangem Siechtum haben die beiden deutschen Tochtergesellschaften des Schweizer Solarunternehmens Meyer Burger nun endgültig Insolvenz angemeldet. 600 Arbeitsplätze in Sachsen-Anhalt und Sachsen stehen vor dem Aus. Ein Déjà-vu, das schmerzhaft an die erste große Pleitewelle der deutschen Solarbranche vor gut einem Jahrzehnt erinnert.
Was hier gescheitert ist, sei nicht weniger als der ambitionierte Versuch gewesen, Deutschland wieder zu einem relevanten Standort für die Solarzellenproduktion zu machen. Doch während die Politik von der "Energiewende" träumte und Milliarden in grüne Prestigeprojekte pumpte, übersah sie geflissentlich die harten ökonomischen Realitäten. Die Rechnung zahlen nun die Arbeitnehmer in Thalheim und Hohenstein-Ernstthal.
Das Märchen von der grünen Industriepolitik
Die Insolvenz von Meyer Burger offenbart das fundamentale Versagen der deutschen Energiepolitik. Während China seine Solarindustrie mit massiven Subventionen und ohne lästige Umweltauflagen zur Weltmarktführerschaft gepusht hat, verstrickte sich Deutschland in bürokratischen Vorgaben und ideologischen Grabenkämpfen. Die Ampelregierung, allen voran die Grünen, predigte die Energiewende, schuf aber gleichzeitig ein Umfeld, in dem heimische Unternehmen nicht überleben können.
Besonders pikant: Während hierzulande Solarfirmen reihenweise pleitegehen, importieren wir munter chinesische Solarpanels – hergestellt unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen und mit Kohlestrom produziert. So sieht also die vielgepriesene "Klimaneutralität" aus: Wir verlagern die Produktion ins Ausland und feiern uns für unsere saubere Importbilanz.
Northvolt, Meyer Burger und das Subventionsgrab
Die Parallelen zum Batteriehersteller Northvolt in Schleswig-Holstein seien unübersehbar. Auch dort stünden Hunderte Millionen Euro Steuergeld im Feuer, weil die Politik händeringend eine Vorzeigefabrik für die Elektromobilität wollte. Ein Muster, das sich durch die gesamte grüne Industriepolitik zieht: Man pumpt Milliarden in Prestigeprojekte, während der Mittelstand an Bürokratie und Abgabenlast erstickt.
Die wahren Probleme der deutschen Wirtschaft würden dabei konsequent ignoriert: explodierende Energiekosten, ausufernde Berichtspflichten, eine Steuer- und Abgabenlast, die ihresgleichen sucht. Während unsere Nachbarländer ihre Unternehmen entlasten, erstickt Deutschland seine Wirtschaft in einem Wust aus Vorschriften, Dokumentationspflichten und ideologisch motivierten Auflagen.
Die stille Pleitewelle rollt
Was bei Meyer Burger öffentlichkeitswirksam geschehe, vollziehe sich bei unzähligen anderen Mittelständlern im Stillen. Vom Technologieunternehmen bis zum Lebensmittelbetrieb – überall das gleiche Bild: Firmen, die jahrzehntelang erfolgreich waren, gehen unter der Last der deutschen Standortnachteile in die Knie. Nur haben diese Unternehmen nicht das Glück, im Fokus der grünen Energiewende-Propaganda zu stehen. Sie sterben leise.
Die Lohnnebenkosten hätten ein Niveau erreicht, das international nicht mehr konkurrenzfähig sei. Die Bürokratie fresse Ressourcen auf, die eigentlich in Innovation und Wachstum fließen sollten. Und während deutsche Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte verfassen müssen, produziert die Konkurrenz in Asien zu einem Bruchteil der Kosten.
Zeit für einen Kurswechsel
Deutschland brauche keine Branchenpolitik, die einzelne Sektoren mit Subventionen am Leben erhält. Was wir bräuchten, sei eine grundlegende Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik. Weniger Staat, weniger Bürokratie, weniger ideologische Experimente. Stattdessen: Entlastung für alle Unternehmen, Abbau von Vorschriften, wettbewerbsfähige Energiepreise.
Die Solarforschung in Deutschland habe durchaus noch ein hohes Niveau. Doch was nützt die beste Forschung, wenn die Produktion ins Ausland abwandert? Angewandte Forschung brauche die Nähe zur Industrie. Und die Industrie brauche Rahmenbedingungen, unter denen sie überleben kann.
Es sei höchste Zeit, dass die Politik ihre grünen Träumereien beendet und sich der Realität stellt. Deutschland war einmal die Werkbank der Welt. Heute sind wir auf dem besten Weg, zum Industriemuseum zu werden. Die Insolvenz von Meyer Burger sollte ein Weckruf sein. Doch wer in Berlin regiert, scheint lieber weiterzuschlafen.
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