Kettner Edelmetalle
06.09.2025
09:39 Uhr

Japans Handelspoker mit Trump: Tokio wartet vergeblich auf vollständige Zollbefreiung

Die Hoffnungen Japans auf ein umfassendes Handelsabkommen mit den USA haben einen herben Dämpfer erhalten. Während Donald Trump in seiner zweiten Amtszeit mit brachialen Zollerhöhungen die Weltwirtschaft in Atem hält, zeigt sich der US-Präsident gegenüber dem langjährigen Verbündeten Japan nur teilweise entgegenkommend. Ein Affront, der die Schwäche der deutschen und europäischen Verhandlungsposition umso deutlicher macht.

Unvollständige Zusagen aus Washington

Japans Minister für Wirtschaftspolitik, Ryosei Akazawa, kehrte sichtlich ernüchtert von den Verhandlungen in Washington zurück. Zwar habe Trump eine präsidiale Anordnung für allgemeine Zollanpassungen sowie für Automobile und Autoteile unterzeichnet, doch die erhofften Dekrete für Pharmazeutika und Halbleiter blieben aus. "Es kann nicht davon gesprochen werden, dass die Angelegenheit geklärt ist", erklärte Akazawa bei seiner Ankunft am Flughafen Haneda in Tokio.

Diese Entwicklung offenbart die knallharte Verhandlungstaktik Trumps, der selbst engste Verbündete im Ungewissen lässt. Während Japan immerhin Teilzugeständnisse erhielt, müssen deutsche Unternehmen weiterhin die vollen 20 Prozent Strafzölle auf ihre Exporte in die USA verkraften – ein wirtschaftspolitisches Desaster, das die Versäumnisse der Merkel-Jahre und der gescheiterten Ampel-Koalition schonungslos offenlegt.

Strategische Sektoren bleiben außen vor

Besonders brisant ist, dass Trump ausgerechnet bei Pharmazeutika und Halbleitern keine Zugeständnisse macht. Diese Branchen gelten als strategisch entscheidend für die nationale Sicherheit und wirtschaftliche Souveränität. Die Verweigerung der Meistbegünstigungsklausel für diese Sektoren sendet ein unmissverständliches Signal: Amerika first – ohne Wenn und Aber.

"Wir werden weiterhin auf die ausstehenden Anordnungen drängen", versicherte Akazawa, doch seine Worte klingen mehr nach diplomatischer Pflichtübung als nach realistischer Hoffnung.

Japan kündigte an, eine umfassende Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Zolländerungen durchzuführen und die eigene Wettbewerbsposition im Vergleich zu anderen Ländern zu bewerten. Eine Maßnahme, die auch Deutschland dringend ergreifen sollte, statt weiterhin auf die gescheiterte Strategie der moralischen Überlegenheit zu setzen.

Lehren für Deutschland und Europa

Die japanischen Erfahrungen sollten der neuen Großen Koalition unter Friedrich Merz als Warnung dienen. Trumps Handelspolitik folgt einer simplen Logik: Wer etwas will, muss etwas bieten. Die naive Vorstellung, mit Appellen an gemeinsame Werte und multilaterale Abkommen punkten zu können, ist endgültig gescheitert.

Während Japan immerhin über direkte Kanäle nach Washington verfügt und Teilzugeständnisse erreichen konnte, steht Deutschland mit seinen 20 Prozent Strafzöllen im Regen. Die Quittung für jahrelange Vernachlässigung der transatlantischen Beziehungen und eine ideologiegetriebene Außenpolitik, die reale Machtinteressen ignorierte.

Zeit für einen Kurswechsel

Die neue Bundesregierung täte gut daran, aus den japanischen Verhandlungen zu lernen. Statt weiterhin auf eine gescheiterte Klimapolitik zu setzen und 500 Milliarden Euro Sondervermögen für fragwürdige Infrastrukturprojekte zu verpulvern, sollte Deutschland seine Verhandlungsposition gegenüber den USA fundamental überdenken.

In einer Welt, in der wirtschaftliche Stärke wieder zur harten Währung wird, erweisen sich ideologische Experimente als Luxus, den sich Deutschland nicht mehr leisten kann. Die Zeiten, in denen man glaubte, mit moralischer Überlegenheit und grünen Träumereien internationale Politik gestalten zu können, sind endgültig vorbei.

Fazit: Japans unvollständiger Deal mit Trump zeigt exemplarisch, wie die neue Weltordnung funktioniert. Wer in diesem Spiel bestehen will, braucht harte Verhandlungspositionen und realistische Angebote – keine Sonntagsreden über Klimaneutralität und Gendergerechtigkeit. Es bleibt zu hoffen, dass die Merz-Regierung diese Lektion versteht, bevor der deutsche Exportmotor vollends ins Stottern gerät.

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