
Deutschlandfahnen als Beleidigung? Dessauer Stadträtin sorgt für Empörung
Was ist nur aus diesem Land geworden? In Dessau-Roßlau hat eine Stadträtin allen Ernstes behauptet, deutsche Nationalfahnen könnten für „ausländische Mitbürger beleidigend wirken". Man muss sich diese Aussage auf der Zunge zergehen lassen: Die Flagge des eigenen Landes soll im eigenen Land nicht mehr gezeigt werden dürfen, weil sich jemand daran stören könnte?
Die Stadträtin Ulrike Brösner vom Freien-Bürger-Forum findet es nach eigenen Angaben „erschreckend", wie oft in ihrer Stadt die Deutschlandfahne zu sehen sei. Diese Haltung offenbart ein erschütterndes Maß an Selbstverleugnung, das symptomatisch für den Zustand unserer Gesellschaft geworden ist. Während in anderen Ländern die Nationalflagge selbstverständlich und mit Stolz gehisst wird, sollen wir uns für unsere schwarz-rot-goldenen Farben schämen?
Ein vernünftiger Antrag wird abgeschmettert
Der Anlass für Brösners bemerkenswerte Aussage war ein Antrag der AfD im Stadtrat. Die Partei hatte vorgeschlagen, dass vor öffentlichen Gebäuden ganzjährig die deutsche Nationalflagge wehen solle. Ein völlig normaler Vorschlag, möchte man meinen – in jedem anderen Land der Welt wäre das eine Selbstverständlichkeit. Doch nicht im Deutschland des Jahres 2025.
Der AfD-Politiker Laurens Nothdurft hatte in seiner Rede durchaus vernünftig argumentiert: Angesichts zahlreicher Krisen könnten sich die Menschen durch die gemeinsame Flagge auf etwas Verbindendes besinnen. Er warb für einen „unverkrampften Umgang" mit der Bundesflagge. Doch seine Worte verhallten ungehört in einem Stadtrat, der offenbar mehr Angst vor der eigenen Identität hat als vor dem Verlust derselben.
Die wahren Gründe der Ablehnung
Besonders aufschlussreich ist die Einschätzung von Hans-Peter Dreibrodt, der als einziger aus Brösners Fraktion für den AfD-Antrag stimmte. Er vermutet, dass der Vorschlag von den anderen Fraktionen nicht etwa aus inhaltlichen Gründen abgelehnt wurde, sondern schlicht, weil er von der AfD kam. Diese reflexhafte Ablehnung alles dessen, was von der größten Oppositionspartei kommt, zeigt die ganze Verkommenheit des politischen Diskurses in diesem Land.
Dreibrodt brachte es auf den Punkt: „Nationalstolz dürfe nicht mit Nationalismus verwechselt werden. Und Nationalstolz sollten wir haben." Doch genau diese Unterscheidung scheint vielen Politikern abhanden gekommen zu sein. In ihrer ideologischen Verblendung sehen sie in jedem Bekenntnis zu Deutschland gleich den Vorboten des Vierten Reiches.
Ein Blick über den Tellerrand
Man stelle sich vor, ein französischer Politiker würde fordern, die Trikolore abzuhängen, weil sie Ausländer beleidigen könnte. Oder ein amerikanischer Stadtrat würde die Stars and Stripes als „nicht mehr zeitgemäß" bezeichnen. Undenkbar! Nur in Deutschland ist diese Form der Selbstverleugnung salonfähig geworden.
Dabei geht es hier nicht um übertriebenen Patriotismus oder gar Chauvinismus. Es geht um das Mindestmaß an Selbstachtung, das eine Nation braucht, um zu überleben. Wer seine eigenen Symbole versteckt, wer sich für seine Identität schämt, der hat bereits kapituliert – vor wem auch immer.
Integration braucht Identität
Besonders perfide ist Brösners Argument, die Deutschlandfahne könnte Ausländer beleidigen. Das Gegenteil ist der Fall: Wie sollen sich Zuwanderer in ein Land integrieren, das sich selbst verleugnet? Worauf sollen sie sich einlassen, wenn es keine erkennbare Identität gibt? Der AfD-Antrag hatte genau diesen Punkt aufgegriffen: Ohne gemeinsame Zugehörigkeit gebe es „am Ende auch einen Mangel an etwas, in das sich fremde Menschen hinein integrieren könnten".
Integration funktioniert nur, wenn es etwas gibt, in das man sich integrieren kann. Ein Land ohne Symbole, ohne Stolz, ohne Identität bietet keinen Ankerpunkt für niemanden – weder für Alteingesessene noch für Neuankömmlinge.
Ein Hoffnungsschimmer aus dem Jerichower Land
Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel aus dem Jerichower Landkreis in Sachsen-Anhalt. Dort wurde im April ein ähnlicher AfD-Antrag angenommen – mit Unterstützung der CDU. Die ganzjährige Beflaggung öffentlicher Gebäude wird dort als das gesehen, was sie ist: eine Selbstverständlichkeit.
Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Vernunft auch in anderen Teilen des Landes durchsetzt. Denn eines ist klar: Ein Land, das sich für seine eigenen Symbole schämt, hat keine Zukunft. Die Deutschlandfahne ist kein Relikt vergangener Zeiten, sondern ein Symbol der Zusammengehörigkeit – gerade in Krisenzeiten.
Wer das nicht versteht, hat den Ernst der Lage nicht begriffen. Deutschland braucht keine Politiker, die sich für unser Land schämen, sondern solche, die es mit Stolz und Würde vertreten. Die schwarz-rot-goldene Fahne ist das Symbol unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Sie zu verstecken bedeutet, unsere Werte zu verleugnen. Das dürfen wir nicht zulassen.