
Intel verscherbelt Altera-Sparte: Ausverkauf des einstigen Chip-Giganten geht weiter
Der einst stolze amerikanische Chip-Hersteller Intel setzt seinen besorgniserregenden Ausverkauf fort. In einem weiteren verzweifelten Schritt zur Geldbeschaffung veräußert der angeschlagene Konzern nun 51 Prozent seiner Altera-Sparte an die Private-Equity-Gesellschaft Silver Lake. Ein Deal, der mehr Fragen aufwirft als er Antworten liefert.
Der tiefe Fall eines Tech-Giganten
Für läppische 8,75 Milliarden Dollar gibt Intel die Mehrheit an Altera aus der Hand - ein Geschäftsbereich, für den man 2015 noch stolze 17 Milliarden Dollar auf den Tisch legte. Diese schmerzhafte Wertvernichtung zeigt eindrücklich, wie dramatisch es um den einstigen Vorzeigekonzern der amerikanischen Halbleiterindustrie bestellt ist.
Verzweifelter Kampf ums Überleben
Der neue Intel-CEO Lip-Bu Tan, der erst im vergangenen Monat das Ruder übernahm, verkauft den Deal als strategische Neuausrichtung. Man wolle sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und die Bilanz stärken. Doch in Wahrheit offenbart dieser Schritt die tiefe Krise, in der Intel steckt. Der Konzern hat den technologischen Anschluss an Konkurrenten wie Nvidia komplett verloren und kämpft nun verzweifelt darum, wieder auf die Beine zu kommen.
Politische Dimension nicht zu unterschätzen
Die Situation hat auch eine brisante politische Komponente: Als einziger US-Chiphersteller, der noch High-End-Halbleiter produzieren kann, ist Intel von strategischer Bedeutung für die nationale Sicherheit. Dass ausgerechnet dieser Konzern nun zum Ausverkauf gezwungen ist, dürfte in Washington die Alarmglocken schrillen lassen.
Massiver Stellenabbau und gescheiterte Projekte
Bereits im vergangenen Sommer musste Intel tausende Mitarbeiter entlassen und Fertigungsprojekte in Europa stoppen. Das "Foundry"-Geschäft, also die Auftragsproduktion von Chips, schreibt Milliardenverluste. Im Dezember wurde CEO Pat Gelsinger gefeuert - ein weiteres Zeichen dafür, wie ernst die Lage ist.
Rettung durch Trump?
Pikant: Ausgerechnet Ex-Präsident Donald Trump soll nun nach Wegen suchen, den strauchelnden Konzern zu retten. Im Gespräch ist eine Partnerschaft mit dem Branchenprimus TSMC aus Taiwan. Ob das den Niedergang noch aufhalten kann, bleibt allerdings fraglich.
Der Fall Intel zeigt exemplarisch, wie schnell auch scheinbar unantastbare Technologieführer abstürzen können, wenn sie den Anschluss an neue Entwicklungen verpassen. Eine Warnung, die gerade im Hightech-Sektor niemand ignorieren sollte.
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