
Mallorca verschärft Kontrollen: Radikales Vorgehen gegen illegale Ferienwohnungen
Die beliebte Urlaubsinsel Mallorca geht nun mit aller Härte gegen illegale Ferienvermietungen vor. Der Inselrat hat eine beispiellose Kampagne gestartet, die das Ausmaß der unregulierten Vermietungen eindämmen soll. Mehr als 3000 Kontrollen sind bis Mitte November geplant - eine deutliche Ansage an all jene, die sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten.
Massive Aufstockung des Kontrollpersonals
Mit einer regelrechten Armada von Inspektoren rückt der Inselrat dem Wildwuchs an illegalen Ferienwohnungen zu Leibe. Insgesamt 30 Kontrolleure sollen in den kommenden Monaten systematisch Unterkünfte unter die Lupe nehmen. Der Tourismus-Dezernent José Marcial Rodríguez ließ keinen Zweifel daran, dass man es diesmal ernst meint. Die Behörden haben ihre Schlagkraft bereits im vergangenen Jahr mehr als verdreifacht - von 1128 auf stolze 3569 Kontrollen.
Wohnungsnot treibt radikales Vorgehen voran
Der verschärfte Kurs kommt nicht von ungefähr. Die ausufernde Ferienvermietung hat auf der Insel zu einer dramatischen Wohnungsnot geführt. Während sich Immobilienbesitzer eine goldene Nase an Touristen verdienen, finden Einheimische kaum noch bezahlbaren Wohnraum. Eine Entwicklung, die das soziale Gefüge der Insel massiv gefährdet.
Millionenschwere Strafen für Regelbrecher
Die Behörden setzen auf empfindliche Strafen, um dem Treiben ein Ende zu setzen. Allein im vergangenen Jahr wurden Bußgelder in Höhe von fast 5 Millionen Euro verhängt. Die Zahl der Verfahren wegen illegaler Vermietung stieg um 25 Prozent auf 504 Fälle. Ein deutliches Signal an alle, die glauben, sie könnten die Gesetze umgehen.
Qualitätsoffensive für legale Anbieter
Während 75 Prozent der Kontrollen auf illegale Angebote abzielen, haben die Behörden auch die legalen Vermieter im Blick. Hier geht es vor allem um die Einhaltung von Qualitätsstandards und die Vermeidung von überfüllten Unterkünften. Auch der berüchtigte "Exzess-Tourismus" soll eingedämmt werden - ein weiterer Schritt zur Aufwertung des Tourismusangebots.
Kritischer Ausblick
Die Offensive des Inselrats ist überfällig und zeigt, wie dramatisch die Situation auf Mallorca bereits ist. Jahrelang wurde dem unkontrollierten Wachstum der Ferienvermietungen tatenlos zugesehen. Die Folgen dieser verfehlten Politik bekommen nun vor allem die Einheimischen zu spüren. Es bleibt zu hoffen, dass die verschärften Kontrollen nicht nur eine kurze Showveranstaltung bleiben, sondern nachhaltig für mehr Ordnung auf dem Wohnungsmarkt sorgen.
Die neue Kampagne ist ein wichtiger erster Schritt. Doch um die tiefgreifenden Probleme auf Mallorca zu lösen, braucht es mehr als nur Kontrollen. Eine grundlegende Neuausrichtung der Tourismuspolitik wäre dringend notwendig. Die Frage ist nur, ob der politische Wille dafür ausreicht oder ob wirtschaftliche Interessen am Ende wieder die Oberhand gewinnen.
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