
FBI unter Druck: Chinesische Überwachungstechnik mit US-Gütesiegel
Die Führung des parteiübergreifenden Ausschusses für die Kommunistische Partei Chinas im US-Repräsentantenhaus schlägt Alarm. In einem brisanten Brief an FBI-Direktor Kash Patel fordern die Abgeordneten John Moolenaar (Republikaner) und Raja Krishnamoorthi (Demokrat) den sofortigen Stopp der Zertifizierung chinesischer Biometrie-Produkte. Der Grund: Mindestens 32 chinesische Technologieunternehmen, darunter nachweislich militärisch vernetzte Firmen, hätten sich das begehrte FBI-Gütesiegel erschlichen.
Überwachungstechnologie mit amerikanischem Segen
Was sich wie ein schlechter Spionagefilm anhört, sei bittere Realität, warnen die Kongressabgeordneten. Auf der FBI-Liste zertifizierter Produkte fänden sich Fingerabdruckscanner und andere biometrische Geräte von Unternehmen, die eng mit dem chinesischen Militär und Geheimdiensten verflochten seien. Diese Zertifizierung verleihe den Produkten eine gefährliche Legitimität - sie könnten als "FBI-geprüft" vermarktet werden, nicht nur in den USA, sondern weltweit.
Besonders brisant: Unter den 32 Unternehmen befinde sich auch Hangzhou Hikvision Digital Technology, ein Konzern, der bereits 2019 wegen seiner Beteiligung an Menschenrechtsverletzungen in der chinesischen Provinz Xinjiang auf die schwarze Liste des US-Handelsministeriums gesetzt worden sei. Trotzdem habe das FBI noch im Januar 2025 ein Fingerabdruckgerät des Unternehmens zertifiziert.
Das Skynet-System und seine Tentakel
Die Dimension des Problems werde besonders am Beispiel von Beijing Eyecool Technology deutlich. Das Unternehmen, früher als Techshino bekannt, liefere die technologische Grundlage für das berüchtigte "Skynet"-Überwachungssystem der Kommunistischen Partei Chinas. Dieses System verarbeite nach Angaben der Kongressabgeordneten in einer einzigen Stadt täglich über zwei Millionen Gesichtserkennungen. Es diene der KP Chinas als Werkzeug zur Überwachung und Unterdrückung der eigenen Bevölkerung.
"Diese Produkte auf der Liste zertifizierter Produkte zu führen, verleiht diesen Unternehmen das Gütesiegel des FBI, das sie nutzen können, um ihre Produkte als FBI-geprüft an Kunden in der US-Regierung, anderswo in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt zu vermarkten"
So formulierten es die Abgeordneten in ihrem Brief. Die Botschaft sei verheerend: Die USA würden widersprüchliche Signale bezüglich ihrer Politik gegenüber Unternehmen mit Verbindungen zum militärisch-industriellen Komplex Chinas senden.
Militärische Verflechtungen und nationale Sicherheit
Die Untersuchung der Kongressabgeordneten habe ergeben, dass mindestens 14 der 32 chinesischen Unternehmen "besorgniserregende Verbindungen zum chinesischen Militär und zu Geheimdiensten" unterhielten. Beijing Hisign Technology etwa pflege Partnerschaften mit Huawei und Inspur - beide vom Pentagon als "chinesische Militärunternehmen" eingestuft.
Shenzhen Cama Biometric bewirbt seine Fingerabdrucktechnologie sogar offen für den Einsatz in Regierung, Militär und militärischen Industrieanwendungen. Trotzdem habe das FBI im Juni 2024 einen Fingerabdruckscanner des Unternehmens zertifiziert. Auf der Produktseite prahle das Unternehmen nun mit dem "FBI-Zertifikat".
Forderung nach sofortigen Konsequenzen
Die Abgeordneten forderten das FBI auf, umgehend alle chinesischen Unternehmen auf der Liste zertifizierter Produkte zu überprüfen und mit bestehenden US-Sanktionslisten abzugleichen. Innerhalb von 30 Tagen erwarteten sie eine schriftliche Stellungnahme. Das FBI bestätigte zwar den Erhalt des Briefes, verweigerte jedoch jeden weiteren Kommentar.
Diese Enthüllungen werfen ein grelles Licht auf die Naivität oder womöglich sogar Fahrlässigkeit amerikanischer Behörden im Umgang mit chinesischer Technologie. Während die Biden-Administration und nun die Merkel-Regierung in Deutschland von "Zeitenwende" und erhöhter Wachsamkeit gegenüber autoritären Regimen sprechen, scheint die Realität eine andere zu sein. Überwachungstechnologie aus dem Reich der Mitte erhält weiterhin das Gütesiegel westlicher Sicherheitsbehörden - ein Skandal, der zeigt, wie tief die Verflechtungen zwischen westlichen Institutionen und chinesischen Technologiekonzernen bereits gediehen sind.
In Zeiten geopolitischer Spannungen und zunehmender Überwachung auch in westlichen Demokratien sollten Bürger mehr denn je auf den Schutz ihrer Privatsphäre und die Sicherung ihres Vermögens achten. Physische Edelmetalle bieten hier eine bewährte Alternative zu digitalen Systemen, die zunehmend der staatlichen Kontrolle unterliegen.