Kettner Edelmetalle
08.09.2024
15:55 Uhr

Insolvenz des Aldi-Zulieferers Stute: Aus für River-Cola

Insolvenz des Aldi-Zulieferers Stute: Aus für River-Cola

Der Niedergang des bekannten Getränke- und Brotaufstrichherstellers Stute hat nun endgültige Konsequenzen. Das Unternehmen, das über Jahre hinweg den Discounter Aldi mit Getränken wie der beliebten „River-Cola“ versorgte, musste seinen Getränkebetrieb einstellen. Bereits im Frühjahr 2024 hatte Stute Insolvenz angemeldet, doch nun wird das Ausmaß dieser Entscheidung immer deutlicher.

Produktionsstopp und Entlassungen

Im August 2024 schloss Stute die Kühlhaus GmbH & Co. KG in Paderborn, die als Hauptproduktionsort für die Abfüllung von PET-Flaschen diente. Laut einem Bericht der „Lebensmittelzeitung“ wird die Produktion von Getränken in Weichverpackungen nur noch fortgeführt, wenn die dafür anfallenden Fixkosten bereits gedeckt sind. Ausnahmen bilden lediglich vorher vereinbarte Kleinstaufträge, hauptsächlich für Aldi.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen für Stute waren enorm. Steigende Rohstoff-, Personal- und Energiekosten zwangen das Unternehmen schließlich in die Knie. Besonders hart trifft es die Belegschaft: Am Standort Paderborn wurden bereits 200 Mitarbeitende entlassen. Insgesamt waren 650 Mitarbeitende von der Insolvenz betroffen und gingen kurz nach Bekanntmachung der Insolvenz in Kurzarbeit.

Langfristige Probleme und Modernisierungsversuche

Der Weg in die Insolvenz kam für Stute nicht überraschend, sondern zeichnete sich über Jahre hinweg ab. Zwischen 2011 und 2021 sanken die Einnahmen des Unternehmens um etwa 226 Millionen Euro. Versuche, die Produktion zu modernisieren und auszubauen, scheiterten. Dies führte dazu, dass auch die Produktion der bekannten „River Cola“ für Aldi eingestellt wurde.

Weitere Auswirkungen und Zukunftsaussichten

Der Abschied aus der Getränkebranche ist nur eine der Konsequenzen aus dem Insolvenzantrag. Neben Getränken stellt Stute auch Brotaufstriche wie Marmeladen und Nuss-Cremes her. Die Produktion der Aldi-Marke „Nusskati“ bleibt zunächst erhalten, was zumindest einen kleinen Lichtblick für das angeschlagene Unternehmen darstellt.

Die Insolvenz von Stute wirft ein Schlaglicht auf die schwierigen Bedingungen, unter denen viele mittelständische Unternehmen in Deutschland derzeit operieren. Während die Politik oft von wirtschaftlichem Aufschwung spricht, zeigt das Beispiel Stute, wie fragil die Situation tatsächlich ist. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Unternehmen diesem Schicksal folgen werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um solche Entwicklungen in Zukunft zu verhindern.

Die Insolvenz von Stute ist ein Weckruf für die deutsche Wirtschaft. Es zeigt, dass selbst etablierte Unternehmen nicht vor finanziellen Schwierigkeiten gefeit sind, und dass dringend Maßnahmen erforderlich sind, um die Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität der deutschen Wirtschaft zu sichern.

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