Kettner Edelmetalle
25.05.2025
11:57 Uhr

Immobilienmarkt im Wandel: Warum selbst Millionäre jetzt lieber mieten als kaufen

Ein bemerkenswerter Trend erschüttert derzeit den Immobilienmarkt: Selbst wohlhabende Menschen verzichten zunehmend auf den Kauf von Immobilien und entscheiden sich stattdessen fürs Mieten. Diese Entwicklung markiert einen fundamentalen Wandel in der traditionellen Vorstellung vom Eigenheim als ultimativem Statussymbol und wirft die Frage auf, ob die jahrzehntelange Fixierung auf Wohneigentum noch zeitgemäß ist.

Das Ende des "American Dream"?

Besonders in den USA, wo der Besitz eines Eigenheims traditionell als Inbegriff des "American Dream" gilt, zeichnet sich ein drastischer Umbruch ab. Die Zahl der Mieterhaushalte ist dort von 39,7 Millionen im Jahr 2010 auf beachtliche 45,6 Millionen in 2023 gestiegen. Noch interessanter: Dieser Trend beschränkt sich keineswegs auf junge Menschen oder Geringverdiener. Gerade vermögende Millennials und Boomer entscheiden sich bewusst gegen den Immobilienkauf.

Deutschland: Vorreiter der Mietergesellschaft

In Deutschland zeigt sich ein ähnliches Bild, wenn auch aus einer anderen Perspektive. Mit einer Mieterquote von über 52 Prozent gehört die Bundesrepublik bereits zu den Ländern mit dem geringsten Anteil an Wohneigentümern in Europa. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt das Resultat einer verfehlten Wohnungsbaupolitik der letzten Jahre, die es versäumt hat, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Die wahren Kosten des Eigenheims

Finanzexperten wie Ramit Sethi warnen vor den oft unterschätzten "Phantomkosten" beim Immobilienkauf: Instandhaltung, Reparaturen, Versicherungen sowie hohe Kauf- und Verkaufsnebenkosten fressen einen erheblichen Teil der vermeintlichen Wertsteigerung auf. In Zeiten von Inflation und steigenden Zinsen wird die finanzielle Belastung durch Immobilienbesitz für viele zur schweren Bürde.

Flexibilität als neuer Luxus

Gerade für die wohlhabende Klientel steht heute die Flexibilität im Vordergrund. Start-up-Gründer und Unternehmer schätzen die Freiheit, nicht an einen bestimmten Standort gebunden zu sein. Luxusmietobjekte mit Concierge-Service, Fitness-Studios und anderen Annehmlichkeiten bieten einen Lifestyle, der mit den Verpflichtungen des Eigenheims schwer vereinbar wäre.

Ein gesellschaftlicher Paradigmenwechsel

Diese Entwicklung spiegelt einen tiefgreifenden Wandel in unserer Gesellschaft wider. Die klassische Vorstellung vom "Betongold" als sichere Altersvorsorge wird zunehmend hinterfragt. Stattdessen setzen viele Anleger auf flexiblere Investmentstrategien und eine breitere Streuung ihres Vermögens.

Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Jeder muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und sich über die damit verbundenen Chancen und Risiken im Klaren sein. Als sinnvolle Ergänzung zu einem breit gestreuten Portfolio können sich physische Edelmetalle anbieten, die sich historisch als wertstabile Anlage in Krisenzeiten bewährt haben.

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