Kettner Edelmetalle
05.11.2024
13:20 Uhr

Gewinneinbruch bei Audi: Alarmierende Entwicklungen in der deutschen Autoindustrie

Gewinneinbruch bei Audi: Alarmierende Entwicklungen in der deutschen Autoindustrie

Die deutsche Autoindustrie steht erneut vor einer schweren Krise. Der jüngste Bericht von Audi zeigt einen dramatischen Gewinneinbruch im dritten Quartal 2024. Wie das Unternehmen aus Ingolstadt bekannt gab, sank das Betriebsergebnis von Juli bis September auf lediglich 106 Millionen Euro, was einem Rückgang von 91 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

Ursachen des Einbruchs

Der Autohersteller führt den massiven Gewinneinbruch auf eine „herausfordernde gesamtwirtschaftliche Lage“ und die hohen Kosten im Zusammenhang mit der geplanten Werksschließung in Brüssel Ende Februar 2025 zurück. Diese Entwicklungen werfen ein bezeichnendes Licht auf die derzeitigen Herausforderungen, denen sich die deutsche Wirtschaft gegenübersieht.

Rückgang der Verkaufszahlen

Der Umsatz der VW-Tochter lag im dritten Quartal bei rund 15 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders besorgniserregend ist der Absatzrückgang der Marke Audi um 16 Prozent auf rund 403.000 Fahrzeuge. Lediglich die gestiegenen Verkäufe der Luxusmarke Lamborghini verhinderten ein noch schlechteres Gesamtergebnis.

Prognosen und Zukunftsaussichten

Finanzvorstand Jürgen Rittersberger bekräftigte die im Sommer gesenkte Jahresprognose. Audi rechnet nun mit einem Rückgang des Konzernumsatzes von 70 Milliarden auf 63 bis 68 Milliarden Euro und einer Reduktion der Ergebnismarge auf 6 bis 8 Prozent. Rittersberger fügte jedoch hinzu, dass man eher auf die untere Kante ziele.

Globale Absatzprobleme

In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 verkaufte Audi 1,24 Millionen Autos, was einem Rückgang von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders in den USA und China lief es für Audi schlecht, wo die Verkaufszahlen um 8,5 Prozent auf 477.000 Autos sanken.

Stellenabbau bei Schaeffler

Parallel zu den Problemen bei Audi kündigte der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler einen massiven Stellenabbau an. Insgesamt sollen 4700 Arbeitsplätze in Europa wegfallen, davon allein 2800 in Deutschland. Grund für diese Maßnahme ist das schwächelnde Industriegeschäft und die Flaute bei Elektroautos. Betroffen sind zehn Standorte in Deutschland und fünf weitere in Europa.

Volkswagen unter Druck

Die Krise bei Audi und Schaeffler ist Teil eines größeren Problems in der deutschen Autoindustrie. Auch Volkswagen steht unter immensem Druck, mit drohenden Werksschließungen und Stellenabbau. Gesamt-Konzernboss Oliver Blume plant radikale Umstrukturierungen, um die Kosten massiv zu senken und die Effizienz zu steigern.

Die Entwicklungen in der deutschen Autoindustrie sind besorgniserregend und werfen die Frage auf, wie die Branche den Herausforderungen der Zukunft begegnen wird. Es bleibt abzuwarten, ob die getroffenen Maßnahmen ausreichen werden, um die Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen und die deutsche Wirtschaft zu stabilisieren.

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