
Kambodschas Solarindustrie: Vom Boom zum Totalausfall durch Bidens Zollpolitik
Was für eine verheerende Wirtschaftspolitik! Die kambodschanische Solarindustrie, die noch vor zwei Jahren als Hoffnungsträger des Landes galt, liegt heute in Trümmern. Ein ganzer Industriezweig wurde durch die willkürliche Zollpolitik der Biden-Administration regelrecht ausradiert – und das alles im Namen des "Klimaschutzes". Die Ironie könnte kaum bitterer sein.
Der steile Aufstieg einer ganzen Industrie
Zwischen 2018 und 2022 erlebte Kambodscha einen beeindruckenden Solarboom. Rund ein Dutzend Fabriken öffneten ihre Tore, schufen Tausende von Arbeitsplätzen und machten Solarmodule nach Textilien und Schuhen zum drittgrößten Exportprodukt des Landes. Im Jahr 2023 erreichten die Solarexporte in die USA einen Rekordwert von 2,4 Milliarden Dollar. Eine Erfolgsgeschichte, wie sie im Buche steht – oder besser gesagt: stand.
Die Arbeiter strömten in Scharen zu den neuen Fabriken. Warum auch nicht? Die Löhne waren höher als in der traditionellen Textilindustrie, die Arbeitsbedingungen besser, und man hatte das Gefühl, Teil einer zukunftsweisenden Technologie zu sein. Men Samet, ein ehemaliger Mitarbeiter von Jintek Photovoltaic Technology, erinnert sich wehmütig: "Wir hatten gute Manager und hohe Gehälter." Heute verkauft er Obst auf den Straßen von Phnom Penh.
Der brutale Absturz durch amerikanische Zollkeule
Doch dann kam der Hammer: Als die zweijährige Zollbefreiung Mitte 2024 auslief, verhängte die US-Regierung Strafzölle zwischen 534% und 3.403% auf kambodschanische Solarmodule. Man muss sich diese Zahlen auf der Zunge zergehen lassen – bis zu 3.403 Prozent! Zum Vergleich: Die Zölle auf Importe aus Malaysia, Thailand und Vietnam fielen deutlich moderater aus. Das Ergebnis war so vorhersehbar wie verheerend: Die kambodschanischen Solarexporte in die USA brachen von 2,4 Milliarden Dollar auf mickrige 4,4 Millionen Dollar im ersten Halbjahr zusammen.
"Meine Firma ist dieses Jahr vorübergehend geschlossen, und das liegt an den Zöllen", erklärt Manager Sothoeuth, der einst 300 Mitarbeiter beschäftigte. "Wir sind uns nicht sicher, ob wir die Firma wieder eröffnen werden oder nicht. Es hängt von den Zöllen ab."
Die Vorwürfe: Berechtigt oder politisches Kalkül?
Die US-Regierung begründete die drakonischen Strafzölle mit dem Vorwurf, Kambodscha würde lediglich chinesische Produkte umdeklarieren und weiterverkaufen. Die betroffenen Unternehmen weisen diese Anschuldigungen vehement zurück. "Das ist nicht korrekt, denn wir haben viel Geld investiert. Wir hatten mehr als 1.000 Arbeiter, die Ausrüstung produzierten, und das kambodschanische Handelsministerium überwacht uns", betont Thang Menghout, Personalchef bei VCOM Power System.
Die Wahrheit dürfte wie so oft komplexer sein. Ja, chinesische Investoren waren maßgeblich am Aufbau der kambodschanischen Solarindustrie beteiligt. Aber ist das verwerflich? In einer globalisierten Welt sind internationale Investitionen und Produktionsverlagerungen gang und gäbe. Die USA selbst profitieren seit Jahrzehnten von diesem System.
Überlebenskampf der verbliebenen Unternehmen
Einige wenige Firmen versuchen verzweifelt, sich anzupassen. Venus Energy und VCOM Power System stellten ihre Produktion von herkömmlichen Solarmodulen auf Dünnschichtmodule um, die "nur" mit 19% Zoll belegt sind. Doch auch diese Nische könnte bald geschlossen werden. "Wenn es einen höheren Zoll geben wird, können wir nicht mehr weitermachen", warnt Menghout düster.
Von einst fünf produzierenden Unternehmen sind nur noch zwei übrig. Giganten wie Jintek Photovoltaic Technology und Solar Long PV Tech, die einst Großabnehmer wie BYD America belieferten, haben ihre Tore für immer geschlossen. Die Fabrikhallen stehen leer, die Maschinen verstauben, und Tausende von Arbeitern mussten sich nach neuen, schlechter bezahlten Jobs umsehen.
Die menschliche Tragödie hinter den Zahlen
Hinter den nüchternen Wirtschaftsdaten verbirgt sich menschliches Leid. Tausende Familien verloren ihre Existenzgrundlage. Arbeiter, die stolz in einer Hightech-Industrie tätig waren, müssen nun wieder in die Textilfabriken zurück – sofern sie überhaupt Arbeit finden. "Es gab keine Nachfrage mehr nach Solarpanels, weil die USA aufhörten zu bestellen... Dann reduzierten sie Arbeiter und Gehälter", berichtet Men Samet bitter.
Die Sehnsucht nach den goldenen Zeiten ist groß. "Wenn Solar zurückkäme, würden wir zurückgehen", sagt Samet hoffnungsvoll. Doch diese Hoffnung dürfte sich kaum erfüllen. Die Investoren sind abgeschreckt, das Vertrauen zerstört, die Infrastruktur zerschlagen.
Ein Lehrstück verfehlter Handelspolitik
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass protektionistische Handelspolitik selten die gewünschten Ergebnisse bringt. Statt die heimische Solarindustrie zu stärken, hat die US-Regierung lediglich einen aufstrebenden Industriezweig in einem Entwicklungsland zerstört. Die globalen Solarkapazitäten wurden dadurch nicht erhöht, sondern reduziert. Der Klimaschutz, den die Biden-Administration so gerne im Munde führt, wurde durch diese Politik jedenfalls nicht vorangetrieben.
Ironischerweise dürfte China der lachende Dritte sein. Die kambodschanischen Arbeiter werden keine amerikanischen Solarmodule kaufen – dafür fehlt ihnen schlicht das Geld. Stattdessen werden sie weiter auf billige chinesische Produkte setzen. Die USA haben sich mit ihrer Zollpolitik ins eigene Fleisch geschnitten und nebenbei noch ein ganzes Land in die wirtschaftliche Misere gestürzt.
Die Geschichte der kambodschanischen Solarindustrie sollte eine Warnung sein: Handelskriege kennen nur Verlierer. Während Politiker in Washington ihre protektionistischen Fantasien ausleben, zahlen die Ärmsten der Armen den Preis. In Zeiten, in denen wir eigentlich alle Kräfte für den Ausbau erneuerbarer Energien bündeln sollten, zerstört kurzsichtige Politik funktionierende Lieferketten und vernichtet Arbeitsplätze.
Für Anleger zeigt diese Entwicklung einmal mehr: Politische Risiken sind unberechenbar und können ganze Branchen über Nacht vernichten. Wer sein Vermögen schützen will, sollte nicht allein auf volatile Märkte setzen, sondern auch physische Edelmetalle als krisensichere Beimischung in Betracht ziehen. Gold und Silber kennen keine Zölle und überstehen politische Wirren seit Jahrtausenden.