Kettner Edelmetalle
03.09.2025
15:59 Uhr

Indiens Schmuckbranche vor dem Kollaps: Trump-Zölle bedrohen hunderttausende Arbeitsplätze

Die glitzernde Fassade der indischen Schmuckindustrie bekommt tiefe Risse. Was sich wie ein Handelskrieg zwischen zwei fernen Nationen anhört, könnte sich zu einer existenziellen Krise für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige des Subkontinents entwickeln. Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle in Höhe von 50 Prozent auf indische Schmuckexporte drohen eine ganze Branche in den Abgrund zu reißen.

Der Preis der Freundschaft mit Russland

Washington begründet die drakonischen Maßnahmen mit Indiens fortgesetzten Öl- und Waffenkäufen aus Russland. Eine Entscheidung, die zeigt, wie die geopolitischen Verwerfungen unserer Zeit selbst traditionelle Handelsbeziehungen zerreißen können. Während die deutsche Ampel-Koalition sich in ideologischen Grabenkämpfen verlor und schließlich zerbrach, zeigt Trump einmal mehr, dass er bereit ist, wirtschaftliche Macht als politisches Druckmittel einzusetzen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 9,23 Milliarden US-Dollar betrugen die indischen Schmuckexporte in die USA im Finanzjahr 2024-25. Das entspricht einem Drittel der gesamten Schmuckausfuhren des Landes. Mit einem prognostizierten Einbruch von über 70 Prozent steht die Branche vor einem Desaster historischen Ausmaßes.

Diamanten im freien Fall

Besonders bitter ist die Ironie des Schicksals: Indien, das 90 Prozent aller Rohdiamanten weltweit schleift und poliert, besitzt selbst kaum Diamantenvorkommen. Das Land hat sich über Jahrzehnte als unverzichtbares Glied in der globalen Schmuckproduktionskette etabliert. Nun könnte genau diese Abhängigkeit zum Verhängnis werden.

"Mit der Einführung des 50-prozentigen Zolls erwarten wir einen Rückgang der Exporte in die USA um mehr als 70 Prozent", warnt Shaunak Parikh, Vizevorsitzender des indischen Rates zur Förderung von Edelstein- und Schmuckexporten.

Die Timing-Katastrophe könnte kaum schlimmer sein. Bereits seit Jahren kämpft die Branche mit rückläufigen Aufträgen durch den US-China-Handelskrieg, den Ukraine-Konflikt und die wachsende Konkurrenz durch synthetische Diamanten. Was als schleichende Krise begann, droht nun zur akuten Existenzbedrohung zu werden.

Arbeitsplätze in Gefahr

Hinter den nüchternen Exportzahlen verbergen sich menschliche Schicksale. Über 100.000 Arbeitsplätze könnten allein in Indien verloren gehen - von den Schleifereien in Surat bis zu den Goldschmieden in Mumbai. Familien, die seit Generationen ihr Handwerk perfektioniert haben, stehen vor dem Nichts.

Während in Deutschland die neue Große Koalition unter Friedrich Merz mit einem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen jongliert und damit kommende Generationen in die Schuldenfalle treibt, zeigt sich in Indien, wie schnell gewachsene Wirtschaftsstrukturen durch politische Entscheidungen zerstört werden können.

Gold als sicherer Hafen

Die Krise der indischen Schmuckindustrie unterstreicht einmal mehr die Fragilität globaler Lieferketten und die Risiken politisch motivierter Handelskriege. Während Papierwährungen und internationale Handelsbeziehungen zunehmend zum Spielball geopolitischer Interessen werden, beweisen physische Edelmetalle ihre Beständigkeit als krisensichere Anlage.

In Zeiten, in denen ein Tweet eines Präsidenten ganze Industrien vernichten kann, gewinnt die direkte Verfügbarkeit von Gold und Silber als Vermögenssicherung an Bedeutung. Denn während Zölle kommen und gehen mögen, behält physisches Edelmetall seinen intrinsischen Wert - unabhängig von politischen Launen und Handelskriegen.

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