
Deutschland im Gründer-Koma: Firmengründungen erreichen historischen Tiefpunkt
Die deutsche Wirtschaft steckt offenbar tiefer in der Krise, als viele wahrhaben wollen. Wie das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und die Auskunftei Creditreform jetzt mitteilten, ist die Zahl der Firmengründungen im vergangenen Jahr auf einen historischen Tiefstand gesunken. Mit gerade einmal 160.852 neu gegründeten Unternehmen wurde der niedrigste Wert in der 30-jährigen Geschichte der Erhebung verzeichnet – ein Armutszeugnis für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Der freie Fall der deutschen Gründerkultur
Zum Vergleich: 1995 wagten noch rund 240.000 Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit. Das bedeutet einen Rückgang von über 30 Prozent innerhalb von drei Jahrzehnten. Besonders alarmierend sei der kontinuierliche Abwärtstrend seit 2022, der sich trotz aller politischen Sonntagsreden über Innovationsförderung und Bürokratieabbau ungebremst fortsetze.
„Wirtschaftskrise und Bürokratie bremsen das Gründungsgeschehen massiv", konstatierte Patrik-Ludwig Hantzsch, Sprecher des Verbandes der Vereine Creditreform. Die Rahmenbedingungen für Unternehmensgründer hätten sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert. Neben dem grassierenden Fachkräftemangel würden vor allem die ausufernde Bürokratie und die marode Infrastruktur potenzielle Gründer abschrecken.
Die wahren Schuldigen: Politisches Versagen auf ganzer Linie
Die Studienautoren führen die Misere auf verschiedene Faktoren zurück: schwache Wirtschaftslage, Konsumflaute, explodierende Kosten und die Folgen des Ukraine-Kriegs. Doch wer genauer hinschaut, erkennt das eigentliche Problem: jahrelanges politisches Versagen. Die ehemalige Ampel-Koalition habe mit ihrer ideologiegetriebenen Energiepolitik die Strompreise in astronomische Höhen getrieben. Gleichzeitig würden Unternehmer mit immer neuen Regulierungen, Dokumentationspflichten und bürokratischen Hürden gegängelt.
Besonders bitter: Während die Politik von Digitalisierung schwadroniere, gleiche die Realität in deutschen Behörden oft noch der Steinzeit. Wer heute ein Unternehmen gründen wolle, müsse sich durch einen Dschungel aus Formularen, Genehmigungen und widersprüchlichen Vorschriften kämpfen. Kein Wunder, dass immer mehr potenzielle Gründer entnervt aufgeben oder gleich ins Ausland abwandern.
Regionale Unterschiede offenbaren tiefe Spaltung
Die regionalen Unterschiede bei den Gründungszahlen spiegeln die wirtschaftliche Spaltung Deutschlands wider. Während in München immerhin noch 71 Unternehmensgründungen auf 10.000 Erwerbsfähige kommen, sind es im thüringischen Sömmerda gerade einmal 12. Die neuen Bundesländer bleiben damit weiterhin abgehängt – auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung.
Baubranche und Handel besonders betroffen
Besonders dramatisch sei die Lage in der Baubranche, wo die Gründungszahlen regelrecht eingebrochen seien. Explodierende Rohstoff- und Energiepreise sowie die Zinswende hätten vielen Existenzgründern den Boden unter den Füßen weggezogen. Auch im Handel würden immer weniger Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen – ein fatales Signal für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Einzig im Gastgewerbe habe es einen leichten Anstieg gegeben – möglicherweise ein Zeichen dafür, dass manche Menschen aus purer Verzweiflung über fehlende Alternativen den Weg in die Selbstständigkeit suchen.
Zeit für einen radikalen Kurswechsel
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz steht vor einer Mammutaufgabe. Die angekündigten 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur mögen gut klingen, dürften aber vor allem die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen mit Schulden belasten. Was Deutschland wirklich brauche, sei ein radikaler Bürokratieabbau, niedrigere Steuern und ein Ende der ideologischen Gängelung von Unternehmern.
Solange die Politik weiterhin auf Umverteilung statt auf Wachstum setze und Unternehmer als Melkkühe betrachte, werde sich am Gründer-Notstand nichts ändern. Die aktuellen Zahlen sollten ein Weckruf sein – doch ob er in Berlin gehört wird, darf bezweifelt werden.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Fehlentscheidungen gewinnen krisensichere Anlagen wie physische Edelmetalle zunehmend an Bedeutung. Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als Wertspeicher bewährt und bieten Schutz vor Inflation und Währungsturbulenzen. Eine Beimischung von Edelmetallen kann zur Stabilisierung und Diversifizierung eines Anlageportfolios beitragen.