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10.09.2024
08:45 Uhr

Lawrow an Scholz: Es geht „nicht um Territorien“ – Westen will nicht ehrlich verhandeln

Lawrow an Scholz: Es geht „nicht um Territorien“ – Westen will nicht ehrlich verhandeln

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat erneut betont, dass es in den aktuellen Konflikten nicht um territoriale Ansprüche gehe, sondern um die humane Behandlung der Menschen, die Teil der russischen Kultur und Geschichte sind. Diese Aussage fiel nach einem Treffen mit arabischen Kollegen des Golfkooperationsrats in Riad, wo er den Westen der Unehrlichkeit in den Verhandlungen beschuldigte.

Unehrliche Verhandlungen des Westens

Lawrow kritisierte, dass westliche Staatschefs sich an die für Moskau unannehmbare Initiative des ukrainischen Präsidenten Selenskyj klammerten. Diese Initiative fordere unter anderem den Abzug russischer Truppen von ukrainischem Gebiet, was für Russland nicht akzeptabel sei. Der Westen tue weiterhin alles, um Russland eine strategische Niederlage auf dem Schlachtfeld zuzufügen, so Lawrow.

Scholz' Vorstoß und die deutsche Presse

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz wurde von Lawrow kritisiert. Scholz hatte die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung betont, woraufhin in der deutschen Presse Andeutungen gemacht wurden, dass eine Lösung die russischen Eroberungen berücksichtigen müsse. Lawrow stellte klar, dass es nicht um Territorien gehe. „Wir haben niemals fremden Boden gewollt, wir wollten nur, dass man den Menschen, die Teil der russischen Welt, der russischen Kultur, russischen Sprache, Geschichte, Religion sind, human begegnet, wie dies das internationale Recht, viele Menschenrechts- und Minderheitskonventionen und vor allem die Satzung der Vereinten Nationen fordert“, so der Minister.

Fortdauernde Kämpfe und Drohnenangriffe

Während die diplomatischen Spannungen anhalten, geht der Krieg auf dem Schlachtfeld weiter. Bei ukrainischen Drohnenangriffen wurden laut russischen Angaben 144 Drohnen abgeschossen. In der Region Moskau wurde eine Frau getötet, als eine Drohne ein Wohnhaus traf. Der zuvor gemeldete Tod eines neunjährigen Kindes wurde jedoch nicht bestätigt.

Die russischen Truppen haben ihre Angriffe auf die Ukraine verstärkt, insbesondere auf wichtige Energieinfrastrukturen vor dem Winter. In der Region Donezk rücken die russischen Truppen weiter vor und sind nur noch wenige Kilometer von der Stadt Pokrowsk entfernt. Schwere Kämpfe halten an.

Lieferungen aus dem Iran

Berichten zufolge erhält Russland materielle Unterstützung durch Lieferungen von Verbündeten wie dem Iran. Das ukrainische Außenministerium bestellte den iranischen Gesandten ein, um gegen die angeblichen Lieferungen ballistischer Raketen an Russland zu protestieren. Sollten sich die Berichte bestätigen, werde dies „verheerende und nicht wiedergutzumachende Folgen“ für die bilateralen Beziehungen haben.

Ukraine drängt auf schnelle Waffenlieferungen

Die ukrainische Staatsführung fordert die schnelle Umsetzung der beschlossenen Hilfsvereinbarungen mit dem Westen. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, dass der Kriegsverlauf direkt von der Qualität der Logistik bei den Lieferungen und der Erfüllung aller Versprechen der Partner abhänge. „Was im September gebraucht wird, muss im September an unsere Truppen geliefert werden“, so Selenskyj.

Die Lage bleibt angespannt, und die internationalen Bemühungen um eine diplomatische Lösung scheinen weiterhin auf starke Hindernisse zu stoßen.

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