
Eskalation im Wirtschaftskrieg: China zeigt der EU die Zähne
Die Spirale der Sanktionen dreht sich weiter – und diesmal könnte es die europäische Wirtschaft teuer zu stehen kommen. Peking hat der Europäischen Union unmissverständlich mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht, nachdem Brüssel chinesische Unternehmen in sein 18. Sanktionspaket gegen Russland aufgenommen hat. Der Zeitpunkt könnte kaum brisanter sein: Nur wenige Tage vor dem EU-China-Gipfel am kommenden Donnerstag zeigt das Reich der Mitte, dass es sich nicht länger am Nasenring durch die internationale Arena führen lassen will.
Brüssels gefährliches Spiel mit dem Drachen
Was die EU-Bürokraten in ihrer moralischen Überheblichkeit offenbar übersehen haben: China ist nicht irgendein Juniorpartner, den man nach Belieben sanktionieren kann. Das Handelsministerium in Peking machte deutlich, dass die Aufnahme chinesischer Unternehmen und zweier Finanzinstitute in die Sanktionsliste auf Basis von – wie es heißt – "erfundenen Anschuldigungen" erfolgt sei. Man werde entschlossen handeln, um die Rechte der betroffenen Firmen zu schützen.
Die Botschaft ist klar: Wer glaubt, China in den Wirtschaftskrieg des Westens gegen Russland hineinziehen zu können, wird einen hohen Preis zahlen. Und dieser Preis könnte für die ohnehin schwächelnde deutsche Wirtschaft verheerend sein.
300 Milliarden Euro Handelsdefizit – und trotzdem auf Konfrontationskurs
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Das Handelsdefizit der EU gegenüber China belief sich 2024 auf satte 300 Milliarden Euro. In dieser Position der Schwäche auch noch den Handelskrieg zu eskalieren, zeugt entweder von grenzenloser Naivität oder ideologischer Verblendung. Vermutlich von beidem.
Die EU-Spitzen Costa und von der Leyen wollen beim Gipfel über den Ukraine-Krieg, die Sicherheitslage in Nahost und Handelsprobleme sprechen. Als ob China nur darauf gewartet hätte, sich von Brüssel die Welt erklären zu lassen.
Während deutsche Unternehmen bereits unter den Folgen des Wirtschaftskrieges leiden – Volkswagen schließt Werke in China, die Konkurrenz durch chinesische Firmen wächst stetig – verschärft Brüssel munter weiter die Gangart. Die Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge waren nur der Anfang. Jetzt folgen Sanktionen wegen angeblicher Unterstützung Russlands.
Die Rechnung zahlt der deutsche Mittelstand
Was die Eurokraten in ihrer Brüsseler Blase nicht verstehen: Jede Eskalation mit China trifft am Ende den deutschen Mittelstand, der auf funktionierende Lieferketten und bezahlbare Vorprodukte angewiesen ist. Wenn China ernst macht und Gegenmaßnahmen ergreift, könnten ganze Industriezweige in Deutschland vor dem Aus stehen.
Die Drohung Pekings, die Handelsbeziehungen und die Zusammenarbeit im Finanzbereich zu beeinträchtigen, ist keine leere Geste. China hat bereits gezeigt, dass es bereit ist, wirtschaftlichen Druck auszuüben – die Beschränkungen bei seltenen Erden und die Einschränkungen bei EU-Medizinprodukten sind nur ein Vorgeschmack.
Trump macht es vor – Europa macht es nach
Ironischerweise folgt die EU damit dem Kurs von US-Präsident Trump, der mit seinen massiven Zollerhöhungen – 34 Prozent auf chinesische Importe – den Handelskrieg befeuert hat. Nur dass Europa im Gegensatz zu den USA wirtschaftlich viel stärker von China abhängig ist. Während Millionen Amerikaner gegen Trumps Politik protestieren, klatschen in Brüssel offenbar alle Beifall.
Die neue Große Koalition unter Kanzler Merz hätte die Chance gehabt, einen vernünftigeren Kurs einzuschlagen. Stattdessen lässt man sich von der EU in einen Konflikt hineinziehen, der deutschen Interessen fundamental zuwiderläuft. Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur wird wenig nützen, wenn gleichzeitig die Handelsbeziehungen zu unserem wichtigsten Wirtschaftspartner in Asien den Bach runtergehen.
Zeit für eine Kehrtwende
Es wäre höchste Zeit, dass Berlin der Brüsseler Sanktionspolitik Einhalt gebietet. Deutschland braucht China als Handelspartner – nicht als Gegner in einem neuen Kalten Krieg. Die ideologisch motivierte Konfrontationspolitik der EU schadet am Ende nur uns selbst.
Wer in Zeiten wirtschaftlicher Schwäche auch noch seinen wichtigsten Handelspartner verprellt, handelt nicht nur töricht, sondern verantwortungslos gegenüber den eigenen Bürgern. Die deutsche Wirtschaft braucht Stabilität und verlässliche Handelsbeziehungen – keine ideologischen Kreuzzüge, die am Ende nur Arbeitsplätze kosten.
Der EU-China-Gipfel könnte die letzte Chance sein, das Ruder herumzureißen. Doch die Zeichen stehen auf Sturm. Und wenn Peking ernst macht mit seinen Drohungen, wird Europa den Preis für seine moralische Überheblichkeit zahlen müssen. Ein Preis, den sich weder die deutsche Wirtschaft noch die Bürger leisten können.
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