Kettner Edelmetalle
29.08.2025
08:42 Uhr

Deutschlands Stromverbrauch: Zwischen Wunschdenken und bitterer Realität

Die deutsche Energiepolitik steht vor einem gewaltigen Rätsel. Während Beratungsunternehmen und selbsternannte Energiewende-Experten einen massiven Anstieg des Stromverbrauchs auf bis zu 881,5 Terawattstunden bis 2045 prophezeien, zeigt die Realität ein völlig anderes Bild: Der Stromverbrauch sinkt seit Jahren kontinuierlich. Was steckt hinter dieser eklatanten Fehleinschätzung?

Die Märchenstunde der Energiewende-Propheten

Eine neue Studie des Beratungsunternehmens Path to Zero behauptet, der deutsche Strombedarf werde sich bis 2045 nahezu verdoppeln. Von derzeit unter 500 auf sage und schreibe 881,5 Terawattstunden jährlich. Und das sei noch ein "konservatives Szenario", wie die Experten betonen. Andere Studien fantasieren sogar von über 1.000 Terawattstunden. Ein Professor aus Osnabrück träumt gar von 2.500 TWh, sollten alle Elektrifizierungspläne der Politik aufgehen.

Man fragt sich unweigerlich: Leben diese Experten in einer Parallelwelt? Denn die harten Fakten sprechen eine völlig andere Sprache. Der Nettostromverbrauch lag 2024 bei gerade einmal 465,5 TWh - ein Rückgang von 7,7 Prozent gegenüber 2021. Im ersten Halbjahr 2025 setzte sich dieser Abwärtstrend fort.

Die unbequeme Wahrheit hinter dem sinkenden Stromverbrauch

Während die Politik von Elektromobilität und Wärmepumpen schwärmt, offenbart sich die bittere Realität: Deutschland erlebt eine schleichende Deindustrialisierung. Die energieintensive Industrie, einst das Rückgrat unserer Wirtschaft, bricht regelrecht zusammen. Seit Februar 2022 sank deren Produktion um erschreckende 16,7 Prozent.

Die Ursachen liegen auf der Hand: Deutschlands Strompreise gehören zu den höchsten in Europa. Unternehmen fliehen scharenweise ins Ausland, wo sie verlässliche Energieversorgung zu vernünftigen Preisen finden. Die Industrie- und Handelskammer stufte unsere Energieversorgung bereits als "nicht verlässlich" ein - ein vernichtendes Urteil für einen Industriestandort.

Das Versagen der Ampel-Politik wirkt nach

Die gescheiterte Ampel-Koalition hat mit ihrer ideologiegetriebenen Energiepolitik maßgeblich zu dieser Misere beigetragen. CO₂-Steuern, überhasteter Atomausstieg und die Fixierung auf wetterabhängige Energiequellen haben Deutschland in eine Sackgasse manövriert. Auch wenn nun eine Große Koalition unter Friedrich Merz regiert, sind die Weichen längst falsch gestellt.

Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte 2023 und 2024 jeweils im Minus-Bereich. Im zweiten Quartal 2025 ging es erneut um 0,3 Prozent bergab. Deutschland befindet sich in einer handfesten Rezession - und die Energiepolitik ist ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung.

Elektrifizierung als Luftschloss

Trotz des massiven Ausbaus von E-Autos (von knapp 19.000 im Jahr 2015 auf über 1,6 Millionen heute) und Wärmepumpen (von 750.000 auf 2,1 Millionen) steigt der Stromverbrauch nicht. Warum? Weil gleichzeitig die industrielle Basis wegbricht. Der Strombedarf aller E-Autos liegt bei gerade einmal 4,7 TWh - ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts des industriellen Niedergangs.

Die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche hat ein "Energiewende-Monitoring" in Auftrag gegeben. Man darf gespannt sein, ob endlich Realismus in die deutsche Energiepolitik einzieht oder ob weiterhin Wunschdenken regiert.

Zeit für einen Kurswechsel

Deutschland braucht dringend eine Energiepolitik, die sich an Fakten statt an Ideologien orientiert. Die Prognosen eines verdoppelten Strombedarfs entlarven sich als Hirngespinste einer Beratungsindustrie, die von der Energiewende-Hysterie profitiert. Die Realität zeigt: Ohne wettbewerbsfähige Energiepreise und verlässliche Versorgung wird Deutschland weiter deindustrialisieren.

Statt immer neue Windräder und Solarparks zu planen, sollte die Politik endlich die wahren Probleme angehen: zu hohe Energiekosten, mangelnde Versorgungssicherheit und eine ideologisch verblendete Klimapolitik, die unseren Wohlstand gefährdet. Nur so lässt sich der wirtschaftliche Niedergang noch aufhalten.

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und drohender Energiekrisen gewinnen physische Edelmetalle als krisensichere Anlage zunehmend an Bedeutung. Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als Wertspeicher bewährt und bieten Schutz vor den Folgen verfehlter Politik.

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