Kettner Edelmetalle
09.09.2024
11:30 Uhr

EU erwägt Steuerbefreiung für Kerosin für weitere 20 Jahre

EU erwägt Steuerbefreiung für Kerosin für weitere 20 Jahre

In einem überraschenden Schritt könnte die Europäische Union Kerosin für weitere 20 Jahre von Steuern befreien. Dies geht aus einem Entwurf hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorlag. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass das klimaschädliche Kerosin weiterhin steuerfrei bleiben soll, da es derzeit nicht genügend nachhaltige alternative Kraftstoffe (SAF) auf dem Markt gibt.

Begründung der Steuerbefreiung

Die Begründung für diesen Schritt ist klar formuliert: "Da es derzeit nicht genügend nachhaltige alternative Kraftstoffe (SAF) auf dem Markt gibt, würde die Besteuerung von Flugzeug-Treibstoffen zu Preiserhöhungen bei Flugtickets führen und nicht zu einer allgemeinen Umstellung von fossilen Brennstoffen auf SAF", heißt es im Entwurf. Diese Argumentation zeigt die Herausforderungen, denen die EU gegenübersteht, wenn es darum geht, umweltfreundlichere Alternativen im Flugverkehr zu fördern.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Eine Besteuerung von Kerosin könnte erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben. Fluggesellschaften wären gezwungen, die zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weiterzugeben, was zu höheren Ticketpreisen führen würde. Dies könnte insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Lebenshaltungskosten zu einer weiteren Belastung für die Bürger führen.

Nachhaltige Alternativen fehlen

Der Mangel an nachhaltigen alternativen Kraftstoffen ist ein zentrales Problem. Trotz der Bemühungen, umweltfreundlichere Technologien zu entwickeln, sind diese noch nicht in ausreichendem Maße verfügbar, um eine umfassende Umstellung zu ermöglichen. Die EU sieht sich daher gezwungen, pragmatische Entscheidungen zu treffen, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.

Kritische Stimmen

Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, die die Steuerbefreiung als einen Rückschritt in den Bemühungen um den Klimaschutz sehen. Umweltorganisationen und Klimaschützer könnten argumentieren, dass die EU damit ein falsches Signal sendet und die dringend benötigte Umstellung auf nachhaltigere Energiequellen verzögert.

Fazit

Die Entscheidung, Kerosin für weitere 20 Jahre steuerfrei zu halten, zeigt die komplexen Herausforderungen, vor denen die EU steht. Einerseits gibt es den dringenden Bedarf, den Klimawandel zu bekämpfen und nachhaltige Alternativen zu fördern. Andererseits müssen wirtschaftliche Realitäten und die aktuelle Verfügbarkeit von Technologien berücksichtigt werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entscheidung auf die langfristigen Bemühungen der EU im Bereich des Klimaschutzes auswirken wird.

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