
Iranisches Atomprogramm übersteht US-Angriffe weitgehend unbeschadet – Trump widerspricht Geheimdienstberichten
Die vollmundigen Ankündigungen aus Washington erweisen sich einmal mehr als heiße Luft: Entgegen den Behauptungen von Präsident Trump haben die jüngsten US-Luftangriffe auf iranische Atomanlagen offenbar nur minimalen Schaden angerichtet. Ein vertraulicher Bericht des amerikanischen Geheimdienstes Defense Intelligence Agency (DIA) kommt zu dem ernüchternden Ergebnis, dass das iranische Atomprogramm um nicht einmal sechs Monate zurückgeworfen wurde. Diese Einschätzung wirft ein bezeichnendes Licht auf die Diskrepanz zwischen politischer Rhetorik und militärischer Realität.
Unterirdische Anlagen bleiben intakt
Besonders brisant sind die Details zur unterirdischen Atomanlage in Fordo, die etwa 75 Meter tief im Fels liegt. Während die Zugänge zu der Anlage beschädigt worden seien, blieb die eigentliche Infrastruktur nach Angaben von US-Beamten weitgehend unversehrt. Die Zentrifugen zur Urananreicherung sollen größtenteils intakt sein – ein vernichtendes Urteil über die Wirksamkeit der amerikanischen Militäraktion.
Noch bemerkenswerter ist die Information, dass die iranische Führung offenbar rechtzeitig gewarnt war und das angereicherte Uran vor den Angriffen an einen anderen Ort verbracht haben soll. Dies deutet auf erhebliche Schwächen in der operativen Sicherheit der US-Streitkräfte hin oder wirft die Frage auf, ob die Angriffe überhaupt ernsthaft darauf abzielten, das iranische Atomprogramm nachhaltig zu stoppen.
Trump bestreitet Realität – wieder einmal
Präsident Trump reagierte auf die Berichte in gewohnt brachialer Manier. Auf seiner Plattform Truth Social bezeichnete er die Geheimdiensteinschätzungen als „vollkommen absurd" und verwies auf seinen Sondergesandten Steve Wittkoff, der bei Fox News behauptete, man habe 12 bunkerbrechende Bomben eingesetzt und die Anlagen „definitiv zerstört". Diese Realitätsverweigerung erinnert fatal an die gescheiterten Militäraktionen der Vergangenheit, bei denen politische Wunschvorstellungen über nüchterne Lagebeurteilungen triumphierten.
„Vor dem amerikanischen Angriff hieß es seitens des US-Geheimdienstes, dass die Iraner drei Monate für den Bau einer Atombombe benötigen würden. Nun ist die Defense Intelligence Agency der Ansicht, dass sich der Bau um weniger als ein halbes Jahr verzögert haben soll."
Israelische Skepsis und weitere Eskalation
Selbst israelische Einschätzungen bestätigen, dass die unterirdische Anlage in Fordo nicht zerstört wurde. Noch beunruhigender ist die Vermutung israelischer Beamter, die iranische Regierung könnte kleine, geheime Anreicherungsanlagen unterhalten, um das Atomprogramm im Falle eines Angriffs fortsetzen zu können. Diese Einschätzung unterstreicht die Naivität der amerikanischen Strategie, die offenbar davon ausging, mit einem einzigen Schlag das komplexe iranische Atomprogramm ausschalten zu können.
Militärexperten hatten bereits im Vorfeld darauf hingewiesen, dass es mehrere koordinierte Luftangriffe benötigen würde, um eine derart tief vergrabene und gehärtete Anlage wie Fordo zu zerstören. Die Tatsache, dass die US-Streitkräfte dies offenbar nicht berücksichtigt haben, wirft Fragen über die militärische Kompetenz und strategische Planung auf.
Netanjahu kündigt Fortsetzung des Konflikts an
Der israelische Präsident Benjamin Netanjahu kündigte unterdessen an, er habe nicht die Absicht, „den Fuß vom Pedal zu nehmen". Er wolle „den Kampf gegen die iranische Achse zu Ende führen", was ein weiteres Vorgehen gegen die Hamas im Gazastreifen mit einschließe. Diese Eskalationsrhetorik lässt befürchten, dass der Nahost-Konflikt weiter außer Kontrolle geraten könnte.
Die gescheiterten US-Angriffe auf die iranischen Atomanlagen offenbaren einmal mehr die Grenzen militärischer Macht in einer zunehmend multipolaren Welt. Während Washington und seine Verbündeten weiterhin auf Konfrontation setzen, scheint der Iran seine nuklearen Ambitionen unbeirrt fortzusetzen. In dieser gefährlichen Gemengelage wäre es ratsam, sich auf bewährte Werte zu besinnen: Stabilität durch Stärke, aber auch durch kluge Diplomatie. Für den einzelnen Bürger bedeutet dies einmal mehr, dass in Zeiten geopolitischer Unsicherheit die Absicherung des eigenen Vermögens durch krisenfeste Anlagen wie physische Edelmetalle an Bedeutung gewinnt. Gold und Silber haben sich über Jahrtausende als Wertspeicher in Krisenzeiten bewährt – eine Konstante in einer Welt voller gefährlicher Illusionen und gescheiterter Militärabenteuer.