
Droht der totale Kollaps? Syrien steht am Rande eines verheerenden Bürgerkriegs
Die Lage in Syrien spitzt sich dramatisch zu. Nur ein halbes Jahr nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Bashar al-Assad warnt US-Außenminister Marco Rubio eindringlich vor einem drohenden Zusammenbruch des gesamten Landes. Die aktuelle Übergangsregierung unter Ahmed al-Shaara stehe möglicherweise nur noch wenige Wochen vor dem totalen Kollaps.
Ein Land am Abgrund
Die Warnungen des amerikanischen Chefdiplomaten könnten kaum dramatischer ausfallen. Bei einer Senatsanhörung in Washington machte Rubio unmissverständlich klar, dass ein "Bürgerkrieg monumentalen Ausmaßes" unmittelbar bevorstehen könnte. Besonders brisant: Die zunehmenden bewaffneten Übergriffe auf die alawitische Minderheit, der auch der gestürzte Assad angehörte, heizen die explosive Stimmung weiter an.
Fragwürdiger Machtwechsel mit bitteren Folgen
Der Sturz Assads im Dezember vergangenen Jahres wurde maßgeblich von der islamistischen HTS-Miliz unter Führung von al-Shaara orchestriert. Dass ausgerechnet ein ehemaliger Al-Kaida-Ableger nun die Geschicke des Landes lenken soll, mutet geradezu grotesk an. Zwar gibt sich al-Shaara nach außen hin moderat, doch religiöse Minderheiten warnen eindringlich vor dem "Wolf im Schafspelz".
Westliche Naivität auf dem Prüfstand
Besonders irritierend erscheint in diesem Zusammenhang die fast schon naive Haltung westlicher Staaten. Während US-Präsident Trump den neuen Machthaber euphemistisch als "Kämpfer" bezeichnet und die Aufhebung von Sanktionen ankündigt, zieht auch die EU nach und hebt sämtliche Wirtschaftssanktionen auf. Eine Politik, die angesichts der sich zuspitzenden Lage mehr als fragwürdig erscheint.
Fatale Fehleinschätzung mit weitreichenden Konsequenzen
Die aktuelle Entwicklung offenbart einmal mehr das völlige Versagen westlicher Außenpolitik im Nahen Osten. Statt aus vergangenen Fehlern zu lernen, wiederholt sich das altbekannte Muster: Ein problematisches Regime wird durch ein möglicherweise noch gefährlicheres ersetzt, während der Westen tatenlos zuschaut oder die Situation durch vorschnelle Zugeständnisse sogar noch verschlimmert.
Düstere Aussichten für die Region
Die Gefahr eines erneuten Flächenbrands in der ohnehin instabilen Region ist real. Sollte Syrien tatsächlich in einen neuen Bürgerkrieg stürzen, drohen nicht nur humanitäre Katastrophen ungeahnten Ausmaßes. Auch die Stabilität der gesamten Region stünde auf dem Spiel - mit potenziell verheerenden Auswirkungen weit über die Landesgrenzen hinaus.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die internationale Gemeinschaft noch rechtzeitig die Notbremse ziehen kann oder ob Syrien erneut in einen Strudel der Gewalt gezogen wird. Die Zeichen stehen jedenfalls auf Sturm.
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