Kettner Edelmetalle
11.09.2024
06:44 Uhr

Insolvenzen in Deutschland: Ein besorgniserregender Anstieg

Insolvenzen in Deutschland: Ein besorgniserregender Anstieg

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt angespannt, und die neuesten Prognosen des weltweit größten Kreditversicherers Allianz Trade zeichnen ein düsteres Bild. Laut aktuellen Aussagen wird die Zahl der Insolvenzen in Deutschland weiter kräftig ansteigen, wobei besonders Großinsolvenzen zunehmen sollen. Die Unternehmensinsolvenzen stiegen bereits im Juli 2024 um 13,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Ein alarmierender Trend setzt sich fort

Die Allianz Trade prognostiziert, dass sich der Trend der steigenden Insolvenzen im weiteren Jahresverlauf fortsetzen dürfte. Die deutsche Wirtschaft kämpft weiterhin mit einer Rezession, und die Zahl der Pleiten könnte im Jahr 2024 um 21 % auf rund 21.500 Fälle ansteigen. Dies wäre ein deutlicher Anstieg nach bereits +22 % im Jahr 2023. Ende 2024 dürften die Fallzahlen etwa 15 % über dem Niveau von 2019 und damit vor der Pandemie liegen.

Großinsolvenzen nehmen stark zu

Besonders besorgniserregend ist die Zunahme der Großinsolvenzen. Im ersten Halbjahr 2024 gab es bereits 40 große Insolvenzen, was nicht nur der höchste Wert zum Halbjahr seit 2015 ist, sondern auch über ein Drittel (+37 %) mehr als im Vorjahreszeitraum. „Wenn es kracht, dann richtig“, so Allianz Trade. Große Insolvenzen haben oft einen Dominoeffekt auf viele Unternehmen in der gesamten Lieferkette. Der kumulierte Umsatz der großen Insolvenzen belief sich in den ersten sechs Monaten 2024 auf 11,6 Milliarden Euro, bereits über dem Gesamtschaden für das Jahr 2023.

Vielfältige Gründe für die Insolvenzen

Die Gründe für die Insolvenzen sind vielfältig. Besonders im Baugewerbe und im Einzelhandel gab es viele große Insolvenzen. Einige Unternehmen konnten die Rückzahlungen von Corona-Darlehen nicht stemmen oder hatten Schwierigkeiten, neue Kredite zu erhalten. Andere waren von einem einzelnen Großkunden abhängig, der weggebrochen ist.

Herausforderungen im Mode-Einzelhandel

Der Mode-Einzelhandel ist besonders betroffen. Geschäftsmethoden und Kundenbedürfnisse ändern sich schnell, was Unternehmen vor große Probleme stellt. Viele Unternehmen im Mode-Einzelhandel hängen seit Jahren am seidenen Faden und spüren die aktuelle Kaufzurückhaltung besonders stark. Hinzu kommen hohe Container-Frachtraten, die angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts Sorgen bereiten.

Fazit: Ein düsteres Bild für die deutsche Wirtschaft

Die steigende Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist ein deutliches Zeichen für die anhaltenden wirtschaftlichen Probleme. Die Bundesregierung muss dringend Maßnahmen ergreifen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und Unternehmen zu unterstützen. Nur so kann verhindert werden, dass noch mehr Unternehmen in den Abgrund gezogen werden.

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