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18.03.2024
06:27 Uhr

Ernährungswandel oder Gesundheitsrisiko? Fachärzte kritisieren neue DGE-Richtlinien

Ernährungswandel oder Gesundheitsrisiko? Fachärzte kritisieren neue DGE-Richtlinien

Die jüngsten Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) haben eine Welle der Kritik ausgelöst. Medizinische Experten warnen vor den möglichen gesundheitlichen Folgen der neuen Vorgaben, die eine deutliche Reduzierung des Konsums tierischer Produkte und eine Erhöhung der Getreideaufnahme beinhalten.

Umstrittene Ernährungsempfehlungen

Die DGE schlägt vor, den Fleischkonsum auf maximal 300 Gramm pro Woche zu begrenzen und nur noch ein Ei pro Woche zu verzehren. Gleichzeitig sollen Bürgerinnen und Bürger täglich 300 Gramm Getreideprodukte zu sich nehmen. Diese Empfehlungen sollen nicht nur gesundheitliche Vorteile bringen, sondern auch dem Umweltschutz dienen. Doch Fachärzte der Deutschen Akademie für Präventivmedizin sehen darin eine Gefahr für Millionen von Menschen, insbesondere für diejenigen, die bereits mit Übergewicht, Diabetes oder anderen Stoffwechselerkrankungen zu kämpfen haben.

Die Kritik der Fachärzte

Fachärzte wie Verbandsvize Johannes Scholl heben hervor, dass eine hohe Aufnahme von Getreideprodukten die Blutzuckerwirksamkeit massiv erhöhen und somit zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Die neuen Richtlinien würden den gestörten Zuckerstoffwechsel vieler Menschen in Deutschland ignorieren und könnten somit ernährungsmedizinisch fahrlässig sein.

Milchprodukte und Fleisch in der Diskussion

Die Reduktion von Milchprodukten und Fleisch wird ebenfalls kritisch gesehen. Trotz sinkender CO₂-Emissionen der deutschen Milchwirtschaft und positiver gesundheitlicher Effekte von Milchprodukten, wie jüngste Studien belegen, wird der geringere Konsum in den neuen Empfehlungen propagiert. Die Fachärzte befürchten, dass dies zu einer Mangelversorgung an wichtigen Nährstoffen führen könnte.

Politische Dimension der Ernährungsempfehlungen

Auch die politische Dimension bleibt nicht unberührt. Agrar- und Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) unterstützt die neuen Richtlinien, die in Kantinen und Mensen umgesetzt werden sollen. CDU-Wirtschaftschefin Gitta Connemann kritisiert hingegen, dass diese Empfehlungen überholt und teilweise ungesund seien. Sie sieht darin eine dogmatische Vorgehensweise, die bereits in die Ernährungsstrategie der Bundesregierung eingeflossen ist.

Die Rolle von Eiern in der Ernährung

Ein besonderer Kritikpunkt der Fachärzte ist die Empfehlung, nur ein Ei pro Woche zu verzehren. Sie argumentieren, dass die Cholesterinaufnahme aus der Nahrung den Blutspiegel kaum beeinflusst und somit kein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall darstellt. Der Verzicht auf Eier wird als ernährungsmedizinisch unsinnig bezeichnet.

Fazit: Einseitige Ernährungsempfehlungen in der Kritik

Die neuen Ernährungsempfehlungen der DGE sind eindeutig umstritten. Während sie mit dem Ziel einer gesünderen und umweltschonenderen Lebensweise eingeführt wurden, warnen Fachärzte vor potenziellen Gesundheitsrisiken für einen großen Teil der Bevölkerung. Die Empfehlungen könnten insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen problematisch sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte weiterentwickelt und ob die DGE auf die Kritik reagieren wird.

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